Prolog

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Got a secret, can you keep it?


Prolog


1. September 2009


Abwechselnd mit dem erschütternden Donnergroll, der die ansonsten ruhige Spätsommernacht erfüllte, traten helle Blitze durch die dunkle Wolkendecke. Über Rosewood, einem Vorort von Philadelphia, hatte sich ein gewaltiger Sturm zusammengebraut. Die Straßen waren leergefegt, denn die meisten Anwohner hatten sich bei diesem Wetter in ihre Häuser zurückgezogen. Das Stadtbild war geprägt von neuen Vorstadtvillen mit akkurat geschnittenen Hecken und alten Herrenhäusern mit so viel Land, das noch fünf weitere darauf hätten gebaut werden können. Rosewood galt in ganz Pennsylvania als Vorzeigestadt, wo nie etwas Böses geschah und alles hübsch anzusehen war. Doch der Schein trog. Die Stadt bestand aus einem Gerüst von Lügen und nährte sich von den Geheimnissen seiner Bewohner. Nichts war hier mehr wert als das, was man nach Außen repräsentierte. War der Ruf zerstört, hatte man verloren. Und so war jeder darauf bedacht, seine dreckigen Geheimnisse vor den neugierigen Augen der Nachbarn zu verbergen. Denn wurde ein Geheimnis zutage befördert, verbreitete es sich in der Stadt wie ein Lauffeuer. Eine weitere Eigenschaft dieser Stadt, sie vergaß nie und war stets darauf bedacht, es dich wissen zu lassen.

An diesem späten Abend des ersten Septembers waren in einer alten Scheune sechs Freundinnen verabredet, um das Ende eines ereignisreichen Sommers zu feiern. Die Mädchen hätten nicht unterschiedlicher sein können und dennoch waren sie beste Freundinnen, die die wohl beliebteste Clique ihrer Schule bildeten. Alles hatte an einem verregneten Samstagnachmittag mit einer Wohltätigkeitsveranstaltung in der Kirche angefangen, an der sie aus unterschiedlichsten Gründen hatten teilgenommen. Von da an gab es kein Zurück mehr. Die Belanglosigkeit ihrer Leben vor diesem Nachmittag verblasste. Aria Montgomery, Emily Fields, Hanna Marin, Annabelle Winston und Spencer Hastings wurden Teil von etwas Besonderem. Etwas, das nur Alison Dilaurentis sie fühlen ließ. Damit legte diese schicksalhafte Begegnung nicht nur den Grundstein ihrer Freundschaft, sondern hatte auch zur Folge, dass sie bis zu diesem Abend unzertrennlich blieben.

Das tobende Unwetter vor der Scheune störte die Mädchen im Inneren nicht im Geringsten. Kichernd erzählten sie sich Geschichten aus ihrem Sommer. Es fühlte sich an, als hätten sie seit einer Ewigkeit nicht mehr so zusammengesessen, auch wenn es in Wirklichkeit höchstens drei Wochen waren. Im Hintergrund spielte eine neue CD, die Belle mitgebracht hatte. Die Stimmung war ausgelassen, auch wenn ihre Anführerin noch fehlte. Während ein roter Becher mit Tequila seine Runde machte, grollte über ihnen ein erneuter Donnerschlag. Das Licht der kleinen Tischlampe, die den Raum gemütlich erleuchtet hatte, flackerte auf und erlosch schließlich. Das Kichern der Fünf erstarb in der Dunkelheit, ebenso wie die Musik. ,,Was war das denn" fragte Emily verunsichert, während sie nach einer Taschenlampe griff und sie Aria reichte. ,,Das war bestimmt der Sturm" antwortete Spencer unbeschwert, ehe sie sich vorbeugte und die auf dem Tisch stehenden Kerzen mit einem Streichholz anzündete. Das Tor der Scheune knarrte in seinen Angeln. ,,Da draußen ist etwas" flüsterte Aria alarmiert, was auch die anderen hellhörig werden ließ. Der Schein ihrer Taschenlampe wanderte durch die Scheune. Mit einem haarsträubenden Ächzen schwang das Scheunentor einen Spaltbreit auf. ,,Leute" murmelte Hanna ängstlich. Langsam setzten sich die Mädchen auf und schlichen eng aneinander gedrängt auf das Tor zu. Sie hatten keinen halben Meter hinter sich gebracht, als vor der Scheune scheppernd ein Blumentopf zersprang. ,,AH!" Die Fünf zuckten zusammen. Mit angehaltenem Atem zwangen sie sich weiterzugehen. Im selben Moment, wie das Tor weiter nach außen schwang und den Blick auf den verwaisten Garten der Hastings preisgab, sprang dahinter eine Person hervor. ,,Erwischt" rief Alison triumphal. Ihre Lippen zierte ein breites Grinsen. Erschrocken sprangen die Mädchen zurück. ,,Das ist kein bisschen lustig, Alison" sagte Belle erbost, wenn sie auch deutliche Erleichterung verspürte, weil sie sich nicht in Alfred Hitchcocks „Psycho" wiederfanden. ,,Ich fand es urkomisch, Mädels" entgegnete diese leichtfertig und warf einen flüchtigen Blick auf ihr Handy. Aufatmend folgten sie Alison zurück zu dem Kreis aus Sesseln und Sofas. ,,Ali, hast du schon die neue Beyoncé" fragte Hanna neugierig. In ihren Augen lag ein Glitzern, was üblich war, wenn sie mit ihr sprach. ,,Noch nicht" antwortete Ali missmutig. ,,Ich liebe ihr neues Video" schwärmte Emily. ,,Vielleicht mehr als normal, Em" erwiderte Alison gehässig. In ihrem Blick lag etwas Wissendes, was den anderen Mädchen jedoch nicht auffiel, stattdessen kicherten sie nur über die Bemerkung. Schließlich waren solche Sticheleien nichts Ungewöhnliches. ,,Du bist dran" erklärte Belle bestimmend, als sie Ali den roten Becher aus der Hand nahm und ihn an Aria weiterreichte. ,,Okay" meinte diese zaghaft und setzte den Becher an ihre Lippen. ,,Sei vorsichtig, Ari" warnte sie Spencer. ,,Wenn du zu viel trinkst, plauderst du deine Geheimnisse aus." Aria setzte den Becher ab und verdrehte die Augen. Die anderen prusteten los. ,,Freunde teilen alles. Geheimnisse schweißen uns doch zusammen" unterbrach Alison das Lachen ihrer Freundinnen. Der Ton ihrer Stimme verdeutlichte die Ernsthaftigkeit ihrer Worte. ,,Trink aus!" Wieder setzte Aria den Becher an und nahm einen kräftigen Zug, dann reichte sie ihn wieder an Belle zurück, die neben ihr saß. ,,Ja" rief Hanna begeistert. Und es schien, als würde die Zeit in der Scheune stillstehen, während die Bilder der Nacht allmählich miteinander verschwammen.

