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Daphne konnte Rebekah auf den Wecker schlagen hören, was sonst immer Daphne übernahm. Sie wollte nicht aufstehen. Sie wollte den Tag einfach nicht beginnen, sondern weiterhin davon träumen, wie sie mit ihren Freunden glücklich am Strand lag und baden ging.
Als sie sich aufrichtete, fiel ihr wieder ein, was am gestrigen Tag passiert war. Daphne lies sich wieder mit einem verzweifelten Seufzen in ihr Kissen fallen und schloss ihre Augen. Hätte all das nicht einfach nur ein böser Traum sein können? Aber nein, natürlich stellte sich ihr Leben auf den Kopf. Sie hatte doch echt nur Pech in ihrem Leben und jetzt musste sie auch noch mit ihren Freunden auf diese dämliche Party gehen.
Sie hatte sich schon überlegt einfach zu sagen, dass es ihr nicht gut ginge, aber Rebekah würde ihr das nicht abkaufen, da Daphne bisher noch nie krank gewesen war und es natürlich dadurch auch sehr unwahrscheinlich war, dass sie ausgerechnet an dem Tag, an welchem sie auf die Party gehen sollte, krank wurde. Sie hatte ihr von Jayden noch immer nichts erzählt und auch Patrick oder Raphael nichts.
„Aufstehen, Daphne!", schrie die schrille Stimme ihrer besten Freundin sie genervt an, als sie sich noch immer nicht aus dem Bett bewegt hatte. „Wir verpassen sonst noch das Frühstück."
Dieses Argument brachte Daphne dazu, ihre Augen zu öffnen. Sie hatte fürchterlichen Hunger, also schwang sie ihre Beine aus dem Bett und richtete sich langsam auf, bevor sie es wieder mit ihrem Kreislauf zu tun bekam.
„Geht doch", grinste Rebekah stolz. Es war Wochenende. Das hieß also für sie, dass sie sich nicht in die Uniform quetschen mussten. Anderseits hatten die Uniformen auch Vorteile. Durch die Farben, konnte man gut erkennen wer in welcher Gruppe war.
Daphne blickte ihre blonde Freundin an und musterte sie. Sie trug eine einfache blaue Jeans und ein lilafarbenes Oberteil, welches einen etwas gewagten Ausschnitt hatte. Aber sie konnte es schließlich tragen, dachte sich Daphne.
„Was ist? Ziehst du dich heute noch an, oder willst du doch lieber in dem in die Halle?", fragte sie und öffnete ihren Kleiderschrank. Daphne blickte an sich hinunter und grinste verlegen. Sie trug eine kurze rosafarbene Schlafhose, welche schwarze Herzchen hatte. Und sonst nur einen schwarzen BH.
Also lief sie auf den Kleiderschrank zu und kramte sich eine schwarze Jeans heraus und ein einfaches, graues Shirt. Nachdem sie sich angezogen hatte, wurde sie von Rebekah gemustert, welche ihren Kopf anfing zu schütteln.
„Was ist nur aus dir geworden", murmelte sie und lief auf das Becken in ihrem Zimmer zu. Sie sprang ohne ein weiteres Wort in das Salzwasserbecken, da sie wusste, dass jeder dachte, dass Daphne nur eine Nereide war.
Daphne sprang ihrer Freundin hinterher und blickte an sich hinunter. Sie trug wieder das Häufchen von Nichts. Bevor sie sich jedoch auch nur weiter anschauen konnte, hatte Rebekah ihre Hand gepackt und zog sie durch das Wasser auch schon mit zur Essenshalle. Unterwegs kamen ihr weitere Meermänner entgegen, welche die beiden Mädchen musterten und sich angrinsten, während sie an ihnen vorbeischwammen. Daphne hatte sich an manche Blicke schon gewöhnt und lernte langsam sie zu ignorieren. Rebekah jedoch genoss diese Blicke.
Auf dem Gang vor der großen Halle standen sie also da. Daphne hatte Rebekah aus dem Becken geholfen und hatte ihr eines der Handtücher zugeworfen, damit sie sich abtrocken konnte. Sie verwandelte sich also wieder in ihre menschliche Form. Nur Daphne stand mal wieder in den Fetzen in dem Gang und grummelte vor sich hin. Sie hatte nicht wirklich Lust so nun wieder vor die ganzen Schüler zu treten, jedoch hatte sie Hunger.
