Chapter Twenty-three

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Traurig betrachtete er sie.

Sie war so mutig gewesen ... und so liebevoll.

Doch er hatte ihr wehgetan ...

Vorsichtig zog er die Decke über ihre Schulter nach unten.

Er atmete auf. Es waren nur noch drei hellrote Striemen zu sehen - sie hatte nicht gelogen.

Es war wirklich nicht sehr schlimm.

Remus sah sie an, sah auf ihr friedliches Gesicht.

Träumte sie wohl etwas? Sie sah so ruhig aus ... und die kleine Sorgenfalte zwischen ihren Augen war auch weg. Wahrscheinlich machte sie das immer unbewusst.

Zärtlich berührte er ihr Gesicht.

Er wollte in ihren Kopf sehen, wollte wissen, was sie gestern gedacht und gefühlt hatte.

Sie hatte bestimmt mörderische Angst gehabt, dachte Remus traurig. ... vor mir.

Sanft strich er ihr über die Wange.

Wenn er seinen Gefühlen doch nachgeben könnte ...

Da schreckte sie hoch.

"Entschuldigung", sagte Remus und zog seine Hand zurück.

Tonks sah ihn ernst an.

Sie war in letzter Zeit so oft ernst ...

"War das für gestern?", fragte sie leise.

"Für ... alles", antwortete Remus schwach. "Alles, was ich dir angetan habe."

"Halb so wild", sagte Tonks und lächelte.

Sie kommt darüber hinweg, über mich, sagte Remus sich, und obwohl er genau das wollte, tat es sehr weh. Denn er würde nicht darüber hinweg kommen.

Tonks richtete sich auf.

"Hast du - ich meine - gestern", stotterte sie.

"Ich habe dich erkannt", sagte Remus leise. "Das muss an dem Trank liegen. Seit ich ihn zu mir nehme, kann ich klarer denken, wenn ich mich verwandle. Dass ich dadurch auch Freunde wiedererkenne ... das war mir nicht klar."

"Aber - das ist gut!", sagte Tonks erfreut. "Das heißt, du bist nicht gefährlich, und -"

"Ach was", unterbrach Remus sie und schielte auf ihre Schulter. "Und einmal, da wäre fast das Monster in mir durchgegangen ..."

Da fiel Tonks die Bisswunde ein. "Wie geht's -?"

"Meinem Fuß?" Remus zog eine Grimasse. "Schau." Er setzte sein verletztes Bein auf das Bett.

Die Bisswunden waren nur noch als Narben wiederzuerkennen. "Die Wunden heilen, während ich ein Wolf bin", erklärte er. "Aber die Narben bleiben."

Tonks nickte. "Du wolltest nicht, dass ich dir helfe."

"Es hätte sehr weh getan. Und dann hätte ich mich nicht unter Kontrolle gehabt."

"Aber das hast du!", sagte Tonks zögernd. "Du hast deinem Monster widerstanden. Du brauchst etwas Training, und schon -"

"Training", schnaubte Remus. "Willst du damit sagen, du solltest immer bei Vollmond vorbeikommen?"

"Ich würds tun", sagte Tonks prompt.

"Du vertraust mir sehr, hm?", fragte Remus. Er konnte nicht umhin, zu lächeln.

"Natürlich", sagte Tonks und klang fast schon entrüstet. "Ich - ähm -" Da wurde sie leicht rosa. "Du - kannst dich also auch an das erinnern, was ich, ähm, gesagt habe?"

Remus lächelte immer noch. "Ja", sagte er. "Du erinnerst dich an unsere Nacht. Du hast gelogen, weil du dich geschämt hast. Und ich kann mich nicht mehr erinnern, doch ich habe sehr schöne Dinge gesagt, die dich glücklich gemacht haben."

"Ja", sagte Tonks und starrte stur auf ihre geballte Faust.

Remus holte tief Luft, dann nahm er ihre Hand und wiederholte das, was er in dieser Nacht gesagt hatte.

"Ich liebe dich mit Haut und Haaren, und zwar so sehr, dass es weh tut. Ich liebe deine Bewegungen, deine Stimme, deinen Körper, deine Augen, deine Art. Einfach alles an dir. Meine Schöne. Meine Nymphe. Meine Erlösung, meine Rettung. Ich liebe dein Herz. Dein warmes, großes Herz. Öffne es für mich und sei mein. Dann bin ich dein. Für immer an deiner Seite, ganz egal was passiert. Ich würde alles für dich tun, meine Liebste. Du füllst mein Herz mit Freude, erlöst mich von meiner Traurigkeit, holst mich aus meinem Loch von Leben. Ich liebe einfach alles an dir, bitte glaube mir."

Tonks starrte ihn an. "Du kannst dich auch noch erinnern?", fragte sie leise, doch es war eher eine Feststellung.

Das. Genau das hatte er in dieser Nacht gesagt.

Remus drückte ihre Hand und sah sie an.

"Jede Sekunde ohne dich ist eine Qual. Ich bin glücklich, dass ich bei dir sein darf, glücklich, dass du mich bei dir haben willst. Meine Kleine, meine Schöne.

Ich lass dich nie mehr gehen."

I'll never let you go (Remadora)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt