I'll never let you go (Remadora)

Chapter One

Das Haus der Dursleys war ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack.

Viel zu sauber, der Garten gepflegt (nicht mal ein Blatt lag auf dem Rasen!) und viel zu weiß. Selbst im reflektierenden Licht der Abendsonne sah es noch strahlend weiß aus.

Wie lange lebten die Muggel jetzt in diesem Haus?

Über siebzehn Jahre, hatte man ihr gesagt.

Wie oft ließen Muggel ihre Hauswände streichen - einmal im Jahr??

Nymphadora Tonks juckte es immer in den Fingern, wenn sie ein so sauberes Haus sah. Sie bekäme dann immer Ausschlag, behauptete sie, doch niemand wusste, dass sie sich nur schwer beherrschen konnte, das Haus nicht zu verwüsten.

Früher oder später würde sowieso irgendwas kaputt werden, denn Tonks war ein äußerst tollpatschiger Mensch.

Und damit behielt sie recht, nach nur zehn Sekunden im Inneren des Dursley-Hauses ließ sie einen rosa Zierteller fallen.

Sie hatte ihn nur betrachten wollen, doch er war ihr aus den Fingern geglitten.

Sofort war Remus Lupin bei ihr.

"Wenn du Harry aufgeweckt hast und er uns jetzt angreift, wissen wir ja wer schuld ist", tadelte er sie in leicht belustigtem Tonfall.

Tonks wusste, dass er es nicht beleidigend gemeint hatte, doch sie konnte nicht darüber lachen.

Beleidigt strich sie sich ihre hell-lila Haare aus dem Gesicht.

Durch den Schreck und die darauffolgende Peinlichkeit des Tadels von Remus waren sie am Ansatz rot geworden.

Manchmal konnte sie ihre Haare nicht im Zaum halten (wir alle kennen das ja!), und diese Gabe, die sie hatte, funktionierte besser als jeder magische Stimmungsring.

Doch noch während sie darüber nachdachte, was ihre Reaktion bedeuten könnte, erschien eine Gestalt auf der Treppe.

"Professor Moody?", sagte eine verunsicherte Stimme.

Tonks reagierte sofort und richtete ihren hell erleuchteten Zauberstab in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und sie war nicht die einzige mit der Idee.

Harry Potter, der Junge der überlebte, fiel fast von der letzten Stufe, als ihm ein halbes Dutzend leuchtende Zauberstäbe ins Gesicht gehalten wurden.

Sobald er sich an das Licht gewöhnt hatte, kam er vorsichtig auf die Gruppe zu.

"Er sieht genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe!", sagte Tonks beeindruckt.

"Er sieht aus wie James", sagte Kingsley in diesem Moment und beugte sich ein wenig nach vor.

"Doch er hat Lilys Augen!", stellte Elphias fest.

"Das hat er bestimmt schon oft genug gehört, Elphias", raunte Remus.

Alle waren begeistert von Harry, nur Mad Eye schien verstimmt. "Hat irgendjemand Veritaserum dabei?", knurrte er. "Wir gehen erst fort von hier, wenn wir die Gewissheit haben, dass wir keinen Todesser erwischt haben!"

Remus verdrehte die Augen und wandte sich an Harry. "Welche Gestalt nimmt dein Patronus an?"

"Die von einem Hirsch", sagte Harry nur verwirrt, doch bestimmt.

"Er ist es."

Endlich bewegte Harry sich vom Fleck und trat die letzte Treppenstufe hinab. Dabei schob er den Zauberstab in die hintere Tasche seiner Jeans.

Sofort donnerte Moody los, und Tonks ließ den zweiten Teller fallen.

Sie sah sich um. Nur ihre Freundin Hestia hatte es bemerkt. Sie grinste.