Bevor sie sich ach nur wehren konnte, hatte Rebekah wieder ihre Hand genommen und zog sie einfach schnell an ihren Tisch. Sie saß neben Patrick und gegenüber von Tristan. Die beiden... Geschwister schauten sich einen Moment lang ruhig an und aßen daraufhin schnell weiter. Daphne und Tristan hatten nie etwas miteinander gehabt, aber dennoch kam es ihr einfach nur falsch vor. Klar, sie mochte ihn... aber als Bruder? Das war dann doch ein wenig schräg. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihn das erste mal wirklich wahrgenommen hatte. Sie fand, dass er sogar recht heiß aussah und genau das, ließ sie erschauern. Sie fand ihren Bruder heiß.
„Seit ihr bereit für heute Abend?", hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie zuckte zusammen und ließ ihr Messer, mit welchen sie sich gerade die Butter auf das Brot schmierte, fallen. Sie drehte sich um und sah in das fette Grinsen von Raphael, welcher sie kurz umarmte.
„Patrick hat erzählt, dass ihr mitgeht", grinste der Vampir und setzt sich zwischen Daphne und Patrick. Von der Hälfte des Tisches wurde er seltsam angeschaut, jedoch interessierte ihn das nicht. Er grinste einfach nur vor sich hin, als hätte er etwas geplant. Aber vielleicht bildete sie sich das auch einfach nur ein.
„Ja", brummte Daphne und schmierte auf ihr Brot Erdbeermarmelade. Sie musste sich langsam zusammenreisen, dachte sie sich. Das sie dort nicht hingehen wollte, hatte sie ihren Freunden nun schon gezeigt und irgendwann würde die Frage aufkommen weshalb. Da sie ihnen jedoch nicht sagen wollte, was ihr Problem war, musste sie so tun, als würde sie dort gerne hingehen.
„Vergesst die Masken nicht. Ich und Jayden müssen jetzt noch etwas vorbereiten. Bis heute Abend dann", grinste er in die Runde und war damit auch schon mit einem Windstoß verschwunden.
Bei dem Namen ‚Jayden' war sie zusammengezuckt. Sie drehte sich um, um ihn zu suchen, aber anscheinend war er auch schon aus der Essenshalle verschwunden. Sie hatte sich vorgenommen ihm aus dem Weg zu gehen. Auch wenn er das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, recht normal und freundlich rüber kam, würde er es einfach nur ausnutzen. Sie war sich sicher, dass es nur gespielt war. Sie durfte also nicht weich werden, wenn er auf sie zukommen würde. Sie würde ihn einfach nur ignorieren und ihm die kalte Schulter zeigen und dann wieder zu ihren Freunden gehen.
„Geht Jeremy eigentlich auch mit?", fragte Daphne ihre beste Freundin, welche daraufhin nur den Kopf schüttelte und leicht lächelnd antwortete: „Er muss lernen."
Bei dem Namen ihres Freundes konnte Daphne erkennen, wie sich Patricks Laune verschlechterte. Er hatte einen wütenden Gesichtsausdruck und dies machte ihr Sorgen. Stimmte etwas nicht? Jedoch wollte sie ihn jetzt nicht hier beim Essen ausfragen und auch nicht vor Rebekah.
„Was machen wir eigentlich den ganzen Tag?", fragte Tristan in die Runde. Sie hatte ihn total vergessen. Seine weißblonden Haare, wirkten heute ein wenig Matt und unter seinen Augen lagen Augenringe. Wahrscheinlich hatte er sich viele Gedanken gemacht und vielleicht auch schlecht geschlafen. Ganz ausgeschlafen sah er nämlich nicht aus.
Auf seine Frage hin, grinste Rebekah ihn an und sagte: „Also Daphne und ich müssen auf jeden Fall ungefähr eine Stunde vor der Party ins Zimmer und uns fertig machen. Bis dahin haben wir also noch eine Menge Zeit. Was haltet ihr von schwimmen?"
Die Runde nickte und so machten sie sich alle gemeinsam auf den Weg aus der Halle in die Wasserbecken. Während sich Daphne an Patricks Fischschwanz festhob, schwamm ihr neuer Bruder hinter ihr. Es war seltsam ihn Bruder zu nennen. Wahrscheinlich würde er wirklich ein Bruder für sie sein. Sie konnte es nur versuchen...
Relativ schnell waren sie am See angekommen und grinsten nun alle vor sich hin.
„Ich wäre ja dafür, dass wir noch so ein Armband finden", sagte Rebekah und deutete auf das goldene Armband an Daphne's rechtem Arm. So tauchten sie alle unter. Während es Daphne nicht all zu einfach hatte mit den Schwimmen, flitzten Tristan, Patrick und Rebekah durch das Salzwasser.
Sie schwammen am Grund entlang und suchten im Sand ein weiteres Armband. Jedoch war die Wahrscheinlichkeit noch so eines zu finden sehr sehr gering. Aber was hatten sie auch schon besseres zu tun?
Immer wieder tauchte Daphne kurz bevor sie vor dem Ertrinken war auf, um Luft zu schnappen und dann wieder hinab zu tauchen. Sie hatten nach ungefähr zwei Stunden aufgegeben und waren nun an der Wasseroberfläche.
„Wir könnten doch an unseren Kräften arbeiten", schlug Rebekah vor, bis ihre Freunde wieder alle einstimmten. Während Rebekah wieder untergetaucht war und ganz kleine Wellen verursachte, übten die Jungs mit ihren Stöcken.
Daphne übte und übte, jedes Mal entstand jedoch eine viel zu große Welle, welche immer wieder auf die Jungs fiel, wenn sie zu groß war und Daphne sie nicht mehr unter Kontrolle hatte. Sie hatte sich dazu entschlossen es dann einfach sein zu lassen und zuzuschauen, wie die anderen vorankamen. Ihre beste Freundin schlug sich recht gut und auch Patrick, jedoch war sie sehr überrascht davon, wie gut Tristan mit seiner Macht zurrecht kam. Da fiel ihr wieder die Worte ihrer Mutter ein, dass sie ihn trainiert hatten. Wahrscheinlich war also der Unterricht für ihn total einfach.
Als er merkte, dass er von seiner Schwester angeschaut wurde, zögerte er kurz, schenkte ihr jedoch dann ein zaghaftes Lächeln, ehe er eine riesige Welle erzeugte und sie auf Daphne fallen ließ.
Sie schnappte schnell nach Luft, ehe sie von dem Wasser angefallen wurde.
„Das war die Rache", lachte Tristan und zwinkerte ihr zu.
Sie grinste frech.
Es dauerte nicht all zu lange, bis Rebekah sie auch schon mit in ihr Zimmer zog. Daphne zwang sich nicht all zu schlechte Laune zu verbreiten. Während sie keine Ahnung hatte, was sie tragen sollte, stand Rebekah schon fertig angezogen vor ihr.
Sie trug einen schwarzen Minirock, ein rosafarbenes Top mit viel Ausschnitt, schwarze High Heels, welche sie größer wirken ließ und eine Menge an Schmuck war um ihren Hals und Arm.
Daphne seufzte, ehe sie in ihren Teil des Kleiderschrankes blickte und eine sehr kurze Hotpans herauszog. Sie hatte sie noch nicht oft getragen, außer sie war damals mit alten Freunden feiern. Da dies jedoch nicht oft passiert war, kam es nie dazu, dass die Hose oft angezogen wurde, da sie ihr dann doch ein wenig zu knapp war. Daraufhin zog sie noch ein weißes Top, welches Bauchfrei war aus dem Schrank. Es hatte dünne Träger, zeigte ein wenig Ausschnitt und lag nicht eng an ihrem Körper, sondern war locker. Sie zog sich weiße Jucks an und legte sich eine goldene Halskette um den Hals, welche zu ihrem Armkettchen passte.
„Echt schade, dass wir nicht noch eine gefunden haben", seufzte Rebekah und deutete auf Daphne's Kettchen. Sie zuckte mit den Schultern: „Die Wahrscheinlichkeit noch eine zu finden war ja auch sehr gering."
„Du hast Recht", gab Rebkah nach.
