Prolog

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Kenton Duty als Bent ^^^


Prolog

Ich kam nach einem langen, anstrengenden Tag wieder nach Hause. Ich hatte heute genug verdient um Vaters Medizin kaufen zu können und ich hatte sogar noch Geld über. Daher betrat ich erfreut unsere kleine Einzimmerwohnung. Aber der Anblick des Arztes ließ mich stock steif stehenbleiben. Es dauerte eine Weile bis Doc Martens mich bemerkte und als es soweit war, legte sich ein trauriger Ausdruck auf sein Gesicht. Mein Blick wanderte von dem Mann vor mir hinüber zu dem Bett in dem mein Vater die letzten zwei Wochen verbringen musste um zu sehen, dass er mit geschlossenen Augen und blassem Gesicht dalag. Er schien friedlich zu schlafen, doch ich wusste es besser. Er war tot.... Ich wusste nicht was ich tun sollte. Tränen stiegen in meinen Augen auf und ich wollte am liebsten schreien und mich weinend auf den Biden werfen. Aber ich hielt mich zurück. Ich musste warten, bis der Arzt gegangen war.

„Es tut mir leid, mein Sohn, aber ich konnte nichts mehr für deinen Vater tun.", sagte Doc Martens und ich nickte nur. Zu betäubt um richtig antworten zu können. Der Doc kam zu mir und legte mir mitfühlend eine Hand auf die Schulter.

„Dein Vater war ein guter Mann, Junge. Halte seine Erinnerung in Ehren.", sagte er und reichte mir das Buch aus dem Vater mir immer vorgelesen hatte. Ich nickte wieder und nahm das Buch entgegen. Dann hörte ich mit mal schwere Schritte hinter mir und als ich mich umdrehte sah ich zwei Männer unser bescheidenes Heim betreten. Den einen Mann kannte ich. Es war der Anwalt der sich um die Bestattung und den Nachlass meines Vaters kümmern würde. Den anderen hingegen, hatte ich vorher noch nicht gesehen

„Bent... Es tut mir leid, mein Junge.", sagte der Anwalt, ich hatte seinen Namen vergessen, und legte mir wie zuvor Doc Martens seine Hand auf die Schulter. Ich nickte wieder nur. Was sollte ich denn auch sagen?

Nach einigen Minuten des Schweigens räusperte sich der fremde Mann und trat einige Schritte vor. Ich mochte ihn nicht. Das wusste ich jetzt schon...

„Bent, Ich bin Mister Morales. Ich bin der Leiter des Waisenhauses und ich bin gekommen um dich abzuholen. Pack deine Sachen.", sagte er und schaute gelangweilt auf ich herab. Meine Augen weiteten sich entsetzt. Das Waisenhaus??? Das konnte er nicht ernst meinen! Ich blickte zu ihm auf und schüttelte den Kopf.

„Du hast keine Wahl, Junge. Und jetzt beeil dich. Ich hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!", fuhr er mich an und ich zuckte erschrocken zusammen und trat ein paar Schritte zurück. Der Anwalt und Doc Martens sahen mir mitleidig zu, als ich mich daran machte meine Habseligkeiten zusammenzusuchen. Ich stopfte das wenige, das ich besaß in einen Rucksack und setzte ihn mir auf den Rücken.

Mister Morales schien zufrieden und führte mich aus dem Haus. Ich warf einen letzten Blick auf meinen Vater, dann rannte ich los. Ich konnte Morales hinter mir fluchen hören und er brüllte mir nach, stehen zu bleiben, aber ich dachte gar nicht daran. Ich rannte durch die Straßen und Gassen von New York solange, bis ich mir sicher war, dass ich den Heimleiter abgeschüttelt hatte. Dann machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich würde nach Arizona fahren und dort nach dem Schatz suchen, von dem Vater und ich immer geträumt haben.


Am Bahnhof angekommen war nicht viel los. Nur ein paar Leute die sich entweder verabschiedeten oder die selbst wegfuhren. Von meinem letzten Geld und dem Fläschchen mit Vaters Medizin kaufte ich mir eine Karte und Betrat den Zug. Ich suchte mir ein Abteil aus, in dem möglichst viele Leute saßen, damit ich nicht allzu sehr auffiel. Ich setzte mich ans Fenster und starrte nach draußen. In der Ferne konnte ich Mister Morales sehen, der immer noch nach mir zu suchen schien. Aber er sein immer näher zum Bahnhof zu kommen und ich fürchtete, dass er mich entdecken würde, bevor der Zug losfuhr. Aber zu meiner Erleichterung war dies nicht der Fall, denn nur nach wenigen Minuten setzte sich der Zug in Bewegung. Seufzend ließ ich mich in meinem Sitz zurückfallen und schloss die Augen.

Der Bärenjunge (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt