Granatsplittergold

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Ein paar Tage später im wunderschönen Korea...

Es war am späteren Nachmittag. Michaela war wieder aktiv auf den Beinen. Sie wurde als OP-Assistenzkraft und Ärztin für die stationierten Patienten eingesetzt. Sie liebte es. Endlich wieder einmal unter Menschen. Dankbaren Menschen.

Derweil bastelte Hawkeye an etwas ganz besonderem und Trapper sah zu.

Es war Hawks letzter Tag im Krankenstand und den musste er reichlich nutzen.

"Was machst du?", fragte McIntyre und hielt ein dunkelbraunes Lederband, welches ihm Hawkeye in die Hand gedrückt hatte.

"Ich mache ein Armband."

"Aus Granatsplitter?"
John glaubte nicht richtig verstanden zu haben, war es doch im OP als Scherz aufgenommen worden.

"Ja."
Hawkeye machte mit einem Nagel und einem Hammer, den er von Henry hatte, zwei Löcher in die Splitter hinein.

Er hatte sie nach Größe sortiert und auf sein Bett gelegt. Auf dem Boden war ein Brett und das besagte Werkzeug.

Nur die mittelgroßen kamen in die Vorauswahl und auch das goldene. Es ging ihm weniger um die Schönheit, sondern eher darum, dass sie besonders aussahen. Vielleicht eines mit einem schwarzen Aufdruck und danach eins, welches ein schönes Dreieck war.

Ein kleiner Haufen aus Granatsplitter mit jeweils zwei feinen Löchern hatte sich auf dem Brett gebildet.

"Kannst du mir einen Knoten in das Band machen?", bat Hawkeye und zog hastig den Daumen vom Brett weg. Er hat sich mit dem Hammer getroffen. 

Doch er hatte keine Zeit für Schmerzen, Michaela würde gleich von ihrer Schicht kommen.

Trapper machte an einem Ende des Bands einen Knoten und überreichte es Hawkeye.

Wie ein kleines Kindergartenkind, mit herausgestreckter Zunge, fädelte er die ganzen Splitter auf. Am Ende noch einen Knoten.

"Wird schon passen", hob er es in den Schein der untergehenden Sonne. 

Hawkeye ließ alles Stehen und Liegen und rannte nach draußen.

Er erkannte sie bereits im Kittel aus der Tür des Bettenraum kommen und versuchte sich einmal Worte im Kopf zusammenzudenken.

Doch er war zu nervös, dass ihm beim besten Willen nichts einfiel.

Sein Herz klopfte bis zum Hals und es fühlte sich so an, als würde es dadurch seine Stimmbänder blockieren.

Trapper beobachtete alles aus sicherer Entfernung; in den Türrahmen des Sumpfs gelehnt.

"Hey", blieb er mitten auf dem Platz stehen und schloss seine Hand zu einer Faust, damit sie sein Geschenk nicht schon frühzeitig erkennen konnte.

"Hey", lächelte sie im Doktorkittel und hielt ebenfalls; einen guten Meter vor ihm.

Er musterte den Boden, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, machte er einen großen Schritt auf sie zu.

"Es ist zwar kein Goldschmuck, aber..."

Vorsichtig nahm er ihre Hand und streifte den Ärmel zurück. Er brachte das kleine Bändchen an ihrem Handgelenk an.

[2] M*A*S*H | Chemical ToxicityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt