Kapitel 14

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Liebes Tagebuch,
langsam glaube ich, dass ich besser damit zurecht komme. Es ist nun ein Monat vergangen. Weihnachten war nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Eigentlich habe ich es alleine verbracht. Patrick und die anderen haben ihre Geschenke zwar bekommen und ich auch welche von ihnen, aber ich wollte einfach alleine sein. Ich denke nun ist es an der Zeit wieder raus zu gehen... Schule habe ich eh nur zur Hälfte mitbekommen und jetzt sind auch schon bald die Prüfungen und ich muss noch einiges nachholen.
Wünsch mir Glück.

Sie packte ihr Tragebuch weg und atmete tief ein. Rebekah und die anderen Schüler, waren in ihrem Unterricht. Es war Mittwoch und die erste Stunde hatte gerade begonnen. Sie hatte ihrer besten Freundin gesagt, dass sie im Zimmer bleiben würde, weil es ihr noch immer nicht gut ginge, aber nun würde sie es wieder versuchen. Versuchen die alte Daphne zu werden.
Über den Monat hin hatte sie versucht sich einige Male umzubringen. Ihre Handgelenke waren aufgeschlitzt, jedoch waren die Narben nicht mehr all zu sichtbar. Dann hatte sie versucht von einem der Türme zu springen, dort hatte sie jedoch dann ein Schüler gerettet oder besser gesagt, davon abgehalten. Seitdem wurde sehr auf die Nymphe geachtet aber sie würde nun wieder die Alte werden.

Daphne zog sich ihre Schuluniform an und musterte sich noch einmal im Spiegel, bevor sie losging. Sie hatte einiges in dem Monat abgenommen, selbst ihr Hintern war nun ein kleinwenig kleiner als zuvor. Ihre Haut wirkte nicht mehr ganz so braun und ihre weißen Haare stumpf. Unter ihren Augen lagen fette Augenringe, aber mit all dem hatte sie sich abgefunden.
Sie wollte so jedoch nicht wieder unter die Schüler, weshalb sie in ihrem Koffer ihr Make-Up-Kästchen hervorholte. Eigentlich nutzte sie es nicht, da sie nichts von viel Make-Up hielt. Es war ihr Notfallkästchen und das hier war ein Notfall.
Daphne klatschte sich nun einiges an Puder in ihr Gesicht, um nicht all zu blass auszuschauen. Ihre Augenringe wirkten durch den Eyeliner nun nicht mehr so extrem und dadurch kamen ihre Augen sehr gut zum Vorschein. Nun noch ein wenig Wimperntusche und sie war fertig.

Sie packte ihre Schultasche und lief hoch in den 3. Stock. Die Gänge waren leer, kein Schüler befand sich außerhalb des Unterrichts, abgesehen von denen, welche im Krankenzimmer lagen oder eine Freistunde hatten. Jedoch hatten die meisten Schüler Mittwochs keine Freistunde. Die Treppen zu steigen, kam Daphne seltsam anstrengend vor. Als sie jedoch oben vor der Türe des Klassenzimmers stand zögerte sie einen Moment.

Sie klopfte.

Eine kurze Zeit lang passierte nichts, dann jedoch öffnete sich die Türe und ihr Kräftelehrer Professor Hanning stand vor ihr. Eine kurze Weile blickte er die Nymphe an, bis er ein leichtes, mitleidiges Lächeln auf seine Lippen legte und sie in das Klassenzimmer hineinließ.
Dort standen einige Schüler in kleineren Gruppen und blickten die Nymphe an. Rebekah, Patrick und Tristan winkten ihr zu. Sie zögerte einen Moment, bis sie sich auf den Weg zu ihren Freunden begab und sie leicht anlächelte.
„Notfall Koffer?", fragte Rebekah, welche ihre beste Freundin musterte.
„Musste sein", nuschelte Daphne als Antwort und blickte auf den Boden. Sie hatte lange Zeit nicht mehr was mit ihren Freunden gemacht, weshalb ihr die Situation auch sehr unangenehm war.
„Nun fangen wir an mit dem, was wir gelernt haben. Alle setzen sich zuerst in das Becken, in welches er gehört. Jetzt", sprach er.

Und wie er befahl, setzten sich alle Schüler in die zwei großen Becken. Daphne setzte sich zu ihren Freunden in das Salzwasserbecken. Kaum waren die Schüler im Wasser, verwandelten sie sich auch schon. Die Jungs hatten alle Fischschwänze. Noch immer war sie davon verwundert, dass Tristans Schwanzflosse türkis war und die der anderen Meerjungfrauen golden. Wenige der Jungs hatten noch ihre normalen Beine im Salzwasser. Diese waren wahrscheinlich männliche Nereiden. Sie trugen eine Art Hose, welche ein wenig türkis aussahen. Sie hatten eine Tätowierung am Hals und sahen dadurch recht gefährlich aus. Auf der Seite der Najaden, befanden sich natürlich auch Meermänner und Meerjungfrauen. Die weiblichen Najaden hatten alle diese weißen Stofffetzen um und soweit Daphne es sehen konnte, gab es auch männliche Najaden, welche ebenfalls eine Art Badehose trugen, welche jedoch weiß waren und ihre Tätowierung war nicht am Hals sondern von der Schulter zu ihrer Brust.

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