A - Angst (Niam)

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Lächelnd beobachtete ich Liam. Er lag neben mir und schlief noch tief und fest, während ich, mal wieder, aus einem Alptraum aufgewacht war. Meine Angst, dass ich Liam verlieren könnte, quälte mich einfach zu sehr. Fast jede Nacht träumte ich davon, wie Liam mir weggenommen wurde. Mal wurde er überfahren, stürzte irgendwo herunter, wurde angegriffen oder starb an irgendwas anderem. Manchmal kam auch Danielle und zerrte ihn von mir weg. Es gab auch Träume, in denen lachte Liam mich aus, weil ich geglaubt hatte, dass er mich lieben würde. Oder er betrog mich oder verließ mich einfach so.

Jedes Mal wachte ich danach panisch auf und war froh, wenn Liam dann neben mir lag. Manchmal wachte er auch auf, aber ich konnte ihm nie sagen, was ich träumte, es war mir peinlich. Eigentlich sollte ich wissen, dass Liam mich nie verlassen würde, er trug mich praktisch auf Händen, tat alles für mich und es gab keinen Tag, an dem er mir sagte, warum er mich liebte.

Oft sang er „Little Things“ für mich, schrieb mir kleine Botschaften und verteilte sie im Haus oder flüsterte mir einfach irgendetwas Süßes in Ohr, was mich erröten ließ.

„Was ist los?“ Ich sah in Liams Gesicht und blickte direkt in seine wunderschönen Augen. „Nichts.“, antwortete ich und legte meinen Kopf auf Liams Brust. „Niall, ich weiß, dass du nicht darüber reden willst, aber du liegst fast jede Nacht wach. Manchmal tue ich so, als würde ich schlafen, in der Hoffnung endlich heraus zu finden, was dich so sehr bedrückt. Es macht mich traurig, wenn du so deprimiert bist und ich will dir helfen. Bitte sag mir, was mit dir los ist.“, flehte Liam und strich mir durch die Haare.

„Ich kann nicht.“ „Warum nicht? Du kannst mir alles sagen. Ich bin dein Freund, ich liebe dich und ich will, dass es dir gut geht.“, versuchte Liam mich zu überreden. „Es ist mir peinlich.“, nuschelte ich und hoffte, dass er mich nicht verstanden hatte.

„Vor mir muss dir wirklich nichts peinlich sein.“, ermutigte der Ältere mich und er hatte auch Recht. Aber ich konnte mich einfach nicht überwinden. Vielleicht würde er es trotzdem lächerlich finden und mich auslachen, mich für kindisch halten. Warum dachte ich so was? So war Liam nicht.

„Ich hab Albträume.“ „Ich weiß Kleiner, aber was träumst du?“ Liam legte beide Arme um mich und hielt mich beschützend fest. „Wovor hast du am meisten Angst?“, wechselte ich das Thema und Liam entfloh ein überraschtes „hä?“. „Es muss doch etwas geben, wovor du am meisten Angst hast. Und sag jetzt nicht, dass es Löffel sind.“

Liams Brustkorb vibrierte, als er leise lachte. „Ich hab Angst davor, dass jemand, den ich liebe oder sehr gerne mag, sterben könnte. Also jemand aus meiner Familie oder aus der Band. Oder du. Ich glaube, wenn ich dich verlieren würde, das würde ich nicht verkraften. Ja, ich glaube davor habe ich am meisten Angst. Jemand wichtigen zu verlieren, vor allem dich.“

Ich drehte mich um und vergrub mein Gesicht weinend in Liams Halsbeuge. Er hatte genauso Angst wie ich! Er wollte mich auch nicht verlieren und ich Idiot hatte Angst, dass er mich auslachen könnte.

„Hey, Niall. Warum weinst du?“ Mitfühlend streichelte Liam meinen Rücken und flüsterte mir beruhigende Sachen ins Ohr. „Hör auf zu weinen, es ist doch alles gut. Ich mag es nicht, wenn du weinst. Na los, lächle für mich.“ Ich hob den Kopf und versuchte mich an einem schiefen Lächeln, Liam wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

„I-ich…ich hab auch A-Angst, dich zu verlieren. Und…und ich träume i-immer, dass dir was p-passiert oder du mich v-verlässt.“, stammelte ich und drückte mein Gesicht zurück an Liams Brust.

„Keine Sorge, das wird nicht passieren. Aber warum ist dir das peinlich?“ „Ich weiß auch nicht.“, brummte ich sah meinen Freund an. „Ich liebe dich, Liam.“, flüsterte ich leise und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Ich dich auch.“, antwortete er und lächelte mich an. Glücklich kuschelte ich mich in seine Arme und schloss wieder die Augen.

Von da an hatte ich keine Angst mehr, das Liam mich verlassen würde. Die Alpträume waren verschwunden, wenn sie doch das eine oder andere Mal wieder kamen, dann sang Liam für mich, bis ich wieder eingeschlafen war.

Manchmal fragte ich mich, woher bloß diese Angst gekommen war. Erklären konnte ich es mir nicht, aber eigentlich war es auch egal.

One Direction OS ABC [Bromance-OneShots]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt