nine

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I wanna go back to where it started. «

Irgendwann gegen Nachmittag brachte mich Ashton wieder nachhause, da ich ihm sagte, dass ich noch etwas vor hätte. Was auch die Wahrheit war. Mittlerweile war auch das Wetter wieder schlechter geworden, weshalb wir unter einer Überdachung vor meiner Haustür standen.

Ashtons Hand umschloss mit einem leichten Griff meine, ehe er sich zu mir nach vorne beugte. Seine andere Hand legte sich an meine Taille, worauf ein kleines Lächeln meine Lippen umspielte, bevor er seine Lippen auf meine legte. Mein Herz hämmerte innerhalb weniger Sekunden so schnell, wie es beinahe schon unmenschlich schien. Weiche, warme Lippen bewegten sich wie perfekt synchronisiert gegen meine. 

Ein unglaubliches Gefühl schoss mir durch die Venen. Obwohl ich wusste, dass all das nicht lange verweilen würde, versuchte ich es dennoch zu genießen. Alles endet irgendwann.


Ein Tag in der Woche an dem ich nicht arbeiten musste, wollte ich für mich nutzen und einige Bewerbungen schreiben. Die Zeit lief, wie eine Sanduhr. Immerhin hatte ich nur noch ein einhalb Monate. Viel war das nicht.

Obwohl meine Gedanken einfach gar nicht bei der Sache waren suchte ich mir ein paar Jobangebote heraus, für die ich auch direkt Bewerbungen schrieb. Im Nachhinein, hatte ich mich damit angefreundet bei den Jungs zu arbeiten. Es war eben nicht so unangenehm, wie ich erwartet hatte. - Mein Handy vibrierte.

Es war Michael der mich gegen Abend noch anrief. Warum auch immer. Unsicher nahm ich ab.

,,Lesley, gut das du rangehst!'' begrüßte er mich direkt, worauf ein kleines Lächeln meine Lippen umspielte. Direkt als ich seine Stimme wahrnahm, war ich in Gedanken schon nicht mehr bei der Sache, denn es erinnerte mich an die Arbeit. Wie ich mit den Jungs lachen konnte und trotz das wir nicht alles gemeinsam hatten, für sie da sein konnte. Irgendwie seltsam. ,,Ja?''

,,Können wir uns auf einen Kaffee treffen?'' Mein Blick fiel auf die Uhr, die über meinem Bett auf einem kleinen Regal stand. Tatsächlich hätte ich ablehnen sollen, da ich beschäftigt war.  ,,Ist es nicht ein wenig spät für Kaffee?''

,,Die haben sicher entkoffeinierten." meinte er lachend, worauf ich eben doch zu sagte.  Es war, als würde ich mich mit einem guten Freund verabreden, daher spielte die Zeit wohl einfach keine Rolle mehr.

Ich überdachte meine Möglichkeiten. Entweder traf ich mich schon relativ spät auf einen Kaffee mit einem Freund und würde vermutlich die ganze Nacht nicht schlafen können oder ich schrieb weiterhin an meinen Bewerbungen und würde vielleicht auch mal was in meinem Leben erreichen. Oder ich tat nichts von beidem und würde mich schlafen legen. Ich verbiss mich auf meiner Unterlippe. Ersteres klang wohl doch verlockend.

,,Na gut, wo?" gab ich schließlich nach. Michael gab etwas von sich, dass einem Kichern ziemlich nahe kam. ,,In 30 Minuten im üblichen Café." sagte er mir, worauf ich die Stirn runzelte.

,,Warte, wo ist das übliche Café?" hätte ich vermutlich noch gefragt, wenn er nicht einfach aufgelegt  hätte.

Gerade als meine Uhr kurz nach neunzehn Uhr anzeigte, schloss ich die Tür hinter mir und machte mich auf de Weg zu einem Café das direkt um die Ecke war. Wenn sich Michael nicht dort befand, wusste ich wohl auch nicht, was er mit dem üblichen Café meinte. Abgesehen davon war es mittlerweile so spät, dass es mich auch nicht interessiert hätte, wenn er nicht gekommen wäre. Keine Ahnung, warum er überhaupt einen 'Geistesblitz' um diese Uhrzeit hatte.

Ich vergrub meine Hände in den Hosentaschen, als mir ein Junge mit grünen Haaren entgegen kam. Ein Grinsen zierte seine Lippen und Michael nahm mich flüchtig in den Arm, bevor wir das Café betraten. Alles was wir bestellten war ein Tee und ein kleines Sandwich, dass wir uns im Endeffekt teilten.

,,Warum genau bin ich nochmal hier?'' erkundigte ich mich nach einigen Minuten Stille. Michael überlegte kurz und nahm währenddessen einen Bissen des Sandwiches. ,,Du solltest nicht kündigen." stellte er klar, worauf ich mich zurück in den Stuhl lehnte.

,,Michael, ich werde nicht kündigen." Ich nahm einen Schluck meines Tees. ,,Ihr habt mir einen Vertrag für zwei Monate gegeben, danach werde ich das tun, was ich eigentlich machen möchte."

Er schüttelte den Kopf.

,,Wir können ihn verlängern, Lesley." Nervös zupfte ich an dem Saum meines Shirts. ,,Du verstehst es nicht, Michael. Ich will eigentlich was ganz anderes machen. Ich hab nie geplant bei euch anzufangen."

Michael verdrehte die Augen und beugte sich zu mir herüber, sein Gesicht legte er auf seinen flachen Händen ab.

,,Wir wollen nicht das Ashton das verliert, was ihn momentan glücklich macht." murmelte er. ,,Er wird es nicht verlieren, nur weil ich kündige."

Von Sekunde zu Sekunde wurde ich immer nervöser. Diese Unterhaltung strengte mich ein bisschen an, denn irgendwo hatte ich wohl einfach keine Ahnung, wie Ashton eigentlich über mich dachte. Klar, hatten wir uns geküsst, aber er war einfach nur Ashton. Wir ließen alles offen und ungeklärt, wir schauten wie es sich entwickelt.

,,Du bist das Einzige, was ihn hier hält."

San Francisco « Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt