Sie war noch nicht bereit zu sterben. Sie wollte noch leben und ihre Fähigkeit ausüben. Gerade als sie darüber nachdachte zu treten hörte sie seine tiefe flüsternde Stimme sagen: „Nicht schreien."
Mist. Wo zum Teufel war Raphael eigentlich? Oder hatte er sie in diese Falle gelockt. War das sein Plan?
Kalte Lippen legten sich auf ihren Hals. Sie jagten ihr einen ekelhaften Schauer über den Rücken und sie wusste was jetzt passieren würde.
Etwas drückte gegen die Haut an ihrem Hals. Es war etwas Spitzes. Es waren seine Zähne. Noch immer konnte sie nicht schreien. Sich nicht wehren. Sie stand einfach da und machte nichts außer nachdenken und fühlen was passierte. Der Schmerz von dem Druck wurde immer schlimmer und ihr Atem wurde immer hektischer. Dann passierte es. Seine Zähne durchbrachen ihre Haut.
Ihr Körper zuckte heftig zusammen, seine Hände pressten sie noch weiter an die Wand und immer fester. Dieses Gefühl war tausendmal schlimmer wie blutabnehmen beim Arzt. Sie wollte schreien und ihren Schmerz heraus lassen, aber sie konnte sie nicht. Das war reinste Folter. Sie spürte wie sie immer schwacher wurde und der Vampir oder was der Lamie hörte nicht mehr auf. Er würde sie noch leertrinken. Er würde sie töten. Vor Daphne's Augen verschwamm allmählich alles. Sie wollte noch nicht sterben... bitte.
In dem Moment riss jemand den Vampir von ihrem Hals und als sie kurz davor war auf den Boden zu fallen, fiel sie in starke Arme. Sie blinzelte einige Male aber konnte ihren Retter nicht erkennen. Bevor sie sich jedoch auch nur weiter Gedanken machen konnte, verlor sie auch schon ihr Bewusstsein....oo0oo...
Mit gewaltigen Kopfschmerzen wachte sie auf. Sie öffnete ihre Augen und das erste was sie sah war ... Patrick?
„Sie ist wach!", hörte sie ihn brüllen. Als Daphne versuchte sich aufzusetzen, wurde sie von zwei Händen wieder auf das Bett gedrückt.
„Sie haben eine Menge Blut verloren, Miss", hörte sie ein helle Frauenstimme sagen.
„Wo.. wo bin ich?", fragte Daphne irritiert. Sie konnte sich noch genaustens an alles erinnern. Naja.. so lange wie sie halt anwesend war.
„Im Krankenzimmer", hörte sie Rebekah sagen. „Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht!"
Sie blickte zu der Blondine rüber welche, neben Patrick auf einem Stuhl saß und Daphne beobachteten.
„Wer war das?", fragte sie, als eine dünne Frau, mit hochgesteckten roten Haaren auf sie zugelaufen kam und ihr etwas überreichte. Es war eine Flasche.
„Ich bin Professor Minjo. Nehmen sie jeden Abend eine Tasse davon und sie werden in 3 Tagen wieder fit sein", sagte sie und verschwand auch schon wieder.
„Der Retter oder Täter?", fragt Patrick und klang dabei ein wenig sauer. Er hob sie hoch und trug sie aus dem Krankenzimmer hinaus. Sie fühlte sich noch nicht in der Lage laufen zu können und anscheinend wusste er das.
„Beides", murmelte sie heißer und spürte bei jedem Atemzug einen stechenden Schmerz an ihrem Hals.
„Den Täter hat man herausgefunden. Es war einer der Neulinge einer von den Lamien. Ich glaube sein Name war Pete Evans", sprach er und klang dabei extrem wütend.
„Was haben sie mit ihm gemacht?", fragte sie.
„In sein Zimmer eingeschlossen. Er hat jetzt erst einmal eine Woche das Verbot das Zimmer zu verlassen", sprach Rebekah neben den beiden.
