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When I was younger, I was certain, that I'd be fine without a queen «


,,Oh, du warst auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch?" Er legte seinen Arm peinlich berührt in den Nacken. ,,Dann tut mir das ja fast schon leid."

Ashton hatte mittlerweile seine Brille abgelegt und wir hatten uns in einem kleinen Café niedergelassen. Da wir beide ohnehin unsere Termine verpasst hatten - im Endeffekt mit Absicht oder nicht, spielte wohl keine Rolle. Ich war drauf und dran den jungen Mann kennenzulernen, in den ich heute morgen reingelaufen war.

Seltsam. Mein Traum war innerhalb weniger Sekunden zerplatzt, in dem ich ihn traf. Für mich machte es allerdings gar keinen Unterschied. Obwohl es mein einziger Plan gewesen war, machte ich mir in diesem Moment wohl einfach keine Gedanken darüber, denn ich hatte ein gutes Gespräch - und wenn ich sage gut, dann war es ein verdammt gutes Gespräch.

Mein Blick fiel nach draußen, ich bemerkte, wie sich der Tag schon allmählich dem Ende zuneigte. Dank des Winters, wurde es noch viel eher dunkel und einzelne Schneeflocken machten ihren Weg aus dem Himmel auf den Boden. Es war ziemlich bewölkt und mir war direkt klar, dass ich auf dem Weg nachhause nass werden würde.

,,Weshalb hattest du es so eilig?'' fragte ich ihn schließlich, dabei sah er ohnehin nicht danach aus, als hätte er die Chance seines Lebens verpasst. Er war viel zu gelassen und das beruhigte mich in jeglicher Weise. ,,Ich hatte ein Bandmeeting.''

,,Also-'' Ashton nahm einen Schluck seines Kaffees. ,,Eigentlich nicht so schlimm, wie bei dir. Bei mir sind alle daran gewöhnt, dass ich Treffen verschlafe und andauernd zu spät komme.'' lachte er.

Sein Lachen war so ehrlich, vergleichbar mit dem Gefühl, wenn dich die Sonne jeden Morgen weckt. Unmittelbar darauf musste ich auch lachen. Ich gab mich dem Tag vollkommen hin und starrte weiterhin aus dem Fenster, während ich Ashtons Worten folgte. Es hatte im Großen und Ganzen schon sehr meinen Tag bereichert, nun hier zu sitzen und einen Kaffee mit einem völlig fremden Menschen zu trinken. Hatte es wirklich.

Mein Blick fiel erneut auf meine Armbanduhr.

Viel zu viele Ideen - mangelnde Zeit.

,,Ich, uhm.., danke Ashton, für den Kaffee.''  Fast schweigend nahm ich meine Jacke und zog sie mir über. ,,Ich muss leider los, denn ich muss mir jetzt wohl einen Job suchen.'' 

Auch Ashton war bereits aufgestanden und legte das Geld passend für zwei Tassen Kaffee auf den kleinen Tisch. Innerhalb weniger Momente stellte er fest, dass es draußen bereits schneite und entschloss sich dann wohl auch dazu, seine Jacke anzuziehen.

,,Falls du einen weniger ernsten Job suchen solltest -'' Er kramte kurz in seiner Jackentasche nach einem Stift und riss ein Stück der Serviette ab, um darauf seine Nummer zu hinterlassen. ,,Wir suchen immer jemanden für unsere chaotische Band.''

Und somit verließ mich Ashton Irwin diesen Nachmittag. Vollkommen auf mich allein gestellt, unwissend was es überhaupt für ein Job war und starrend, wie ein Idiot. Stumm steckte ich den abgerissenen Fetzen in meine Jackentasche, verließ ebenfalls das Café und machte mich auf den Weg nachhause.

Ashton Irwin war die wohl aufrichtigste, offenste und idiotischte Person, die mir seit langem untergekommen war und ich war stolz darauf zu sagen, dass ich für ihn und seine Freunde arbeiten durfte. Natürlich entschied ich mich dafür.

Wenn mir jemand auf die Schnelle einen Job anbieten konnte, war ich vollkommen zufrieden damit. Auch wenn dieser wohl nur als Aushilfe dienen würde. Immerhin war es nicht das, was ich eigentlich machen wollte. Mein Spezialgebiet lag im Schreiben und das wollte ich auf die bestmögliche Art und Weise ausleben. Das Hobby zum Beruf machen, genau wie diese Jungs es taten.

Völlig durchnässt kam ich bei mir Zuhause an und ließ mich erschöpft auf mein Sofa fallen. Das Wasser sog in meine Knochen ein und machte meinen Körper eindeutig schwerer. Perfekt gestylet und von mir selbst überzeugt hatte ich heute morgen meine Wohnung verlassen. Ich kam allerdings wieder als ein Wrack, welches in einer Zwickmühle steckte und nicht wusste, was sie tun sollte. Ich strich meine blonden Haare, die mittlerweile klatschnass waren, nach hinten und band sie in einen Zopf. Meine Lippen hatten sich schon fast lila verfärbt, da die Kälte und Nässe mittlerweile reagierten. Ich zitterte an einem Stück.

Wäre es dumm von mir, das Angebot abzulehnen?

San Francisco « Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt