Kapitel 17

23 2 0
                                    

Sie war verwundert. Der Biss tat nicht weh. Es war ein kleiner Schmerz, nicht mehr dieser unerträgliche, wie bei dem letzten Biss, bei welchem sie auf den Gang überfallen wurde. Sie verspürte nicht diese Angst, die sie damals hatte, dass sie gleich sterben würde. Sie verspürte keine Panik auch wenn sie wusste, dass sie eigentlich in totale Panik verfallen sollte, und dass es unangenehm sein sollte, wusste sie auch. Aber es tat gut. Es war kein schlimmes Gefühl, es fühle sich schon fast so an, als würde er einfach nur ihren Hals küssen.
Liams Körper drückte den ihren gegen die kalte Steinwand. Langsam verschwand alles um sie herum. Daphne sah verschwommen und spürte auch langsam, wie sie immer schwächer wurde und wir ihr Bewusstsein immer mehr nachließ.

Das letzte an was sie sich erinnerte war, wie Liams Zähne aus ihrem Hals gerissen wurde und es dauerte keine Minute, bis sie zusammenklappte und sich ihr Bewusstsein verabschiedete.

Jayden hatte Liam von ihr gerissen und ihn voller Wut gegen die andere Wand geworfen. Er hatte ihn sogar noch gewarnt und dennoch hatte er es sich gewagt sie anzugreifen. Mit ein paar festen Schlägen in sein hübsches Gesicht lag der Lamie schlapp auf dem Boden.
Jayden hatte Daphne noch gesucht um sich für seine Aktion zu entschuldigen. Als er sie jedoch nicht fand, hatte er ein paar Leute gefragt, ob sie Daphne gesehen hatten. Nachdem er dann den Hinweis bekommen hatte, dass sie mit einem Jungen Richtung Schlafzimmer gelaufen wäre, wusste er was los war.
Jayden lief zu ihr. Ihr braungebrannter Körper lag zusammengefallen an der Wand. Einen kurzen Moment kam der Gedanke in ihm auf, dass sie tot war, dann jedoch hob er sie vorsichtig hoch und hörte ihren schwachen Herzschlag. Sie lebte.
Der Vampir atmete erleichtert aus und plötzlich verspürte er es wieder. Dieses Gefühl. Er wusste nicht, wie sie es schaffte, dieses Gefühl in ihm auszulösen. Immer wenn er sie berührte, an sie dachte oder sie auch noch anschaute, verspürte er das Gefühl, sie beschützen zu müssen. Für sie da sein zu müssen.
Noch nie in seinem Leben hatte er so ein Gefühl verspürt. Es war als würde er sich in ihrer Nähe total verändern, selbst wenn er versuchte ihr nicht zu zeigen, was sie mit ihm anstellte, konnte er seine Finger nicht von ihr lassen.
Jayden wusste, dass sie ihn nicht hassen konnte, obwohl sie es wollte, denn auch er versuchte sich immer wieder wie ein Idiot aufzuführen in ihrer Nähe, aber dennoch hatte er dann ein schlechtes Gewissen und wollte zu ihr um sich zu entschuldigen. Natürlich liebte er Frauen und wusste, wie er mit ihnen umgehen musste, aber bei Daphne war es anders. Es war nicht nur Lust, da war noch etwas anderes. Etwas das ihm Angst machte.


„Das ist alles deine Schuld!"
Eine laute, schrille Stimme weckte Daphne. Sie konnte sich an so gut wie alles erinnern und plötzlich stieg eine gewaltige Wut in ihr auf. Sie war doch so dumm gewesen! Warum hatte sie sich nicht gewehrt?
Daphne spürte einen qualvollen Schmerz an ihrem Hals, der sich durch ihren ganzen Körper hindurch zog.
„Warum ist es denn meine Schuld? Du bist doch dahin gegangen! Was kann ich denn dafür, dass-"
„Weil du es ihm direkt unter die Nase reiben musstest!", hörte Daphne ihre beste Freundin mit weinender Stimme ihren besten Freund anbrüllen.
Die Nymphe hasste es andere Leute zu belauschen, aber sie wollte endlich wissen was zwischen den beiden vorgefallen war. Sie atmete so leise es nur ging, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Ich habe es einfach nur gesagt. Woher sollte ich bitte wissen, dass er auch dabei war?", brüllte nun Patrick sie genervt an.
„Weil du ihn verdammt noch einmal begrüßt hast!", schrie sie ihn schrill an.
Kurze Zeit lang herrschte Stille und Daphne versuchte zu verstehen von was oder wem die beiden gerade sprachen, jedoch konnte sie sich nicht erschließen um was es ging.
„Er war mir wichtig. Er hat mir was bedeutet", schluchzte sie.
„Er war eh nicht gut für dich", hörte Daphne Patrick murmeln.
Sie konnte schon Rebekahs empörtes Luft holen hören, als sie anfing absichtlich laut zu husten. Jedoch war das keine ihrer besten Ideen, da der stechende Schmerz in ihrem Hals nur noch schlimmer wurde. Sie öffnete ihr Augen langsam. Es fühlte sich an als wären ihre Augenlieder aus Blei, als sie sie nach oben klappte.
Daphne blickte in Patricks besorgte Augen, nachdem sie wieder scharf sehen konnte.
„Wie geht es dir?", fragte er sie.
Daphne öffnete leicht ihren Mund um zu antworten, jedoch kam nur ein Krächzen aus ihrem trockenen Hals heraus. Aus Reflex umklammerte sie diesen erschrocken.
„Die Krankenschwester meinte, dass du das hier trinken sollst", sagte ihre beste Freundin, die ihr den Becher gab. Sie kannte das Getränk und verzog bei der Erinnerung an den Geschmack, ihr Gesicht. Daphne nahm den Becher und blickte Rebekah an. Sie war blass und hatte tiefe Augenringe unter ihren Augen. Sie sah aus, als hätte sie einen Monat nicht geschlafen. Bei den Gedanken wollte sie gar nicht wissen wie sie selber aussehen musste.

School of mythical creaturesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt