Lieber Niall,
Close enough to start a war.
All that I have, is on the floor.diesen Brief beginne ich nun erneut mit einer Zeile aus einem emotional sehr bedeutenden Song. Man muss dazu sagen, dass es mir doch fast ein Schmunzeln auf die Lippen legt, dass du von dieser großartigen Frau letztens noch ein Video geposted hast, als du auf ihrem Konzert warst.
Richtig, die Rede ist von Adele. Eine unbeschreibliche Künstlerin.
Ich kann Adele nicht annähernd durch Worte beschreiben wie angemessen wäre, weshalb ich einfach eine gute Freundin wie ebenso treue Leserin zitieren werde. Natürlich musste ich es sinngemäß etwas anpassen, die Kernaussage habe ich jedoch nicht verändert."Auch wenn es perfekt wahrscheinlich gar nicht gibt, sie ist es. Sie ist perfekt, weil ich nichts an ihr ändern würde. Und wenn man an jemandem oder etwas nichts ändern möchte, heißt es theoretisch doch, dass dieser jemand, dieses etwas, perfekt in den eigenen Augen ist, oder?"
Und nicht mehr und nicht weniger habe ich zu dieser Sängerin und ihren aussagekräftigen Texten zu sagen.
Doch ich habe noch etwas zu diesem Mädchen zu sagen.
Sie ist mir so ähnlich und gleichzeitig könnte sie nicht mehr anders als ich sein. Klingt verrückt, nicht wahr? Doch manchmal ist verrückt die passendste Mischung von allen. Ich bin jedoch froh, sie zu haben. Sehr froh. Denn sie ist diejenige, die mich in letzter Zeit so gut wie jeden Tag angeschrieben hat. Sie hat versucht, mich aufzubauen. Mich immer wieder darauf hingewiesen, dass es an jedem gelebten Tag durchaus etwas schönes gab. Und wenn es nur ein leckeres Essen oder eine Süßigkeit war. Ein Besuch bei der Oma oder ein einfacher Spaziergang, bei dem man einen ultrasüßen Vogel gesehen hat. Dafür, dass sie mir bis zum heutigen Tag immer diese kleinen Sonnenstrahlen an regnerischen Tagen geschenkt hat, kann ich ihr gar nicht genug dankbar sein.Ich bin wirklich froh, dass es noch Menschen gibt, die ihrem Nächsten wirklich noch etwas Gutes tun wollen. Wie gesagt, in meinem Leben gibt es da zwei Menschen. Und beide bedeuten mir mehr als ich mir selbst.
Man sagt doch immer, beim Abschied geht man immer sowohl mit einem lächelnden, als auch mit einem weinenden Auge. Nun ja, Niall. Ich werde gehen. Und meine Augen werden tränen und strahlen zugleich. Tränen, weil ich dich und die Jungs nun endgültig nie kennenlernen werde und meine zwei kleinen Engelchen enttäuschen werde. Und strahlen, weil ich oben vielleicht endlich frei sein kann. Außerdem kann ich dann alle Menschen, die mir wichtig sind, von oben beschützen und ihnen Wärme und Trost zuschicken. Denn ich denke, dass auch Engel manchmal Engel zum Beschützen oder Trösten brauchen.
Für mich ist es wirklich befreiend zu gehen, Niall. Auch wenn es mir zeitgleich das Herz zerreißt. Aber ich komme mit mir selber einfach nicht mehr klar.
Die ständigen Stimmungswechsel. Ständig Auf und Ab. Die reinste Talfahrt. Ich will wirklich versuchen, dir zu erklären, was in mir vorgeht und was mich so krank macht. Versuche dich mal in folgende Situation reinzuversetzen.