Nachdem sie sich fertig geschminkt hatten, band sich Daphne ihre langen, weißblonden Haare zu einem hohen Zopf zusammen und betrachtete sich zufrieden in ihrem Spiegel.
„Bereit?", fragte Rebekah fröhlich, woraufhin Daphne nur nickte.
Die Mädchen liefen gemeinsam aus ihrem Schlafzimmer in den Gemeinschaftsraum des 1. Jahrganges. Tristan und Patrick warteten bereits schon auf die Mädchen und musterten sie, als sie den Raum betraten.
Sie trugen beide jeweils eine normale Jeans und ein Hemd. Tristans Hemd war schwarz und das von Patrick dunkelrot, schwarz kariert.
Nachdem Rebekah die Masken verteilt hatte und jeder seine aufgezogen hatte, liefen sie los.
„Wir war das noch einmal, wenn uns jemand angreifen sollte?", fragte Daphne auf dem Weg und fing an mit ihren Fingern zu spielen. Sie war sehr nervös, schließlich waren sie unter Lamien und Vampiren und sie hatte keine Lust auf noch einen Überfall. Die Erinnerung ließ sie erschauern.
„Ein Schlag auf die Zähne. Aber gehen wir jetzt nicht vom Schlimmsten aus. Die Lamien haben ihren Blutvorrat und werden uns in Ruhe lassen", beruhigte Patrick sie überzeugend. Dennoch hatte Daphne das Gefühl, dass etwas schieflaufen würde. Vielleicht war sie aber auch einfach nur zu pessimistisch.
„Kommen auch noch andere Gruppen?", fragte Rebekah und rückte ihre schwarze Maske zu recht. Sie bedeckte, wie Daphne's Maske, nur ihre Augen und ein Stück ihrer Nase. Sie war edel und hatte ein paar rosafarbene Streifen an der Seite. Daphne's Maske war weiß und passte perfekt zu ihrem Outfit.
„Raphael meinte, dass ein paar aus der Gruppe Erde kommen werden", antwortete Patrick knapp.
Da fiel Daphne wieder ein, dass sie mit ihm über Rebekah reden wollte da er sich in ihrer Gegenwart seltsam verhielte. Vielleicht hatte sie heute die Möglichkeit dazu.
Vor dem Raum der Gruppe Feuer schluckte Daphne noch einmal all ihre Angst hinunter. Es würde alles gut werden, redete sie sich ein. Die Tür stand offen und laute Musik drank aus dem Gemeinschaftsraum des 1. Jahrgangs.
Sie blickte zu Tristen, welcher sie kurz anlächelte und auch schon vorging und an die Tür klopfte, als hätte er dies schon einige Male gemacht.
Keine 10 Sekunden später öffnete sich die Tür und ein Junge mit einer grauen Maske grinste die Vier an. „Rein mit euch", sagte er und machte ihnen Platz. Der Junge war Raphael, erkannte Daphne. Sie umarmten sich kurz zur Begrüßung, ehe sie ihnen folgte.
Es war dunkel und nur ein paar bunte Lichter erhellten den Raum. Immer wieder, wie in einer Disko. Es dröhnte laute Musik durch den Raum und es fühlte sich so an, als würde der Bass den Boden zum beben bringen.
„Getränke sind hinten. Aber ich rate dir den weißen Krug zu nehmen. In denen ist Alkohol und in den schwarzen naja... das was wir halt trinken, falls jemand von uns sich nicht beherrschen kann", hörte sie Raphael hinter sich sprechen.
„Woher habt ihr den Alkohol?", schrie sie, damit er sie verstehen konnte.
„Geheimnis", antwortete er mit einem breiten Grinsen.
In dem Moment überlegte Daphne sich, wie es wohl möglich war Alkohol in eine Schule zu schmuggeln.
...oo0oo...
Es dauerte nicht lange und dann stand Daphne auch schon alleine in der Menge. Raphael hatte gesagt, dass er ein paar Leute begrüßen würde. Sie suchte Rebekah und den Rest ihrer Freunde, fand jedoch keinen von ihnen.
Sie sah einige Jungen mit Mädchen tanzen, welche wunderschön waren.
Lamien, fuhr es ihr durch den Kopf, als sie plötzlich von hinten angetippt wurde.
Ein Junge ihrer Größe stand vor ihr, als sie sich umdrehte. Sie konnte wegen der Maske nur die Hälfte seines Gesichtes erkennen, jedoch war er verdammt hübsch. Seine Augen waren hellgrau, seine Lippen schmal und sein Körper recht breit gebaut. Er hatte blonde Haare, was eigentlich gar nicht ihrem Geschmack entsprach, aber irgendetwas an ihm gefiel ihr total. Sie konnte spüren, dass er gut für sie war, deshalb lächelte sie ihn an. Dabei kam sie sich dumm und naiv vor.
Der Junge grinste Daphne an und sagte: „Mein Name ist Liam. Und du meine Hübsche bist?"
Daphne fühlte sich geschmeichelt und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, ehe sie sich ebenfalls vorstellte: „Daphne."
„Du bist wunderschön, Daphne. Willst du mit mir tanzen?", fragte er sie mit einem Lächeln, welches sie zum dahin schmelzen brachte.
Plötzlich veränderte sich etwas in ihrer Umgebung. Sie blinzelte einige Male und blickte Liam erneut an. Dieses Mal jedoch merkte sie, was gerade passiert war. Sie stand vor einem Lamie. Sie schluckte, als ihr bei dieser Erkenntnis ein Schaue über den Rücken fuhr. Was war gerade passiert? Warum hatte sie ihn so angehimmelt? Er war überhaupt nicht ihr Typ.
Erst ein paar Sekunden später bemerkte sie, dass zwei Hände auf ihrer Hüfte lagen. Wieder durchfuhr sie ein seltsam angenehmes Gefühl. Doch dieses Mal kam ihr dieses Gefühl bekannt vor und ... echt.
„Sie will nicht", hörte sie seine Stimme. Er klang fest überzeugt und sauer. Es war Jayden.
Sie schluckte. Als sie zu Liam blickte, sah sie, wie sich sein schönes Gesicht vor Wut verzerrte und die Person hinter ihr anschaute.
„Ach ja?", fragte der Blonde ihn herausfordernd. Jayden jedoch ging nicht darauf ein und sprach ruhig: „Geh und suche dir eine andere."
„Was wenn ich aber sie will?", fragte Liam trotzig. Daphne blickte die Jungen verwirrt an. Hallo? Sie war doch ein Preis?!
Noch immer lag Jaydens Hände auf ihrer Hüfte, als wollte er sie beschützen. Sie wusste nicht recht, wie sie damit umgehen sollte, deshalb hielt sie einfach ihren Mund und verfolgte das Gespräch.
„Wir wissen beide, wer der Stärkere von uns ist. Also mache dich nicht lächerlich und verschwinde", drohte der Vampir ihm.
Einen kurzen Moment wirkte es so, als wollte Liam noch weiter diskutieren, jedoch blickte er noch einmal zu Daphne, zwinkerte ihr zu und war damit dann auch schon verschwunden.
Daphne drehte sich zögernd zu Jayden um, nachdem er ihre Hüfte losgelassen hatte und dieses intensive Gefühl nach und nach weniger wurde.
„Du solltest besser auf dich aufpassen", sagte er hochnäsig, als hätte er gerade ihr Leben gerettet und als wäre es nervig sie andauernd zu retten.
Daphnes gute Laune war damit schon wieder verschwunden, bevor sie ihn jedoch auch nur anbrüllen konnte, unterbrach er sie: „Liam ist ein Lamie. Er hätte dich aussaugen oder sonstiges mit dir gemacht."
„Bist du seit neustem mein Babysitter? Danke, aber ich kann alleine auf mich aufpassen. Ich brauche deine Hilfe nicht und wenn du jetzt denkst, dass ich dir etwas schulde, dann liegst du sowas von falsch", schrie sie ihn über die Musik hin an.
Daphne drehte sich mit einem genervten Schnaupen um und lief in die tanzende Menge, nur um von Jayden weg zu kommen. Sie hasste ihn. Er nervte sie. Erst beschützte er sie vor eine Lamie und dann war er so überheblich zu ihr. Was ging bei diesem Jungen schief? War das normal bei Vampiren in ihrer Verwandlungsphase oder war er einfach so hirnlos?
