Gegen Mittag verließen wir das Lokal.
"Was haltet ihr von Bowling?", schlug Ben begeistert vor.
Man sah ihm an das er sich freute Zeit mit seinen Eltern zu verbringen.
"Gerne, mein Schatz, aber ich habe noch einiges wegen meiner Kampagne zu tun. Dein Vater muss heute Abend wieder nach Bali, zur Zentrale.", erklärte sie unberührt.
Bens lächeln verschwand. Er tat mir so leid, am liebsten hätte ich seine Eltern jetzt angeschrieen, aber das war, wenn schon seine Aufgabe.
"Ja, OK.", murmelte er enttäuscht.
"Wir bringen dich erstmal wieder ins Krankenhaus.", bemerkte sein Vater und ging zum Auto, seine Mutter folgte ihm.
Ben bewegte sich nicht vom Fleck.
"Hey, Babe.", murmelte er, als ich mich vor ihn kniete.
"Hey, mein Schatz. Mach dir nichts draus, OK? Wir machen den Nachmittag was schönes.", versprach ich und küsste ihn aufmunternd.
"Geht klar.", lächelte er und folgte mir zum Wagen.
Sein Vater hob seinen Rollstuhl in den Kofferraum und ich half ihm, sich ins Auto zu setzte.
Seine Mutter beschäftigte sich die ganze Zeit mit ihrem Handy und sein Vater hatte keine Chance gegen Bens Mutter zu protestieren.
Ben tat mir furchtbar leid!Als wir am Krankenhaus ankamen, lud Christian Bens Rollstuhl aus dem Wagen.
Seine Mutter stieg abwesend aus dem Auto, ohne ihm auch nur einen Blick zu würdigen."So, mein Junge!", stöhnte Christian, als er Bens Rollstuhl auf dem Boden absetzte.
"So, Dad.", tat Ben es ihm gleich und ließ sich in den Rollstuhl fallen.
"Ich bin zuhause, wenn du mich brauchst, aber im Moment hast du ja Grace.", erklärte seine Mum und umarmte ihn schlicht.
"Bis dann, mein Großer.", wuschelte sein Vater ihm durch die Haare und stieg wieder ins Auto.
"Ciao, mein Engel und auf wiedersehen Grace, es hat uns gefreut dich kennen zu lernen.", verabschiedete sie seine Mutter und stieg ebenfalls ins Auto.
Ben sah ihnen enttäuscht hinter her als sie weg fuhren.
"Ben, deinen Eltern machen einen Fehler.", flüsterte ich und nahm seine Hand.
"Tun sie nicht, sie wissen das du auf mich aufpasst.", erwiderte er und lächelte mich an.
"Ich brauche sie nicht, ich habe doch dich!", fügte er grinsend hinzu.
Ich lächelte und küsste ihn.
"Komm her!", bat er, zog mich auf seinen Schoß und fuhr ins Gebäude.
Wir fuhren im Fahrstuhl zu Bens Zimmer, durch den Flur und kamen dann vor seiner Tür an.
Ich stand auf und drückte die Klinke runter."Ben!", kamen uns Rufe entgegen.
Es waren seine Kumpels.
Drei von ihnen saßen in seinem Zimmer und warteten.
Ich ließ Ben den Vortritt."Jungs!", lachte er und fuhr auf sie zu.
"Du Krüppel!", lachte der eine und schlug mit ihm ein.
"Was machst du denn für ne Scheiße!", der andere.
"Tja!", antwortete Ben lachend.
Ich schloss die Tür hinter mir und beobachtete sie , aus einem Sicherheitsabstand.
"Jungs, das ist Grace, meine Freundin. Grace, das sind Liam, Sinus und Finn.", stellte er uns vor.
"Hey.", lächelte ich und lehnte mich an die Wand.
"Wow, Ben, da hast du dir aber ne heiße Schnitte geschnappt!", grinste Liam mich an.
Bah, der ist ja widerlich!
"Hast du Recht!", grinste Ben und streckte seine Hand nach mir aus.
Ich ging auf ihn zu und er zog mich auf seinen Schoß.
Ich legte meine Arme um ihn und er gab mir einen Kuss auf die Wange.
Er bleib anständig vor seinen Kumpels, auch wenn ich das von ihm nicht gedacht hätte.
Doch trotzdem sah ich irgendwas ängstliches in seinem Blick."Nichts schlecht, Ben!", grinste Finn und setzte sich auf einen Stuhl.
"Wirst hier ja gut gepflegt.", bemerkte Sinus und setzte sich ebenfalls.
Liam setzte sich dazu und musterte uns.
Der Typ war mir nicht so geheuer."Was macht ihr eigentlich hier?", fragte Ben und legte seinen Arm um mich.
"Haben gehört, was passiert ist. Haben es nur nicht früher geschafft vorbei zu kommen.", erklärte Finn.
"Wir waren an dem Abend, auf so 'ner Party.", erklärte Liam.
"Nicht zufällig auf meiner?", fragte ich nach.
"Deiner?", fragte Sinus überrascht.
"Waldstraße, 15?", gab ich einen Tipp.
"Das war deine Party?", fragte Liam verblüfft.
Ich nickte.
"Hast ne gute Wahl getroffen! Parties kann sie auf jeden Fall schmeißen.", gratulierte Sinus.
"Weiß ich doch!", grinste Ben mich mit strahlenden Augen an.
Ich fuhr ihm lächelnd durch die Haare und gab ihm einen Kuss. Seine Jungs begannen zu Klatschen und Ben und mussten lachen.
Er freute sich, glaube ich, wirklich, dass jemand ihn besuchte.
Mila, Jan und Dani kamen ihn zwar auch besuchen, aber eher weil ich es verlangte. Seine Eltern sind auch bei der nächsten Gelegenheit wieder abgehauen.
Aber seine Kumpels waren für ihn hier!
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Take care of me
Teen FictionGrace ist alles andere als ein braves Mädchen! Ihr Hobby ist es Regeln zu brechen, denn die kennt sie gar nicht. Deshalb soll sie nun zu ihrem Bruder nach Berlin ziehen. Doch wer glaubt ein neues Umfeld könnte jemanden wie Grace ändern, kann lange...