Als der Sturm erstarb, legte sich über Rosewood eine Totenstille. Ein Großteil der Kerzen war längst erloschen, nur noch vereinzelt trat ein Glimmen auf. Die Mädchen waren in einen tiefen Schlaf gesunken, zumindest vereinzelt. Emily und Hanna lagen zusammengekauert auf dem kleinen Sofa, Aria auf dem Boden. Von Alison, Spencer und Belle war weit und breit keine Spur. Sie schienen, wie vom Erdboden verschluckt. Aria wachte von den Dreien als Erstes auf. Verschlafen rieb sie sich die Augen, bis ihr das Fehlen der Mädchen auffiel. Suchend wanderte ihr Blick durch die verwaiste Scheune. ,,Em." Sie schlug leicht mit der Hand gegen Emilys Oberschenkel, da diese ihr am nächsten war. ,,Wo sind Belle, Ali und Spencer" fragte Hanna verwirrt, als sie durch Arias Stimme ebenfalls wach wurde und unterdrückte ein Gähnen. ,,Das wissen wir nicht" antwortete Aria ernst, ehe sie sich vom Boden aufrappelte und auf das offene Tor zuging. Vor der Scheune bauten sich zwei Schatten auf. ,,Ali" rief Aria besorgt. Durch die vorherrschende Dunkelheit waren die Schatten nur schwer zu erkennen. Erst beim Näherkommen klarten die Gesichter der Beiden auf. ,,Sie ist weg" erklang Spencers Stimme. Sie war bleich. ,,Was meinst du mit weg" entgegnete Aria entsetzt. ,,Wir haben überall nach ihr gesucht" antwortete Belle beklommen. Auf dem Sofa tauschten Emily und Hanna verängstigte Blicke. ,,Ich dachte, ich habe sie schreien gehört."

Belles Outfit: https://www.pinterest.de/pin/782148660294734421/

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*Die Rechte an Pretty Little Liars liegen bei Sara Shepard und Warner Bros.. Mir gehören lediglich Annabelle Winston, mit ihr einhergehende Veränderungen am ursprünglichen Handlungsverlauf der Serie und weitere Charaktere, die ich der Serie hinzufüge (Belles Familie, etc.).

Ich bin immer offen für jegliche Art der konstruktiven Kritik, also zögert nicht daran mir einen Kommentar zu schreiben.

LG Hannah

**Dieses Kapitel entspricht der überarbeiteten Fassung. (Ich werde diese Geschichte im Laufe der Zeit bearbeiten, da ich mit dem jetzigen Ergebnis nicht mehr zufrieden bin, vor allem mit den ersten Kapiteln)


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