Sie tanzte eine kurze Zeit lang durch den Raum um Rebekah, Patrick oder Tristan zu suchen. Jedoch hatte sie das Gefühl, dass sie hier nun ganz alleine, unter all den Lamien und Vampiren war. Es war stickig hier und Daphne hatte das Gefühl, dass sie gleich ersticken würde. Sie schnappte hektisch nach Luft und versuchte aus der Menge herauszukommen.
„Hey, da bist du ja wieder!"
Vor ihr stand Liam. Wieder verspürte sie dieses seltsam, gute, vertraute Gefühl. Sie wusste, dass das nicht echt war, aber ihr Verstand spielte verrückt, als sie in seine grauen Augen blickte.
„Bist du ihn endlich losgeworden?", fragte er und lief einen Schritt auf sie zu.
„Ja", antwortete sie mit einem Lächeln und das Gefühl gleich zu ersticken war verschwunden. Sie hatte nur noch Augen für ihn. Für Liam.
„Also jetzt doch tanzen?", fragte er sie und nahm ihre Hand. Sie erinnerte sich daran, dass Jayden gesagt hatte, dass sie er sie aussaugen würde, aber es war ihr egal. Sie wollte mit ihm tanzen.
Sie nickte.
Sie kannte das Lied zwar nicht, welches gerade lief, aber es gefiel ihr und so konnte so auch schon ohne Weiteres in der Menge anfangen zu tanzen. Es dauerte nicht lange, bis er sie dabei anfasste, aber es machte ihr nichts aus. Eigentlich würde sie ihn jetzt wegstoßen, aber irgendwie war es ihr egal.
Sie tanzte, bis ihr Füße nach einer Weile anfingen zu schmerzen und genau in dem Moment drehten seine Hände sie an der Hüfte zu ihr um, wie es Jayden zuvor gemacht hatte.
„Wie wäre es, wenn wir verschwinden?", fragte er und grinste sie an. Er wusste, dass sie nicht nein sagen konnte. Etwas in ihr wollte unbedingt mit ihm gehen, aber sie wusste, dass es nicht gut enden würde. Als er ihr Zögern wahrnahm sah er sie traurig an: „Ich verstehe."
„Nein! Warte, so war das nicht gemeint. Natürlich gehe ich mit", sagte Daphne schnell ohne auch nur darüber nachgedacht zu haben, was sie da von sich gab. Oh mein Gott sie war so dumm!
Er grinste daraufhin triumphierend und nahm wieder ihre Hand um sie dann zu den Schlafzimmern zu ziehen.
Sie betraten eines der Schlafzimmer. Daphne ging davon aus, dass es seines war. Da es jedoch so dunkel war, konnte sie nicht wirklich viel erkennen.
Bevor sie auch nur etwas sagen oder machen konnte, wurde sie von seinem Körper gegen die Wand gepresst. Es machte sie verrückt. Sie spürte wie er ihr immer näher und näher kam. Ihr Herz raste. Sie wollte es. Aber sie wollte es auch nicht. Was zur Hölle war mit ihr los?
Ihr Verstand konnte sie noch nicht davon überzeugen, dass es falsch war, als Liam auch schon seine Lippen auf ihre gedrückt hatte.
Er machte sie verrückt, jedoch nicht auf die Art und Weise wie Jayden sie verrückt gemacht hatte. Bei ihm war es echt gewesen und hier wusste sie, dass es das nicht war. Jedoch spürte sie, wie sich ihr Körper nach ihm sehnte.
Daphne zog ihn ruckartig enger an sich und legte ihr linkes Bein um seine Hüfte. Der Kuss wurde wilder und nach einer Weile begann er ihren Hals zu küssen. Daphne dachte sich nicht viel dabei, als sie es spürte. Wieder dieser Schmerz.
Der Biss.
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School of mythical creatures
FantasiaDaphne ist eigentlich eines von vielen ganz normalen Wesen, welche auf die School of mythical creatures geht. Mit ihren Freunden Raphael, Patrick und Rebekah versucht sie das erste Schuljahr zu überstehen. Jedoch macht es ihr Jayden nicht wirklich e...