Du hast Ferien. Es ist circa 11 Uhr und du bist seit mehr als 24 Stunden hellwach. Doch eigentlich willst du nichts lieber als entspannt schlafen. Wenigstens ein einziges Mal. Doch du hast viel zu sehr Angst davor, was in deinen Träumen geschehen wird. Dass du all dem nicht standhalten kannst. Also schaffst du es irgendwie mit Müh und Not aus deinem Bett zu torkeln. Und dann kommt auch schon die nächste Hürde auf dich zu. Du musst im Bad am Spiegel vorbei. Du siehst einfach nur hinein. Dein Blick spiegelt sich zwar leer wieder, doch in dir tobt ein Orkan. Das reinste Gefühlschaos. Wobei, eigentlich sind es nur negative Gefühle und Emotionen, die du verspürst. Du findest dich abstoßend, hässlich, alles an dir schwabbelt und du hast ein ekelhaftes Doppelkinn. Alle Makel an dir, die dir die Tränen in die Augen treiben. Du musst deinen Blick abwenden, weil du deinem Anblick nicht standhalten kannst. Dass an dir natürlich auch tolle Seiten sind, wie z.B. deine Lippen oder deine süßen Grübchen, blendest du vollkommen aus. Du siehst nur noch das Schlechte. Und du suchst den Anfang, den Auslöser für dieses hässliche Entlein, dass du inzwischen geworden bist. Und du suchst und suchst und egal, an was du denkst, letztendlich bist du immer selbst Schuld. Du hast nie auf deine Ernährung geachtet, lieber Fern gesehen als spazieren gegangen und hast dein Training sausen lassen, weil Schreiben für dich vorging.
Und dann kommt die Wut. Die Wut und der Hass auf dich selber und der ist dann nicht mehr zu stoppen. Du lässt dich zu Boden fallen, krümmst dich, windest dich hin und her. Und du schreist, aber keiner kann dich hören, weil du alleine zuhause bist. Du ziehst an deinen Haaren, in der Hoffnung, der Schmerz möge dich ablenken, doch das tut er nicht, denn das Ziehen an deiner Kopfhaut reicht dir schon lange nicht mehr aus, um das Ziehen in deiner Brust zu übertönen. Also greifst du kreischend und heulend nach deiner Klinge und willst dich aber gleichzeitig am liebsten dafür verhauen, weil du weißt, dass du es bereuen wirst und dass du gerade einige Menschen enttäuschst. Aber es ist zu spät, denn deine Emotionen sind stärker als du und du siehst nur noch das Blut und heulst deshalb nur noch mehr. Und irgendwann, irgendwann bist du dann an dem Punkt, an dem plötzlich alles in dir gefriert. Auf einen Schlag wirst du wieder vollkommen ruhig, hörst auf zu heulen. Und deine Gefühle sind wie eine Wasserhahn einfach abgedreht.Ich bin an dem Punkt, Niall, an dem keiner mehr kommen wird, der meinen Hahn wieder aufdreht. Und wenn man einen Wasserhahn für lange Zeit zugedreht lässt, wird er für gewöhnlich rostig. Und wer interessiert sich schon noch für einen rostigen Wasserhahn? Richtig, niemand. Also werde ich früher oder später in Vergessenheit geraten. Ich bin froh darüber, Niall. Ein Problem weniger auf der Welt.
Ich bin so froh, dass es Dich, Harry, Louis und Liam gibt. Ihr seid so eine unglaubliche Bereicherung für die Welt. Und ihr habt schon so viele Leben gerettet und Fans, die sich aufgeben wollten, wieder glücklich gemacht. Ihr seid wahrlich menschliche Helden. Du bist so wertvoll. Genau wie dein Leben.
Danke, Niall.
Ich würde gerne sagen 'vergiss mich nicht', doch du kennst mich ja nicht mal. Siehst du? Naiv und dumm.
In Liebe
Amber24th March 2016
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Sheets Of Paper [Niall Horan]✔
FanfictionBri̱e̱f Substantiv [der] Ein Text, der auf ein Blatt Papier geschrieben ist, sich an eine bestimmte Person richtet und per Post transportiert wird. Nur, dass Niall diese Texte nicht per Post in die Hände bekommt. Denn er erhält sie erst, als der Ve...