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You are worse than nicotine «


Für mich war es schon etwas ungewöhnlich, als mich am nächsten Morgen ein paar Jungs aus dem Bett klingelten. Völlig unwissend, verschlafen und mürrisch, bewegte ich mich um acht Uhr morgens zu meiner Haustür.

,,Hallo?" fragte ich träge in die Freisprechanlage. ,,Du hast genau 13 Minuten um dich fertig zu machen, ansonsten fahren wir ohne dich."

Natürlich war es einer der Jungs, die mich scheinbar freudig aus dem Bett jagten, wobei wir doch eigentlich noch gar keine Arbeitszeiten ausgemacht hatten. Das waren sie also.

Warum genau hatte ich mich nochmal darauf eingelassen?

Na ja, obwohl ich noch gerne geduscht hätte, band ich meine Haare in einen Dutt und schnappte ein paar Klamotten in die ich mich in best Zeit hineinzwang. Meine Haarbürste und all das, was unbedingt nötig war packte ich in eine Tasche, damit ich es wenigstens auf dem Weg erledigen konnte. Abgesehen davon hatte ich gar keine Ahnung, wo es eigentlich hin ging.

In wenigen Sekunden rannte ich die Treppenstufen hinunter und fand mich selbst in einem Van mit abgedunkelten Scheiben wieder. Es war irgendwie komisch, das Gefühl.

,,Guten Morgen." murrte ich noch immer völlig verschlafen. Nichtmal ein wenig Schminke um meine Augenringe zu verstecken hatte ich aufgetragen. Ich sah aus wie ein Zombie. Das gute allerdings war, dass sie genauso schlimm wie ich aussahen. Jeder von ihnen hatte die Kopfhörer in den Ohren,  zumindest einen und begrüßte mich mit einem ziemlich genervten Laut. Bandleben. ,,Nur mal so als Frage," fing ich erneut ein Gespräch an, während ich ebenfalls nach meinen Kopfhörern kramte und wir mit dem Van schon auf den Highway fuhren. ,,Wohin fahren wir?"

,,Los Angeles, wir haben ein Shooting und danach ein Interview. Könnte spät werden." gab mir Luke zu wissen, der sich kurz darauf zurücklehnte und seine Augen schloss. Es hätten irgendwelche wildfremden Jungs sein können,die mich gerade entführten, aber die waren es nicht. ,,Oh wow, danke für die Info."

Es herrschte eine Weile eine unangenehme Stille. Einige der Jungs versuchten nochmals zu schlafen oder verzehrten ihr Essen, welches wir noch bei einer Bäckerei auf dem Highway geholt hatten.

Die Sonne war mittlerweile allerdings soweit aufgegangen, dass sie mir direkt ins Gesicht stach und ich somit jegliche Chance auf Schlaf verloren hatte. Im Stillen lauschte ich also meiner Musik. Bis,

,,Ich muss einfach fragen, Lesley," unterbrach Ashton meine Gedanken, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Dieses Mal fielen mir seine Grübchen auf. ,,Was ist deine Lieblingsband?"

Auch Michael mischte sich ein.

,,Abgesehen von uns natürlich."

Somit musste auch ich grinsen und schaute die beiden vom hintersten Sitz des Vans an. Der einzige der neben mir saß war Luke und dieser war drauf und dran weiterzuschlafen.  Calum hatte sich den Beifahrersitz ergattert und war ebenfalls am Schlafen, bis wir eine menschliche Zeit zum Aufstehen erreichten.

,,Green Day," bevor ich überhaupt weiterreden konnte, wurden Ashtons Augen weit und er gab ein freudiges Lachen von sich. ,,Ich wusste es! Michael du schuldest mir definitiv was."

,,Meine übrigens auch." 

Mit einem High-Five schienen wir unsere erste gemeinsame Interesse zu besiegeln. Und das war absolut nicht die einzige.

Obwohl Ashton wohl der älteste von ihnen war, benahm er sich am kindischsten. Aber es war irgendwie schön. Es gab mir ein vertrautes Gefühl.

,,Du kennst unsere Band nicht, oder?" erkundigte sich Michael. Fast schon witzig, wie wir scheinbar eine Fragestunde abhielten, in der ich nichts über die beiden erfuhr. Stumm schüttelte ich den Kopf. ,,Hast du unsere Musik überhaupt schon mal gehört?"

,,Na ja-" Ich fasste mir peinlich berührt an den Hinterkopf. ,,Ich hab mir gestern ein paar angehört, aber das einzige was ich wirklich kannte war She Looks So Perfect. Der Ohrwurm schlechthin."

,,Wow, wir haben jemanden engagiert der uns nichtmal kennt." fügte Ashton noch hinzu, konnte sich ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen. Und genau das war der Moment in dem ich bemerkte, dass zwei Monate länger waren, als ich es mir vorstellte. Mir fiel auf, dass ich jede Minute mit Idioten wie diesen genießen würde und wenn diese zwei Monate vorbei waren, würde ich in einen völlig langweiligen Job zurückkehren. ,,Tut mir echt leid für euch."

Unsere Blicke trafen unmittelbar aufeinander.

,,Wir fahren noch ein paar Stunden, ich kann dir welche zeigen?" Hätte ich an seiner Stelle diese Frage gestellt, wäre ich vermutlich rot angelaufen wie eine Tomate. Ashton allerdings war voller Selbstbewusstsein, wo auch immer das herkam. Ich nickte mit einem Lächeln auf den Lippen und versuchte mühsam, ohne den blonden aufzuwecken, über den Sitz nach vorne zu klettern.

San Francisco « Ashton IrwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt