Sie standen vor dem grübelnden Colonel. Er deutete mit der Hand auf die Stühle und sie setzten sich. "Das rote Kreuz hat es ganz schön schwer. Sie brauchen einen Chirurgen. Und eine gute Helferin.", begann er. "Du willst uns schicken?", bemerkte Hawkeye und dann in den Stuhl. "Ja. Nur wissen wir noch nicht, wie ihr da hinkommen sollt. Für den Heli ist zu starker Bombenbeschuss. Für einen Jeep ist der Weg zu klein. Ein Teil des Weges ist verschüttet worden." "Wie sollen wir helfen, wenn wir nicht einmal hinkommen?" Michaela dachte scharf nach, worauf Hawkeye fragte: "Traust du dir das zu?" "Ja. Was?", riss sie sich aus den Gedanken, "Natürlich. Und ich weiß auch wie wir da hinkommen. Das verdanken wir Hans Trunkenpolz.", sie lächelte und Hawkeye auch. Nur Blake verstand noch nicht so richtig. "Ich habe heute ein Moped von KTM bekommen. Damit kommen wir hin." Sie sprang auf: "Radar?" "Ja, Sir.", lugte er mit dem Kopf durch den Spalt. "Lass meine Maschine volltanken. Komm mit Hawkeye." Dieser schnappte sich noch die Karte von Blake's Tisch und ging mit ihr zum Sumpf.
Dort nahmen sie alles mit, was sie brauchen konnten. Zuerst einmal jede Menge Medikamente, die Notfallstaschen und Ersatzkleidung. Danach folgte die Vollmontur für einen Einsatz. Also Stiefel fest geschnürt, Jacke zu und Helm auf. Michaela warf den Helm, neben ihrem Bett, seinem Besitzer Hawkeye zu. Sie holte ihren aus der grünen Kiste. Leider musste sie ihre Frisur zerstören und band sich einen tiefen Rossschwanz. Sie setze sich den Helm auf, schnürte aber die Bänder nicht zu. Sie tat das nie. Hardcase warf sich noch die Jacke über. Eine alte Feldflasche wurde noch im Messezelt mit Wasser aufgefüllt und in den grünen Rucksack zu den Medikamenten gesteckt. Hawkeye hat eine Flasche Gin verstaut. Radar hatte einen Jeep angezapft, um das Moped vollgetankt zu bekommen.
Nun standen sie mit Blake und Trapper beim vollgepackten Moped und studierten die Pläne. "Also bei der 704th müssen wir auftanken. Danach geht es geradewegs zum Roten Kreuz.", fuhr sie mit dem Finger über den Weg. Die Karte lag auf der Sitzbank der Maschine. "Ich hoffe die kapieren, dass ihr Mediziner seid.", wurde Trapper etwas misstrauisch. Hawkeye stand noch mit den zwei Taschen da, die das Kreuz aufgedruckt hatten und sie nahm ihm beide ab. Glücklicherweise haben die Jungs in der Werkstatt auch an Haken gedacht. Für Taschen. Sie befestigtete links und rechts neben dem Hinterreifen die Taschen. So war dieses Problem auch gelöst. Hinten auf dem kleinen Gepäcksträger wurde der viel zu schwere Rucksack festgebunden. Die Ersatzskalpelle und anderweitiges Inventar klapperte halblaut. "Es ist nur vorübergehend.", beruhigte Blake die beiden, "Ihr müsstet in ein paar Tagen abgelöst werden." "Danke." "Viel Glück.", der Colonel lächelte kurz und ging. Von Trapper bekamen beide noch eine freundschaftliche Umarmung, bevor er zu seiner Schicht musste. "Ich möchte euch beide wiedersehen."
Sie fuhren ab. Mit gemischten Gefühlen. Auf der Hälfte des Weges sahen sie sich die Karte an und Hawkeye bot seine Fahrkünste an, worauf sie tauschten. Da blieb klappernd, nach einer Weile, das Moped stehen. "Was hast du gemacht?", fragte sie leicht empört. "Ich habe nichts gemacht. Monroe war es." "Monroe?", sie stieg ab und kniete sich hin, um
den Motor unter die Lupe nehmen zu können. "Ja. Es heißt jetzt Monroe." "Wenn du das sagst. Schüttel mal." Natürlich war es leer. Sie lächelte nur. "Nein. Es ist jetzt leer. Oder?", fragte er schon mit dem schlimmsten ahnend. "Marilyn braucht was Flüssiges. Schieb." "Natürlich bleibt das an mir hängen.", knurrte er und sprang ab. Sie kamen um eine Kurve und da stand das Lager der 704th. "Hab ich doch gut berechnet." "Ja, das hast du.", er tätschelte ihr auf den Helm. Sie schoben das Gefährt gemeinsam in die Mitte des Zeltkreises und wurden von jemanden sofort erkannt. "Sergeant." Sie drehte sich reflexartig um. Carter kam auf die beiden zu. Mit seiner Winchester in der Hand. "Carter.", schrie sie zurück. "Was bringt euch hier raus? Ihr seht gefechtsbereit aus." Er schnürte sich die Waffe an den Rücken und blieb vor ihnen stehen. "Wir müssen dem Roten Kreuz aushelfen. Brauchen aber Benzin um da hinzukommen." "Und kann ich eine Verbindung zum 4077th MASH bekommen?", hakte Hawkeye nach. "Ja, das erste Zelt.", deutete der Soldat hin, "Dort arbeitet Corporal Carlton. Und ich kann den Benzin beschaffen." "Danke." Hawkeye ging zum Corporal und Michaela ging mit Carter. Im ganzen Lager wirkte es wie ausgestorben. Ein paar einzelne Soldaten spazierten durch die Gegend und sonst rührte sich nichts. In einen kleinen Holzschuppen bogen sie ein. Das Lager. Michaela wartete vor der Tür. In wenigen Sekunden stand Carter auch schon wieder neben ihr und beleerte den Tank. Bis zur Gänze gefüllt, bedankte sie sich und schraubte den Deckel darauf. Hawkeye hatte die Leute zuhause beruhigt und ihnen Bescheid gegeben, kam aber mit schlechten Nachrichten: "Lass uns weiterfahren. Die haben denen gerade das Dach weggesprengt und den Chirurgen umgelegt."
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[2] M*A*S*H | Chemical Toxicity
FanfictionDer zweite Teil der M*A*S*H-Reihe Chemical. Der Humor geht weiter. Michaelas Wunden verheilen und Hawkeye ist verliebter denn je. Und die 4077th schlummert nicht. So viele Verletzte, das man sie zu einem Wolkenkratzer stapeln könnte. Ein rotes Mop...