2/ NUNA

1.1K 49 8
                                    


Versucht zu ignorieren was mir gerade passiert ist widmete ich mich meinem Spaziergang wieder. Mir wurde bewusst, dass einfach zu viele Leute unterwegs waren und entschied mich zu gehen. Es wurde schon langsam dunkel und da es Frühling war waren in Hongdae auch schon die ersten Bars am öffnen. Schlendernd sah ich zu den Geschäften bis ich in eine kleinere Straße einbog die hinter einer Bar lag. Ein kleines Stück weiter kam ich auch schon zu der Treppe die hinauf zu der kleinen Wohnung, bzw. dem winzigen Zimmer führte in dem Ich wohnte.

Ich ließ meine Tasche und meine Jacke auf einen Stuhl gleiten, schnappte mir ein Buch welches ich für einen Kurs in der Uni lesen musste und ließ mich auf mein Bett fallen. Es wurde immer später. Ich schaute auf meine Uhr und sah das es schon kurz nach 10 war. Mein Magen meldete sich. In der Küchenzeile hatte ich fast nichts mehr und mir fiel ein das ich heute doch eigentlich noch einkaufen wollte, bevor mich dieser komische Typ total aus der Fassung gebracht hatte. Genervt seufzte ich auf bevor ich mich wieder mit dem Rücken auf mein Bett fallen ließ. Man was mach ich bloß!

Nach kurzem Überlegen, entschied ich mich für einen kleinen Supermark der etwas außerhalb von Hongdae lag und fast 24 Stunden geöffnet war. Es war auch eine gute alternative um nicht irgendwelchen Betrunkenen Typen begegnen zu müssen. Es war ziemlich still als ich am Supermarkt ankam. Kein Vergleich zu Hongdae wo so gut wie immer etwas auf der Straße los war. Ich ging zum Eingang des Ladens und schwang sie auf. Das einzige Geräusch war die Klingel die mit einem hellen bimmeln den Kunden begrüßte bevor es die Ajumma tat. Irgendwie fast etwas unheimlich...

Ich schnappte mir schnell das nötigste und ging zur Kasse. Die Frau an der Kasse sah etwas nervös aus. Ich lächelte sie an, „Ich spreche Koreanisch." Darauf hin begann sie sich tierisch zu freuen und lobte mich für meine Fähigkeit. Süß. Ich unterhielt mich noch kurz mit ihr und ging aus dem Laden. Die Ajumma winkte mir noch freudig nach.

In den Straßen richtung Hongdae, lief mir plötzlich eine Gruppe von Betrunkenen über den Weg. Ich versuchte auszuweichen, doch einer der vier Männer stolperte direkt auf mich. Benebelt schaute er mich an, „Aiigooh, du bist aber schön!" Angeekelt wendete ich mich ab, immer noch hielt der Typ mich am Arm. „Kleine du hast sicher Lust mit uns zu feiern!" Er schwang seinen Arm um mich. Versucht aus seinem Arm zu entkommen drückte er mich noch etwas fester an sich. Viel zu nah an meinem Gesicht, roch ich den Alkohol.

Ich schaute mich verzweifelt um. Irgendwer muss doch hier noch sein. Der Supermarkt war noch in Sicht, jedoch zu weit weg als dass die Ajumma mich hören könnte. In dem Moment sah ich jemanden in unsere Richtung laufen. Weiter beobachten konnte ich dass jedoch nicht, da mein Gesicht wieder zu den Typen gedreht wurde. „Yaaah! Hörst du mich nicht, kleine?!" Genervt versuchte ich mich wieder von ihm zu befreien. Vergeblich. Ich war kurz davor zu heulen. Musste das jetzt sein?! Einer seiner Freunde fing an zu lachen, „Man, die versteht dich nicht! Die ist bestimmt Amerikane--" , „Nein ist sie nicht!" Total perplex drehte ich mich in die Richtung aus der die Stimme kam und traute meinen Augen nicht! Der Typ vom Hangang!

„Sie, versteht außerdem alles was Ihr gesagt habt!" Die Männer drehten sich alle zu der Gestalt in schwarz um. „Wer bist du den jetzt?! Das geht dich gar nichts an! Geh einfach weiter!" , und gab ihm einen Schlag ins Gesicht. Ich sah etwas ängstlich zwischen den Typen hin und her. Der Typ vom Hangang fing an zu grinsen, dass konnte ich an seinen Augen sehen. Er zog langsam seinen Mundschutz wieder unter sein Kinn und wischte sich das Blut von seiner Aufgeplatzten Lippe. „Es geht mich schon was an, du Witzbold!" Er ging auf den Mann zu welcher mich an sich presste und packte ihn am Arm, dieser schaute schmerzerfüllt in die Höhe und ließ mich los. Gleich darauf zog mich die Person in schwarz an sich. „Sie ist meine Freundin, Saekki-ah!"

