Yari POV
Die letzte Nacht war die schlimmste, die ich seit Monaten hatte. Ohne Anuk neben mir und mit dem Wissen, dass er weit entfernt ist habe ich kaum eine Stunde durchschlafen können. Auch Hia sah nicht besonders ausgeschlafen aus, wie eigentlich immer, wenn Will nicht da war.
Nach einem schnellen Frühstück war ich sofort zum Durchgang gegangen, wo ich auf Will und Anuk warten wollte. Der große Stein hinter dem der Durchgang versteckt war, wurde von unseren Jägern ein kleines Stück zur Seite geschoben. Nur so weit, dass man gerade so durch gehen konnte.
Ich war auf einen Vorsprung geklettert, von dem aus ich das Land gut überblicken konnte. Am Nachmittag konnte ich sehen, wie eine Gruppe Reiter auf die Berge zuritten, aber es waren mehr als zwei, also konnte es sich nicht um Anuk und Will handeln. Zu meinem Erstaunen, kam die Gruppe aber direkt vor dem Eingang zum Stehen. Bei genauerem Hinsehen, erkannte ich Anuk der auf einem der Pferde saß.
Ich kletterte so schnell ich konnte von meinem Vorsprung und lief auf die Gruppe zu.
„Anuk!", rief ich und sein Kopf schnellte in meine Richtung
„Yari!".
Anuk sprang von seinem Pferd und kam mir entgegen gerannt. Er sprang in meine Arme und ich presste meine Lippen auf seine. Ich umschloss sein Gesicht mit meinen Händen und vertiefte unseren Kuss, aber Anuk löste sich nach einigen Sekunden bereits wieder von mir.
„Ich hab dich vermisst.", flüsterte er und schlang seine Arme um mich.
Ich gab ihn einen weiteren Kuss bevor ich antwortete: „Ich dich auch."
Unser Moment wurde unterbrochen als Will sich räusperte.
„Ich will euch wirklich nicht stören, aber es sind Kinder anwesend.", sagte er und als ich zu ihm blickte, sah ich neben den anderen Pferden tatsächlich eine Gruppe Kinder stehen. Eine leichte röte schlich sich auf meine Wangen und ich trat einen Schritt zurück.
Anuk lachte leise und zog mich zu der Gruppe.
„Darf ich vorstellen, dass sind Ray, Eric, Aaron, Kadet, Marie, Lucy, Maya, Ally, Leila, Cira, Leon, Tylor, Raina und Lilith.", stellte er sie mir vor und deutete bei jedem Namen auf eine Person.
„Und das ist Jack.", fuhr er fort und deutete auf einen kleinen, rothaarigen Jungen, der sich hinter Anuks Bein versteckte.
„Hallo. Ich bin Yari.", sagte ich und schenkte der Gruppe ein Lächeln. Die lächelten etwas unsicher zurück, aber das war auch in Ordnung. Wahrscheinlich konnten sie im Moment mit mir genau so wenig anfangen, wie ich mit ihnen.
Ich warf Anuk einen fragenden Blick zu, aber er schüttelte nur unmerklich den Kopf und flüsterte mir ein „Später" zu. Also ließ ich die Sache vorerst auf sich beruhen und schob mit der Hilfe von Will, Anuk und den älteren Jungen den Stein weiter zur Seite, damit die Pferde in den Gang treten konnten, anschließend schoben wir den Stein wieder in seine ursprüngliche Position zurück. Will ergriff die Fackel und führte unsere kleine Truppe an, während Anuk in der Mitte ging und ich am Ende um sicher zu stellen, dass niemand verloren ging.
Nach etwa der Hälfte des Weges bemerkte ich, wie der kleine rothaarige Junge, Jack hatte Anuk ihn glaube ich genannt, mich immer wieder anschaute. Ich lächelte ihm zu, was dazu führte, dass er stehen blieb und wartete, bis ich neben ihm ging.
Er schwieg während wir liefen und weil ich nicht wusste, was ich zu ihm sagen sollte, tat ich es ihm gleich. Nach einer Weile bemerkte ich, wie Jack immer langsamer wurde und sich mit den Fäusten immer wieder über die Augen rieb. Ich hielt den Jungen vor mir, Ray, an und reichte ihm die Fackel, mit der Bitte, sie zu tragen, was er mit einem freudigen Grinsen machte.
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Der Bärenjunge (boyxboy)
PertualanganNach dem Tod seines Vaters flieht der 16 jährige Bent von New York nach Arizona, hinein in den Wilden Westen, denn sein Vater hat ihm immer von einem Schatz in einem See unter den Bergen verborgen lag erzählt. Im Zug lernt er William kennen, ein Fre...