„Und wer hat mich gerettet?", fragte sie und dachte dabei eigentlich an Raphael.
„Den Retter wissen wir nicht. Ich habe dich im 4. Stock auf dem Gang gefunden. Raphael hat mir davon erzählt, dass ihr beiden durch den Gang gelaufen seit und naja er wurde anscheinend gegen eine Wand geschlagen und war dann auch erst mal eine kurze Zeit lang Ohnmächtig", erzählte Patrick.
„Oh", murmelte sie. Sie hätte nicht mit ihm durch den Gang laufen sollen, auch wenn es nicht beabsichtigt von ihm war.
„Hab ich mich verwandelt in der Zeit?", fragte sie und blickte in das Gesicht von Patrick. Er seufzte: „Sie haben dir noch einmal ein wenig des Mittels von der Ampulle die wir am Anfang gegeben haben eingeflößt. Sie meinen, dass du dich entweder heute oder Morgen verwandeln solltest. Da fängt dann nämlich auch der Unterricht richtig an", sagte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie wusste dass er sich Sorgen um sie machte. Auf dem Weg in den Keller wurden sie von einigen Schülern angestarrt. Anscheinend hatte es sich herumgesprochen.
„Jetzt schaut doch nicht alle so blöd!", fuhr Rebekah die Menschenmenge an, welche sich dann auch schnell wieder fortbewegte.
„Danke", sagte Daphne und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Sie war einfach platt und fühlte sich total zermatscht.
„Hey, da seit ihr ja!", hörte sie eine bekannte Stimme. Es war Raphael. Sie blickte ihn an und sah seinen besorgten Blick, welcher auf ihr ruhte. Neben ihm stand ein etwas größerer Junge mit dunkelbraunen, verstrubbelten Haaren. Es war der Typ, den sie so heiß fand. Aber jetzt hatte sie ganz andere Probleme.
„Wie geht es dir?", fragte er sie.
„Beschissen", brummte sie leise.
„Es tut mir wirklich leid, wenn ich gewusst hätte, dass – "
„Alles in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür. Wie geht es dir?", fragte sie ihn und er lächelte leicht.
„Gut", antwortete er. „Naja... ich schulde dir was... noch gute Besserung."
Er lächelte sie ein letztes Mal an und verschwand dann mit dem Jungen. Er hatte sie die ganze Zeit seltsam angeschaut... unheimlich.
„In dein Zimmer?", fragte Patrick sie, welcher das Gespräch, ebenfalls wie Rebekah einfach nur mitgehört hatten.
„Ja", sagte sie.
Als Patrick sie auf ihre Bett abgelegt hatte, sagte er, dass er ihr Essen aus der Essenshalle mitbringen würde und verschwand. Rebekah hatte sich neben sie gesetzt.
„Ich sag es dir, seit diesem Vorfall und seitdem die Lamien und Vampire langsam aus den Zimmern dürfen hab ich einfach nur Angst", seufzte sie. Ja gut... was sollte Daphne dazu sagen.
„Du kannst dich wenigstens in den Wassergängen fortbewegen", sagte sie und zuckte mit den Schultern.
„Hey.. du wirst dich auch noch verwandeln und egal was du bist... ob Sirene, Meerjungfrau, Nereide oder Najade.. du wirst dich genauso in den Wassergängen fortbewegen können", sagte sie und lächelte.
Daphne fühlte sich langsam immer mehr wie ein kleines, hilfloses Kind. Sie wünschte, dass ihr das einfach nicht passiert wäre, ganz besonders so früh des Schuljahres. Es war noch nicht einmal eine Woche vorbei.
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School of mythical creatures
FantasíaDaphne ist eigentlich eines von vielen ganz normalen Wesen, welche auf die School of mythical creatures geht. Mit ihren Freunden Raphael, Patrick und Rebekah versucht sie das erste Schuljahr zu überstehen. Jedoch macht es ihr Jayden nicht wirklich e...