Die Männer, genauso wie ich selbst, total verwirrt was gerade passiert, starren zu dem Typen vom Hangang. Dieser wendete seinen hämischen Blick zu mir und ändert diesen sogleich zu einem liebevollen lächeln, „Man, jagi, du hättest auf mich warten können! Ich hab das vorhin nicht so gemeint!" Sein Gesicht sah mich weich und etwas verspielt an. Seine Augen sahen direkt in meine und ich spürte wie meine Wangen etwas rot wurden. Er nahm seinen Arm von meiner Schulter und drehte sich vor mich. Seine linke Hand legte er sanft an meine Tallie, während die andere meine Wange streichelte. Sein Gesicht kam näher und blieb kurz vor meinem stehen. Gebannt von seinen Augen und überfordert von der Situation ließ ich alles über mich ergehen. „Lass uns nicht mehr streiten, ok?", er lächelte mich noch einmal an und seine Arme zogen mich näher an sich und er küsste mich sanft und ich schmeckte das Blut an seiner Unterlippe.

„Nehmt euch ein Zimmer, ey! Müsst ihr das auf der Straße machen?!", rief einer der Männer. Aus meinen vernebelten Gedanken gerissen löste ich mich aus den Armen des Kerls den ich nicht einmal für einen Tag kannte! Was soll der scheiß?! „Pass besser auf deine Freundin auf!" Die Männer drehten sich von uns weg und machten sich auf in Richtung Hongdae.

Peinlich berührt machte ich noch einen großen Schritt von diesem Typen weg. Dieser lachte auf als er es sah. Ich spürte die Hitze auf meinen Wangen.

Mein Gesicht drehte ich etwas zur Seite damit ich Ihm nicht in die Augen sehen musste, „gomawo..." Mein Satz wurde leiser. Formalien ließ ich weg, da ich mir sicher war älter zu sein.

Der Typ beugte sich mir entgegen, „Man, du bist aus dem Westen und so schüchtern!" Diese Aussage machte es nicht besser! Warum war ich so? „Min Yoongi!", sagte er stolz. Verwirrt sah ich etwas zu Ihm auf, „Was?!" Er sah mir tief in die Augen, „Ich bin Min Yoongi... Dein Schicksal!"

What?! Was für ein Bullshit! Ich brustete in seine Richtung, „Was für ein Quatsch du da von dir gibst!" Sofort wurde ich etwas verärgert von seinen Spielereien und alles wurde wieder klar. „Wer hat gesagt das du so übertreiben musst?! Wie bist du auf so einen Scheiß gekommen?!" pampte ich ihn an. Er zupfte nur zufrieden an seinem Hoody, „Nur drei Wörter!", hauchte er mir entgegen. „Min Yoongi, Genius!"

Ich musste laut lachen. Was? Ich lachte wirklich und vergab ihm was vorgefallen war. Zufrieden sah er zu mir. Ich atmete aus und lächelte ihn an. „Komm, ich bring dich nach Hause, ich muss doch besser auf meine Freundin aufpassen!" Ich verdrehte die Augen. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Er schaute einfach nach vorn, während ich neben ihm her lief, „Mein Name ist (y/n)." Yoongi lächelte nur.

„Du hättest eh nie die Gelegenheit mich beim Namen zu nennen, da ich deine Nuna bin!" Ich lachte laut und lief ein Stück voraus, bis ich merkte das Yoongi stehen blieb. „Was? Wann bist du geboren?" Ich sah ihn zufrieden an, „94, mein Kleiner!" und streichelte leicht über seine Beani die nun nicht mehr von seiner Kapuze bedeckt wurde. Er hielt sich den Bauch und fing an zu lachen. Als Yoongi sich reinkriegte ging er süffisant auf mich zu beugte sich etwas zu mir und legte seine Hand an meinen Kopf, „Ich bin dein Oppa, Süße! Ich bin ein Jahr älter.", lachte er und ging an mir vorbei.

Ich konnte es nicht fassen. Ich schaute noch kurz auf Yoongis Rücken und gab mir einen Klapps auf die Stirn. Was mach ich nur!

THE GUY OF HANGANG (Yoongi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt