Einem geschenkten Gaul ...

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Der Wecker klingelte, die Sonne stieg gerade über den Horizont. Stöhnend drehte Danielle sich auf die Seite und ließ die Sonne in ihr Gesicht scheinen. Grob schlug sie auf das kleine Gerät und der penetrante Ton verstummte. Sie hob ihren Kopf von warmen Kissen um auf ihr Handy zu sehen, Panik stieg in ihr auf. Heute war Freitag, der 13. Danielle war nie wirklich abergläubisch, nur mit diesesm Tag, da war sie sich sicher, stimmte etwas nicht. Immer wenn etwas schief ging, dann war es Freitag der 13. 

Mit Schwung setzte sie sich auf und bereute es sofort. Ihr wurde schwindelig. Doch das war jetzt nebensächlich, denn sie war spät dran. So schnell es ging schlüpfte sie in ihre Jeans und Shirt. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie ihre Haare heute in einem Dutt oder Pferdeschwanz tragen musste, da ihre Locken nicht zu bändigen waren. Gerade als sie dabei war Maskara auf zutragen, klingelte es an der Tür. Sie verfluchte Eleanor für ihre verdammte Pünktlichkeit, rannte aber zur Tür. Draußen stand ihre beste Freundin Eleanor Calder. Sie trug eine Latzhose und ein grünes Shrit drunter, dazu hatte sie ihre Haare offen gelassen, die ihr in leichten Wellen über ihre Schultern fielen. Auf ihren Gesicht breitete sich ein bezauberndes Lächeln aus und sie umarmte Danielle stürmisch. "Alles Gute nachträglich, Süße." sagte sie und Danielle lächelte. "Danke, aber erinenr mich lieber nicht dran." kicherte sie und nahm ihre Tasche. Vor ihrer Wohnung sah sie in den Briefkasten, wie jeden Morgen. Es waren nur Rechnungen und Werbung, doch ein dickerer Umschlag hinter den ganzen anderen Briefen erregte ihre Aufmerksamkeit. Als sie ihn rausnahm, bemerkte sie das betrachtliche Gewicht. Es war kein Absender drauf, nur 4 rote Fingerabdrücke. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus und sie sah zu Eleanor, die grade das Auto aufschloss. Als sie jedoch wieder runter sah, waren die Flecken weg und ein kalter Wind durchzog die Straße. Ihr schauderte es und Beunruhigung machte sich breit. Es war Mitte Juni und noch nie hatte es zu dieser Jahreszeit einen so kalten Windhauch gegeben. Ihr fiel das Datum wieder ein und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem gesamten Körper aus. "Danielle!" rief Eleanor und holte sie aus damit aus ihren Gedanken. Wie um sie zu vertreiben, schüttelte sie den Kopf und setzte ihr bestes Lächeln auf als sie zum Wagen ging. "Was hast du denn da?" fragte El sie, als sie eingestiegen war. "Einen Umschlag, keine Ahnung was a drin ist. Es steht kein Absender oder sonst irgendwas drauf." sagte Danielle und drehte den Umschlag ins Licht um die Umrisse des Gegenstandes darin zu erkennen. Es sah aus wie ein Schlüssel und ein zusammen gefaltetes Stück Papier. 

"Mach schon auf! Es wird schon keine Bombe sein!" sagte Eleanor, als die beiden vor Harry Styles' Villa hielten. Harry war der beste Freund von Eleanors Freund Louis Tomlinson. Geschockt sah Danielle Eleanor an, eigentlich müsste sie wissen, dass sie mit ihr nicht solche Scherze machen sollte, vor allem nicht an diesem Tag. "Tut mir leid, Dani. Ich hab's vergessen." sagte Eleanor dann und blickte beschämt zu Boden. "Ist schon okay ... aber ich mach es im Haus auf, okay? Die anderen sollen es auch sehen." sagte Danielle und schnallte sich ab, kurz sah sie auf den Umschlag. Überdenke dein Handeln. laß sie. Es war mit Blut geschrieben. Sie ließ einen Schreckenslaut von sich und ließ den Umschlag fallen. Er landete auf dem Boden uns El sah kam schnellen Schrittes zu ihr. "Was? was ist passiert?" fragte sie und schüttelte Danielle am Arm. "D-Da ... stand etwas. M-mit Blut geschrieben." zitterte sie und sah mit schreckensgeweiteten Augen auf den Umschlag vor ihren Füßen. Eleanor bückte sich und hob den Umschlag auf. Sie drehte ihn schnell um und stand wieder auf. "Danielle, da ist nichts. Wirklich, hier schau." sie hielt den Umschlag vor ihr Gesicht und drehte ihn um. Er war leer. "Ich glaube, du nimmst den Tag heute zu ernst. Es ist nur ein Freitag, du solltest dich eher Freuen, dass die Woche vorbei ist. Und dass er auf einen 13. fällt, ist Zufall. Das passiert doch bestimmt 3 Mal jedes Jahr. was soll heute anders sein?" meinte El als die beiden den Weg zur Tür der Viall entlang gingen. Noch immer saß Danielle der Schrecken in den Knochen. Überdenke dein Handeln, was das wohl bedeuten mag? Noch ehe sie etwas sagen konnte, klingelte El und die Tür wurde aufgemacht. Vor ihnen stand Niall Horan. Er lächelte die beiden an und seine blauen Augen strahlten. "Hey heey! Alles Gute nachträglich Dani!" lachte er  und umarmte die beiden. "Hey Niall, danke dir. Wie geht's denn so? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen." Danielle versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr wohl nicht allzu gut. "Du siehst aus, als ob es dir nicht allzu gut geht." sagte Niall, als die 3 zu den anderen ins Wonhzimmer gingen. "Dani ist heute nur etwas schreckhaft, weißt du? Freitag der 13. und der ganze Schrott." kicherte Eleanor und Danielle konnte nicht fassen, dass ihre beste Freundin etwas greifbares als Schrott bezeichnet hatte. Immer hin war sie bei allem dabei gewesen, was in den letzten Jahren an diesem verfluchten Tag passiert war. "Oooh Danielle, aber das ist doch alles nur Aberglaube! Wenn du drauf wartest, dass etwas passiert, dann passiert auch etwas, so ist das doch immer!" rief Niall und strich ihr beruhignd über den Rücken. Genau so wird es wohl sein, Aberglaube. Das haben Psychologen ja bewiesen, dass wenn man von etwas überzeugt ist, man nur das sieht, was die Theorie unterstützt. Sie atmete auf und verdrängte ihre Angst in die hinterste Ecke ihres Kopfes. Heute würde sie feiern und nicht ängstlich in ihrer Wohnung sitzen. 

Im Wohnzimmer begrüßten sie die anderen mit einem freundlich "Dani!" und kamen zu ihr um sie zu beglückwünschen. 26 Jahre war sie nun, für Dani war es immernoch kein Grund das Altwerden zu feiern. Bis zum 18. Geburtstag, oder vielleicht bis zum 21. war es sinnvoll, aber danach sollte man eher um ein weiteres verschwendetes Jahr trauern. "Was hast du denn da für einen Umschlag?" fragte Louis sie schließlich, nachdem sie sich gesetzt hatten. Unruhig drehte Dani den Umschlag in ihren Händen und rief sich wieder den Satz in Erinnerung, der noch vor ein paar Minuten drauf gestanden hatte. Überdenke dein Handeln. Sollte sie den Umschlag einfach wegwerfen und so tun, als hätte es ihn nie gegeben? Wahrscheinlich schon. Sie schreckte auf, als er ihr aus der Hand gerissen wurde. Harry setzte sich neben sie und sah sie grinsend an. Der Lockenkopf öffnete den Umschlag und schüttelte den Inhalt heraus. Es war tatsächlich ein Schlüssel und der kleine rote Umschlag, der ebenfalls auf Harrys Schoß lag, wurde ihr gegeben. Mit zittrigen Händen öffnete sie ihn und nahm den sorgfältig zusammen gefalteten Brief heraus. Darauf stand die Adresse einen Hauses etwas abseits von London. Und dazu noch eine mit liderlicher Handschrift geschriebene Anweisung. Betrete das Haus nicht vor Sonnenaufgang des 14. Juni. Sonst geschieht etwas. Man könnte meinen jemand wollte sich einen schlechten Scherz mit ihr erlauben, jeder andere hätte daran gedacht. Doch Danielle schluckte schwer und gab den Biref an Harry weiter. "Sonst geschieht etwas, uhuuu. Mysteriöös." scherzte er und die anderen lachten. Für sie war es wirklich nur ein dummer Scherz, doch Danielle war nicht wirklich darauf erpicht in das Haus vor morgen früh zu gehen. Immerhin konnte immer etwas wahres dran sein. "Also, hat jemand Lust auf einen Ausflug dahin? Mich reizt es die Nacht dort zu verbingen!" rief Zayn lachend und die anderen nickten. "Nein." hauchte Danielle wohl doch lauter als sie wollte. Alle sahen sie an und schließlich kam Liam zu ihr. "Wenn du nicht willst, kannst du ja hier bleiben. Aber du kennst doch das alte Sprichwort: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul!" sagte er und strich ih noch mal über die Schulter, bevor er nach oben ging um seine Sachen zu packen.

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