Kimama^^^^
Anuk POV
Als ich eines Morgens aufwachte, lag Honon noch immer schlafend auf dem Boden. Ich ging zu ihm herüber und schüttelte ihn an seiner Schulter, aber er reagierte nicht. Mein Atem stockte und ich ließ mich neben dem Bären auf den Boden fallen und schüttelte ihn nun etwas kräftiger, mit beiden Händen, aber immer noch keine Reaktion. Tränen stiegen mir in die Augen und ich lehnte mich über den Körper. Ich drückte mein Ohr auf seine Brust, aber ich konnte nichts hören und auch als ich meine Hand vor seine Nase hielt, spürte ich nichts. Die Tränen die ich zurückgehalten hatte, brachen nun langsam hervor und liefen mein Gesicht herunter. Ich schloss meine Augen und holte einige Male tief Luft um mich zu beruhigen. Ich wusste ja schließlich, dass Honon nicht mehr lange zu leben hatte.
Es dauerte ein paar Minuten, aber ich schaffte es, mich zu beruhigen und stand nach einer Weile auf. Ich ging zu meinem Bett und packte alles zusammen, dann schulterte ich meinen Rucksack und verließ die Höhle. Ich betrat den versteckten Weg und ging vorsichtig den Hang hinunter.
Ich brauchte etwa eine Stunde, bis ich am Fuß des Berges angekommen war. Ich drehte mich noch einmal um und schaute den Berg hinauf, dann drehte ich ihm meinen Rücken zu und ging in Richtung Wald. Ich irrte den ganzen Tag umher kam aber nirgendwo an. Irgendwann blieb ich stehen und schaute mich um. Nichts kam mir bekannt vor.
Ich ließ mich auf einen umgekippten Baumstamm fallen und seufzte.
Yaris Gesicht erschien vor meinem inneren Auge und erneut stiegen mir Tränen in die Augen. Ich erinnerte mich noch genau daran, dass er mir gesagt hatte, dass ich bei seinem Stamm immer willkommen sei, aber ich wusste nicht wo sein Stamm sich befand.
Als es bereits dämmerte, machte ich mich langsam auf den Weg um einen Unterschlupf für die Nacht zu finden.
__________________________
Das ganze ging einige Tage lang, aber ich konnte Yari oder seinen Stamm nicht finden. Ich hatte Hunger und Durst, aber mitten im Wald fand ich nur einige Beeren und ab und zu ein paar Pilze. Wasser war leichter zu finden, aber meinen Hunger stillte es nicht.
Als ich gerade dabei war mich durch ein paar Dornenranken schlug, zog sich plötzlich ein stechender Schmerz durch mein linkes Bein. Ich blieb abrupt stehen und blickte auf den Boden. Mein Fuß steckte in einer alten, verrosteten Bärenfalle. Ich biss mir auf die Unterlippe, um meine Tränen zurückzuhalten und ließ mich langsam auf den Waldboden nieder. Die Falle war von Gestrüpp und Gras überwuchert. Ich zog das ganze Gestrüpp langsam von der Falle weg und suchte eine Möglichkeit sie von meinem Knöchel zu entfernen. Ich fand einen Mechanismus, eine Art Schraube und drehte langsam an ihr.
Die Zähne der Falle lösten sich langsam aus meinem Knöchel und ich biss mir stärker auf meine Lippe, so dass ich bereits Blut schmecken konnte. Ich drehte weiter an der Schraube und zog langsam meinen Fuß aus der Falle. Sobald ich die schraube losließ schnappten die Zähne wieder zusammen und ich seufzte erleichtert auf.
Ich wollte weitergehen, aber mein Bein gab unter mir nach und ich landete im Matsch. Ein ersticktes Keuchen löste sich aus meinem Mund und ich rappelte mich vorsichtig auf. Ich zog mich mit Hilfe eines Baumes hoch und humpelte vorsichtig und langsam vorwärts.
Sobald ich einen umgestürzten Baum erblickte, setzte ich mich und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. Nun ließ ich endlich den Tränen freien Lauf. Vorsichtig zog ich mein Hosenbein hoch und schaute mir meinen Knöchel an. Meine Schuhe waren nicht hoch genug um den Schaden zu verringern oder gar ihn zu verhindern, aber die Zähne der Bärenfalle hatten sich zum Glück nicht sehr tief in meinem Knöchel vergraben.
DU LIEST GERADE
Der Bärenjunge (boyxboy)
AdventureNach dem Tod seines Vaters flieht der 16 jährige Bent von New York nach Arizona, hinein in den Wilden Westen, denn sein Vater hat ihm immer von einem Schatz in einem See unter den Bergen verborgen lag erzählt. Im Zug lernt er William kennen, ein Fre...