Der Bärenjunge (boyxboy)

Epilog

Anuk POV

„Daddy? Ich geh schwimmen, ja?", hörte ich Tahmoh sagen. Ich schaute zu meinem inzwischen sieben Jahre alten Sohn und nickte. Er war in den letzten drei Jahren um einiges größer geworden. Seine Haare waren länger und reichten ihm bis zu den Schultern, aber sie waren immer noch sehr lockig.

Ich ließ meinen Blick schweifen. Seit wir vor all diesen Jahren ins Tal gekommen sind hat sich einiges geändert. Die Zelte waren überwuchert mit Gräsern und Moos. Sie wurden von der Natur aufgenommen, genau wie wir alle. Die Kinder, die aus New York mit Will und mir hergekommen waren hatten sich perfekt eingelebt. Inzwischen waren Hia und Will am überlegen, die Ältesten der Gruppe zu einem heim zu schicken um weitere Kinder zu uns zu holen. Hia hatte Kontakt zu einem befreundeten Häuptling aufgenommen und dieser würde in einigen Wochen mit seinem Stamm zu uns ins Tal ziehen, sich aber auf der anderen Seite vom See ansiedeln. Einige von ihnen waren bereits angekommen und unsere Leute halfen ihnen alles vorzubereiten.

Ich beobachtete die Kinder die am See spielten und schwimmen waren. Ich schaute auf Inyan und Ray die zusammen etwas abseits im Wasser standen. Inyan war gerade dabei sich vorzubeugen und gab Ray einen Kuss. Ray legte seine Arme um Inyan und dieser zog ihn näher an sich.

„Das hat lange gedauert.", sagte Yari und ich riss meinen Blick von dem Paar los und schaute zu meinem geliebten auf, dessen Blick wie meiner zuvor auf die beiden gerichtet war.

„Ja, aber ich freu mich, dass sie endlich zusammen sind.", entgegnete ich und lächelte zu Yari auf.

Yari nickte und setzte sich neben mich. Er legte einen Arm um meine Schultern und ich lehnte mich gegen ihn.

Wir saßen noch eine ganze Weile einfach rum, aber als Kimama zum Abendessen rief standen wir auf und liefen zur Feuerstelle. Wir saßen zusammen mit Will und Hia und einigen Kindern, darunter Tahmoh und Lilith.

Irgendwann fiel mir etwas auf: „Ihr habt mir nie erzählt wie genau ihr euch jetzt kennengelernt habt.", sagte ich und schaute zu den beiden auf.

Ein leichter roter Schimmer legte sich auf Wills Wangen und er räusperte sich.

„Das ist eine lange Geschichte.", murmelte er und fuhr sich durch die Haare.

„Ich will sie trotzdem hören.", entgegnete ich und blickte ihn erwartend an.

„Warum erzählen wir ihnen die Geschichte nicht einfach?", fragte Hiamovi und grinste seinen Geliebten an.

„Nur wenn wir Details weglassen.", bestimmte Will und Hia nickte.