Es war zwar viel los im Lager, dennoch war für Hawkeye dazwischen Zeit, an sie zu denken. Die restlichen Soldaten leisteten gute Arbeit. Es wurde langsam dämmrig. Die Patienten weniger. Doch sie kam nicht. Kein Sterbenswörtchen. Sie wird schon viel zu tun haben, dachte er sich. Doch als es dunkel war und die Uhr 9 schlug, machte er sich Sorgen. Da klingelte das Telefon. Er rannte nach drinnen und hob ab. "Hallo?" "Pierce? Ähm, bist du das?", kam es von der anderen Leitung. Blake. "Ja. Was gibt es?" "Alles ok bei euch?" "Ja, der Beschuss hat nachgelassen und Verletzte werden auch immer weniger, doch Michaela ist noch nicht zurück." "Wie meinst du das?" "Sie ist zum Notfallsteam gegangen, da der Arzt dort verletzt wurde. Ich habe seit dem nichts mehr von ihr gehört." "Hast du versucht sie zu erreichen?" "Nein." "Dann versuch es. Ihr werdet morgen früh abgelöst." "Bis dann." "Sag mir, wenn du etwas weißt." "Mach ich." Er legte auf und suchte in dem Buch nach der der Nummer der 523th. Er wählte die Zahlen. Keiner hob ab. Die Sache wurde immer ungewöhnlicher. Er holte sich eine Decke und hielt neben dem Telefon Wache. Er schlief ein und wurde von Träumen eingeholt.
Das Klingeln des Telefons, riss ihn aus dem Traum. "Hawkeye.", flüsterte eine Frauenstimme. "Michaela." "Hör mir zu. Ich bin von Koreanern gefangen genommen worden. Mir wird nichts passieren. Auch wenn du nichts mehr von mir hören solltest, suche mich nicht. Er wäre viel zu gefährlich." Man konnte Schritte hören. "Ich liebe dich.", hauchte er den Tränen nahe. Es klang, als würde sie sich wehren und der Hörer fiel auf den Boden. "Ich liebe dich auch!", schrie sie aus der Entfernung und die Verbindung wurde unterbrochen. Noch leicht paralysiert, wählte er die Nummer vom MASH. "Radar, hör mir zu. Die Amerikaner dürfen keine feindlichen Stützpunkte mehr angreifen." "Aber Sir." "Kein Aber. Michaela wurde gefangen genommen und ich weiß nicht wo." "Warten Sie. Ich hole den Colonel." Nach weniger als fünf Minuten hatte er einen verschlafenen Blake am Telefon. "Pierce, weißt du wie spät es eigentlich ist?" "Die Koreaner haben Michaela gefangen." "Was?" "Die Amerikaner dürfen keinen der feindlichen Stützpunkte mehr einnehmen oder auch nur bombardieren." "Pierce, das ist nicht möglich. Weißt du was das heißt?" "Ja. Der Ende des Krieges. Darauf warten wir doch schon so lange." "Das würden die oberen Generäle nie zulassen. Kannst du sie nicht suchen?" "Sie hat gesagt, dass ihr nichts passieren würde und falls ich nichts mehr hören sollte, soll ich sie...nicht suchen." "Du musst ihr vertrauen." "Weißt du wie gefährlich das ist?" "Hast du kein Vertrauen in unsere beste Soldatin?" "Doch schon, aber..." "Wir werden sie finden, doch du musst ihr vertrauen." "Ja." "Weißt du die Einheitsnummer?" "Nein. Gar nichts." "Du kommst erst mal morgen zurück und dann reden wir weiter." "Bis morgen." Er legte auf. Es war schon 3 Uhr morgens. Er stand auf und hörte einen Jeep. Als er raus ging, stand ein Arzt vor ihm. Die Nase nach oben. Sie salutierten. "Captain Myron Herzog." "Captain Benjamin Pierce." Sie lösten die Starre. "Ich bin da, um Sie abzulösen." "Dann viel Spaß. Kommen Sie. Ich zeige Ihnen wie wir derzeit vorgegangen sind." Der Captain folgte dem anderen Captain. Benjamin schnappte sich den Rucksack und warf die Instrumente hinein, die er gestern noch in ein Tuch gewickelt hat. Er packte alle Sachen zusammen und erklärte nebenbei: "Auf die Holzböcke wurden die Tragen gelegt. Desinfiziert und gewaschen wurde mit Alkohol. Es sind eine Handvoll Männer da, die sehr gut ausgebildet sind. Verlieren Sie nicht die Nerven, wenn sie alle mal verzweifeln. Die Jungs leisten harte Arbeit. Bei einer Bombardierung müssen Sie sich über den Patienten legen, da Staub und kleine Trümmerteilchen vom oben herabfliegen. Sonst gelangen Sie in die Wunden und dann haben Sie noch ein größeres Problem als vorher. Ich bin dann mal weg." Er nahm den Rucksack auf den Rücken und nahm seine Tasche. Der Captain folgte Pierce noch nach draußen. Er tanke kurz das Moped voll und stieg dann auf. Befestigte die Notfallstasche an der Seite. "Wie? Sie sind mit dem hergekommen?" "Beleidigen Sie Marilyn Monroe nicht. Ich soll noch zur 704th kommen." Der Captain lachte kurz: "Gute Fahrt." "Schönes Zusammenflicken." Hawk startete den Motor und fuhr los. Bei der 704th machte er einen kurzen Tankstopp und pünktlich zum Frühstück war er wieder im MASH. Der Auspuff des kleinen Gefährts rauchte leicht, von den wenigen Regentropfen, die das Metall berührten. Er stellte es vor dem Sumpf ab, schnappte das ganze Zeug und ließ es klappernd auf den Boden fallen. Er warf sich fertig in das Bett. Streifte den Helm von seinem Kopf und stieß die Luft hörbar aus.
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[2] M*A*S*H | Chemical Toxicity
FanfictionDer zweite Teil der M*A*S*H-Reihe Chemical. Der Humor geht weiter. Michaelas Wunden verheilen und Hawkeye ist verliebter denn je. Und die 4077th schlummert nicht. So viele Verletzte, das man sie zu einem Wolkenkratzer stapeln könnte. Ein rotes Mop...