Kapitel 6

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Lara Em als Kaya^^^^

Yari POV

In den nächsten Wochen hielt ich mich in Anuks Gegenwart ein wenig zurück. Ich ließ nur gelegentlich, beispielsweise bei der Begrüßung und beim Abschied, Küsse und intime Berührungen einfließen. Ich wollte ihn schließlich nicht verscheuchen.

Jetzt gerade wartete ich bereits seit mehreren Stunden am Fluss, aber von Anuk und Honon war weit und breit nichts zu sehen. Ich begann mir Sorgen zu machen, aber vielleicht war er auch einfach nicht gekommen, weil es ihm nicht gut ging, oder weil Honon heute keine Lust hatte. Auch wenn mir jede Vorstellung die mir in den Kopf schoss nicht besonders gut gefiel versuchte ich das schlechte Gefühl möglichst zu unterdrücken. Ich ging zu meinem Pferd und machte mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen ließ ich mich im Gemeinschaftszelt auf den Boden fallen und starrte vor mich hin.

„Was ziehst du denn für ein Gesicht Yari? Hat Anuk dich nicht rangelassen?", neckte Hiamovi als er sich neben mich niederließ. Ich schlug ihm gegen die Schulter, was ihn aber nicht zu kümmern schien.

„Er ist nicht gekommen. Und Honon hab ich auch nirgends gesehen. Ich mache mir einfach Sorgen.", antwortete ich und lehnte meinen Kopf gegen einen der Stützpfeiler.

„Ich bin mir sicher, dass alles in Ordnung ist.", versuchte mein Bruder mich aufzumuntern und legte mir eine Hand auf den Arm. Ich seufzte, nickte aber und stand auf um in mein Zelt zu gehen. Ich ließ mich wieder fallen und wartete auf den Schlaf.

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Auch in den nächsten Tagen kamen weder Anuk noch Honon zum Fluss. Ich ritt auch das ganze Umfeld ab und bestieg die Berge, konnte ihn aber nicht finden. Meine Sorge um Anuk wuchs und ich bemerkte, dass auch Will und Hia begannen sich Sorgen zu machen, was meine Stimmung nicht gerade verbesserte.

Anuk hatte mir erzählt, dass er nicht wusste wie man jagt, noch wusste er, wie man fischt. Er hatte ein Buch mit essbaren Pilzen und Kräutern, was ihm aber auf lange Dauer nicht viel nützen wird.

„Yari!", rief Will, als ich mich gerade auf mein Pferd schwingen wollte. Ich hielt inne und wartete, bis er bei mir ankam.

„Was?", fragte ich ungeduldig. Ich wollte nach Anuk suchen.

„Du gehst ihn wieder suchen, stimmt's?", fragte er und ich nickte.

„Und wo? Ich meine, hast du irgendeine Idee, wo er sich aufhalten könnte?", fragte er weiter.

„In den Bergen. Honon hat da irgendwo seine Höhle.", antwortete ich.

„Irgendwo in den Bergen? Yari das ist Selbstmord. Es ist viel zu gefährlich alleine in den Bergen nach einem kleinen Jungen zu suchen.", versuchte er mich abzuhalten.

„Das ist mir egal!!!", fuhr ich ihn an und er zuckte leicht zusammen.

„Yari... Du kannst nicht alleine die Berge durchsuchen. Er kann überall sein. Es gibt tausende Höhlen und andere Verstecke.", entgegnete er und griff nach meinem Arm.

Ich riss mich los und wollte aufs Pferd steigen, aber er hielt mich am Hosenbund fest und zog mich zurück.

„Yari. Beruhig dich. Du kannst ja nach ihm suchen. Aber nicht jetzt und vor allem nicht alleine."

Ich schaute ihn verwundert an.

„Was meinst du?", fragte ich und drehte mich zu ihm um.

„Ich meine, dass du jetzt mit mir zurück kommst und dann warten wir auf Hia und die anderen. Danach machen wir uns zusammen auf die Suche nach Anuk.", erklärte er und legte beide Hände auf meine Schultern.

Der Bärenjunge (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt