Kapitel X

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Es war noch sehr früh, doch Rey war schon wach. Nein, nicht schon: Immer noch wach. Ächzend setzte sie sich auf. Ihr Schädel brummte und ihre Glieder fühlten sich schwer an. Es war ihr beinahe unmöglich aufrecht zu stehen. Kurzerhand kullerte sie aus dem Bett und landete unsanft auf dem Boden. "Autsch!", rief sie wütend aus. Der Rums und der Hall ihrer Worte waren lauter, als erwartet und es dauerte nicht lange, da waren Geräusche an ihrer Tür. Mühselig stand sie auf. Gerade, als sie sich aufgerichtet hatte, kam auch schon Kylo Ren hinein. "Was machst du denn für einen Krach am frühen Morgen!", schnaubte er sie an. Er trug seine Maske nicht und seine dunklen Haare standen noch wild vom Kopf ab. Trotzdem war sein Blick wachsam, als er Rey musterte. "Ich bin aus dem Bett gefallen", grummelte sie nur benommen und setzte sich wieder hin. Er entspannte sich wieder in wenig . Als Antwort erntete sie ein amüsiertes Lachen. "Hey, das ist gar nicht witzig!", verteidigte sie sich hitzig, doch er fing nur noch lauter an zu lachen. Dann musterte er sie genauer. "Was ist denn mit dir passiert? Du siehst ja schrecklich aus?" Empört blickte Rey auf. "Was?" "Komm mit. Du siehst aus, als hättest du tage lang nicht geschlafen", erklärte er und half ihr beim aufstehen. Sie wollte sich wehren oder ihm zu mindestens etwas schlagfertiges an den Kopf werfen, doch sie war zu müde. Deshalb trottete sie ihm einfach hinterher, als er sie aus der Zelle nach draußen führte und dann schnurstracks auf eine Tür am anderen ende des Flures ansteuerte. Dort blieb er stehen. "Ich gebe dir 10 min, dann komme ich rein, ja?", knurrte er und sah sie eindringlich an, bevor er die Tür öffnete, damit Rey eintrat. Es war ein Baderaum. Kurz blieb sie zögernd stehen, dann beeilte sie sich aber doch. Eine kalte Dusche war genau das richtige jetzt. 

Genau 10 min später klopfte es an der Tür:"Bist du fertig?" Schnell kämmte sie ihre noch nassen Haare mit ihren Fingern ein wenig durch, bevor sie ihm antwortete. Er öffnete die Tür und sah sie an. "Wow", murmelte er anerkennend. Sie feixte nur kurz, dann ging sie mit erhobenem Haupte an ihm vorbei wieder in Richtung ihrer Unterkunft. Kylo stolperte ihr nach. "So, du hast dich also an deine neue Unterkunft gewöhnt?", fragte er lächelnd, als er nach ihr eintrat. "Nein, aber was bleibt mir im Moment anderes übrig", zischte sie wieder, ganz die alte. Er lehnte sich an eine Wand und beobachtete sie, wie sie ihre langen Haare zum Trocknen schüttelte. Ihr Blick galt kurz darauf auch wieder ihm, als sie plötzlich ernst in seine Augen starrte. "Warum, Kylo?", war alles, was sie sagte. "Warum?"

"Warum was? Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen", erwiderte dieser unschuldig. "Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge: Snoke fragte mich gestern mehrere Male nach dem neuen Aufenthalt der Rebellen. Ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, wie du von dort aus mit unserem Schiff abgehauen bist. Du weißt also, wo es sich befindet!", sprudelte es aus ihr heraus.  Er seufzte langgezogen. Reys Aufmerksamkeit war auf jede kleine Bewegung seinerseits gerichtet. Er kratzte sich den kopf und strich anschließend seine Locken aus dem Gesicht, als er zögerlich antwortete:"Ihr hattet noch etwas gut bei mir" 

Rey verzog ihr Gesicht. Ihr ging das ganze Drumherumgerede langsam auf dir Nerven. "Jetzt rede Klartext!", reif sie zornig und musterte ihn weiter. Wieder dieses Seufzen. "Man, ich weiß doch auch nicht, warum ich das gemacht habe! Ich hatte das Gefühl, ich bin dir das Schuldig!", brach er heraus.  Erschrocken starrte sie ihn an und er starrte zurück. "Sonst wärst du wahrscheinlich inzwischen tot!", murmelte er noch. "Wie meinst du das?", fragte sie immer noch sichtlich verwirrt. 

"Ich hatte dich auf meinem Heimweg dabei, aber ich wusste auch, dass Snoke zwar Interesse an deinen Kräften hat, aber nicht genug, um dich am leben zu lassen, wenn du dich hartnäckig weigern würdest. Und so, wie ich dich einschätze, wärst du lieber gestorben, als auf unsere Seite zu wechseln. Das konnte ich nicht zulassen.  Also hatte ich eine Idee. Wenn nur du als einzige den Aufenthaltsort der Rebellen weißt, muss er dich am Leben lassen um ihn in Erfahrung zu bringen. Außerdem schuldete ich meiner Mutter noch etwas.", endete er und atmete hörbar kontrolliert ein und aus. 

Rey starrte abwechselnd in sein linkes und dann in sein rechtes Auge. "Du hast noch gutes in dir", strahlte sie plötzlich und blickte ihn unverwandt fasziniert an. Er wendete sich ab. "Das war nur eine Gefälligkeit, nichts weiter", grummelte er. "Aber eine Gefälligkeit, die du nicht hättest leisten müssen!", erwiderte sie hartnäckig. "Kylo! Mach deine Eltern stolz und komm nach Hause!", flüsterte sie zuversichtlich. "Es gibt kein Zurück mehr! Wann wirst du das begreifen!", schrie er wütend und baute sich in seiner vollen Größe vor ihr auf. "Ben", flüsterte sie. "Bitte!" Ihr Blick bohrte sich in seinen. "Ben ist tot! Es gibt keinen Ben mehr!", schrie er weiter und Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln. Dann stürmte er hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Rey konnte trotz der geschlossenen Tür hören, wie er mit seinem Lichtschwert auf Metal einhieb. Kraftlos ließ sie sich zurück sinken. Sie hatte so gehofft, ihn doch zu überzeugen. 

Nach einigen Stunden hörte sie wieder Geräusche an der Tür. Schnell stellte sie sich dahinter, als sie sich öffnete, dann schloss und er ein Tablett mit Essen hinein brachte: schnell verstellte sie ihm den Ausgang. Er drehte sich um und blickte auf sie hinunter. Inzwischen hatte er seinen Maske wieder aufgesetzt. "Ich habe noch Fragern an dich!", stellte sie verbissen klar. Er legte leicht den Kopf schief, antwortete aber nicht. "Ich weiß, dass es Licht in dir gibt. Sonst hättest du mich sterben lassen! Also leugne es nicht!", begann sie. Eine Stille entstand, bevor er mit dieser grausig verstellten Stimme etwas sagte:"Geh beiseite!" Mit Maske klang es viel bedrohlicher und Rey musste sich zusammenreißen, dann erwiderte sie:"NEIN! Erst wenn du es zugibst!" Wieder Stille. Dann ein emotionsloses:"Nein. Und jetzt geh beiseite, oder ich werde dich dazu bringen" Sie stellte sich breitbeinig hin. "Du versuchst nur vor dir wegzulaufen. Du versteckst dich hinter dieser Maske, Ren! Aber ich weiß, dass das nicht echt ist! Ich habe kurze Blicke hinter die Fassade erhaschen können!" Er kam ihr bedrohlich näher. Ein kurzer Hoffnungsschimmer trat in ihre Augen, als er inne hielt. Dann schob er sie mithilfe der Macht zur Seite und sie knallte mit der Schulter an eine Wand. Er wollte das Zimmer verlassen, doch sie reagierte instinktiv und nutzte ihrerseits die Macht. Mit einem 'Schwupp' flog seine Maske von seinem Kopf und landete in ihren Händen. Er verharrte in seiner Bewegung. Dann drehte er sich langsam um. Sein Gesicht war rot vor Zorn und in seinen Augen standen erneut Tränen. "Das war ein Fehler! Gib mir die Maske oder es wird dir leid tun!", knurrte er bedrohlich. Man sah, wie er den Kiefer anspannte und seine Zähne zu sehen waren. Es erforderte anscheinend seine gesamte Selbstbeherrschung hier gerade zu stehen. 

Sie aber hielt verbissen den Helm fest. "Ich sehe Wut in deinem Gesicht. Aber ich weiß auch, dass nicht immer Wut dein Handeln bestimmt hat! Bitte gib Ben eine Chance. Tu es für Leia!" Er kam auf sie zu. Sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an eine Wand stieß. Inzwischen hatten sich auch in ihren Augen Tränen gebildet. Er stand nun direkt vor ihr und sah vernichtend auf sie hinunter. Dann strich er mit einer fast zärtlichen Geste über ihre Wange. "Ich bewundere deinen Optimismus, aber sie mich genau an, Rey. Für mich gibt es schon lange keine Hoffnung mehr", flüsterte er sanft, dann entriss er ihr den Helm und stürmte mit wehendem Mantel aus dem Zimmer.


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Oje oje. Was für ein...öh....emotionsgeladener Dialog! Also ich weiß ja persönlich schon, wie das ganze ausgeht und trotzdem bin ich gerade irgendwie aufgeregt ^^ ob das normal ist? Vielleicht eher nicht :P

Wie dem auch sein: Ich freue mich immer über Kommentare und Votes und blabla, ich weiß, ihr kennt das Gerede inzwischen schon von mir :X deshalb versuche ich mich kurz zufassen. Trotzdem muss ich wieder einmal Danke sagen an alle, die mich damit unterstützen! DANKESCHÖN!

Liebe Grüße <333

Krieg (Reylo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt