M - Mistletoe (Larry)

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Endlich war der 23. Dezember und am nächsten Tag hatte ich Geburtstag. Obwohl ich 21 Jahre alt werden würde, freute ich mich wie ein kleines Kind. Außerdem war auch noch Weihnachten und in der Wohnung, die Harry und ich uns teilten, funkelte und glitzerte alles weihnachtlich, der Höhepunkt war der große Tannenbaum im Wohnzimmer.

Ach Harry. Mein größter Wunsch war es wohl, dass er mir sagen würde, dass er die Gefühle, die ich schon so lange für ihn hatte, erwiderte, aber das würde wohl nicht passieren, nicht als Geburtstags- und auch nicht als Weihnachtswunder.

Erstens war Harry nicht gerade jemand, der sich in einen Jungen verliebte und außerdem hatte er sich gerade erst vor drei Wochen von seiner Freundin getrennt. Es hatte ihn weniger fertig gemacht, als ich gedacht hatte und er schien sie schon vergessen zu haben, aber so war er nun mal.

„Louis? Wann kommen die Jungs?“, rief Harry aus der Küche, er hatte mir den Zutritt streng verboten, während er darin am Rumwerkeln war. Ich warf einen Blick auf die Uhr. „In knapp zwei Stunden.“, rief ich zurück und drapierte ein paar Kekse ansehnlich auf einem Weihnachtsteller. Niall würde sich vermutlich ziemlich schnell darüber machen und ich musste bei der Vorstellung grinsen. Wir wollten zusammen mit den Jungs meinen Geburtstag reinfeiern.

„Boobear, aufwachen. Es ist Weihnachten.“ „Lass mich schlafen.“, murmelte ich müde und vergrub mein Gesicht im Kissen. Es war spät geworden mit den Jungs, von Niall hatte ich einen gestreiften Pullover bekommen, von Liam eine Teetasse mit einem Foto der Band darauf und von Zayn Konzertkarten für ‚The Fray‘. Harry hatte mich auf den nächsten Tag vertröstet, ich war nur zu faul zum Aufstehen.

„Ich hab Geburtstagskuchen für dich, also raus aus den Federn.“ Unbarmherzig riss mein bester Freund mir die Decke weg und ich rollte mich zu einer Kugel zusammen, weil ich sofort anfing zu frieren. Harry warf mir ein paar Klamotten zu. „Ich warte unten auf dich.“, flötete er fröhlich und verschwand.

Nachdem ich mich doch dazu überwunden hatte aufzustehen, ging ich nach unten, denn eine Geburtstagstorte klang ziemlich schmackhaft. Jetzt musste ich, warum ich am Vortag nicht in die Küche durfte.

Auf dem Tisch stand nicht nur ein einfacher Kuchen, es war eine richtige Torte, sie war orange und mit Marzipankarotten verziert.

„Danke!“, quietschte ich und fiel Harry um den Hals, der leise lachte. „Gern geschehen. Alles Gute nochmal.“ Ich ließ ihn wieder los und setzte mich an den Tisch. Geburtstagskuchen, oder Torte, zum Frühstück, wenn einer von uns Geburtstag hatte, war bei uns eine kleine Tradition und ich liebte sie.

Wir aßen also und schwiegen dabei, aber es war ein angenehmes Schweigen. Heimlich beobachtete ich Harry, seine schönen Locken, die ihm immer wieder ins Gesicht fielen, die grüne, strahlenden Augen. Er war einfach unglaublich schön.

„Lou?“ Mein bester Freund fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und ich schreckte hoch. „Was?“ „Ich hab dich gefragt, was du heute machen willst.“, erklärte Harry und grinste, als ich rot anlief. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass ich ihn angestarrt hatte.

„Ich dachte, wir schauen ein paar Weihnachtsfilme oder was sonst so im Fernsehen kommt, bis wir heute Abend nach Hause fahren.“ Harry zog die Stirn in Falten. „Ich glaube, wir können heute nicht nach Hause fahren. Hast du mal aus dem Fenster gesehen? Wir sind eingeschneit.“, meinte er und ich drehte mich zum Fenster. Tatsächlich schneite es extrem und überall türmten sich hohe Schneeberge.

„Wir müssen warten. Vielleicht können wir ja morgen fahren.“ Ich hatte nichts dagegen noch mehr Zeit mit Haz zu verbringen, auch wenn ich gern meine Familie sehen wollte.

Als wir unser Frühstücksgeschirr in die Küche brachten, blieb Harry abrupt stehen. „Was ist?“, fragte ich irritiert und Harry zeigte nach oben. Im Türrahmen hing ein Mistelzweig. Wie kam der da hin.

„Hast du den aufgehängt?“, fragte Harry leise und ich schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht.“ Verwundert sahen wir uns an. Es musste einer der Jungs gewesen sein, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass man sich zu küssen hatte, wenn man zusammen unter einem Mistelzweig stand.

„Ähm…“, machte ich und sah auf den Boden. Ich hatte mir schon so lang gewünscht Harry zu küssen, aber ich konnte nicht. Mein bester Freund nahm mir die Entscheidung ab, er hob mein Kinn sanft an und schaute mir tief in die Augen. Dann legte er seine weichen Lippen zärtlich auf meine, der Kuss war und blieb unschuldig und süß.

„Ich glaube, ich finde es gar nicht so schlimm eingeschneit zu sein.“, flüsterte Harry und lehnte seine Stirn gegen meine. „Ich auch nicht.“, antwortete ich und lächelte. „Du nimmst es mir nicht übel, dass ich den Mistelzweig da auf gehangen habe?“, grinste der Lockenkopf und ich lachte leise. „Du Lügner. Aber nein. Ehrlich gesagt, bin ich froh darüber.“

Harry hauchte mir noch einen Kuss auf die Lippen und trat einen Schritt zurück. „Sehr gut. Ich liebe dich, weißt du?“, gestand er und sah mich nervös an, ich fing an zu strahlen. „Das ist schön. Ich liebe dich auch.“ So schnell wir konnten, brachten wir das Geschirr, dass wir noch immer in der Hand hatten, zur Spüle, dann schnappte Harry sich meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer auf die Couch.

Mir blieb keine Möglichkeit irgendetwas zu sagen, denn er verschloss meine Lippen mit einem Kuss, nur dass dieser Kuss viel verlangender und hungriger war. Er versprach mehr, viel mehr.

One Direction OS ABC [Bromance-OneShots]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt