Wer seinen nächsten nicht liebt ...

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Als Danielle und Louis endlich zum stehen kamen, fanden sie sich an der Ostwand wieder. Sie waren durch das ganze Obergeschoss gelaufen, ohne sich auch nur ein mal umzudrehen. Keuchend brach Danielle vor Louis Füßen zusammen. Sie began zu schluchzen und zog ihre Beine zu sich ran. "Wir haben sie allein gelassen Lou. Wir haben Eleanor wirklich allein gelassen." brachte sie mit tränenerstickter Stimme heraus. Als Lou bewusst wurde, was sie eben getan hatten, brach er ebenso zusammen. "Nein nein nein nein." murmelte er vor sich hin und versteckt sein Gesicht hinter seinen Händen. Plötzlich ließ sie ein Geräusch aufhorchen. Es klang, wie als ob ein Fenster aufschlug. Die beiden sahen sich an. Fluchtweg. Dachten sie beide sofort. Schnell und leise gingen sie durch die von Blitzen beleuchteten Flure des Hauses. Der Wind pfiff eine grausige Melodie und bereitete eine Gänsehaut auf den Körpern der Beiden. Noch immer schluchzend näherten sie sich dem Zimmer, aus dem sie das Geräusch vermutetet hatten. Die Tür war angelehnt, als sie hörten, wie das Fenster zuging. Klack. Der Riegel wurde vor das Fenster geschoben. Das Monster musste da drin sein. Zweifelnd sahen sie sich an. Würden sie es wagen? Doch zu lange. Die Tür ging quietschend auf, der Raum war dunkel, eine Gestalt war zu erkennen. Sie war zu groß für Susi. Das konnte doch nicht? Sie drehte sich rum. Es war sie, aber auch wieder nicht. Ihre Haare matt und strohig. Ihre Haut blass bis grau. Ihre Augen schwarz wie Susis, doch noch immer ein lebendiger Schein darin. Ihr Mund zu einem fiesen Grinsen verzogen. Blut tropfte von ihren Händen. Ihr eigenes. Ihre Haut zerkratzt, Wunden über ihren Körper. Ihre Kleider zerfetzt, wie nach einem Kampf mit einem Wolf. "Eleanor?" flüsterte Lou, noch imemr rannten Tränen über sein Gesicht. "Lauf." flüsterte Eleanor so leise, dass sie es kaum verstanden. "Lauft weg." ihre Stimme veränderte sich, wurde immer kratziger, wie mit Erde beschmutzt. Ihre Augen verloren ihren Glanz. Durch das Licht des Blitzes konnte man sehen, dass ihre Adern dunkel wurden. Etwas schwarzes pumpte durch ihre Venen und wurde durch die Haut sichtbar. Ein Schrei. Markerschütternd, angsteinflößend. Und sie ging zu Boden. Sie schrie und warf sich hin und her. "Lou, lauf." ihr Geist schien mit etwas anderen in ihrem Körper zu kämpfen. Das andere Wesen übernahm wieder die Überhand. Ihr werdet sterben!  rief das Wesen und ein kalter Schauer lief über Danielles und Louis' Körper. Das war nicht mehr Eleanor. Das war ... Es. 

Der Schrei war durch das gnaze Haus zu hören. Auch die anderen horchten auf. Besorgte Blicke wurden ausgetauscht, der Puls stieg stätig. "Ich ... mir ist schwindelig." säuselte Cara schwach und hielt sich an einem Türrahmen fest. Liam kam zu ihr um ihr eine Hand um die Taille zu legen. "Was ist los?" fragte er sie leise und sie sah ihn an. Ihre Sicht verschwamm, ihre Arme wurden schwächer. Plötzlich durchfuhr sie ein Welle von Energie. Ein Stromschlag. Ihre Hände verkrampften sich, ihre Beine gaben nach. Sie gign zu Boden. "Cara!" riefen Carry und Liam zusammen. Sie knieten neben Cara. Ihre Augen flatterten, ihr Körper zuckte, ihr Atmen stockte. "Cara!" rief Carry wieder mit Tränen den Augen. Plötzlich flogen ihre Augen auf. Sie war wie in einer Starre. "Car?" flüsterte Liam und tätschelte ihre Wange, doch zog schnell die Finger weg, als ein Schalg durch seine Finger ging. Kurz spührte er seine Hand nicht. "Na sieh einer an." eine Kinderstimme lies sie aufschrecken. Nein.  Schoss es durch die Köpfe der drei. Als Liam sich langsam umdrehte, um Carrys angsterfüllten Boick zu folgen, erblickte er den kleinen Dämon gegenüber von ihm lässig an der Wand gelehnt. Für sie war das alles nur ein Spiel, und sie waren ihre Figuren. Angst packte Carry und sie nahm Liams Hand. Soe zog ihn mit sich, rannte und rannte. Bloß weg von Susi. "Carry, was ist mit Cara?" rief er, als sie ihn mitzog. Adrenalin durchzuckte ihren Körper, machte sie schneller und stärker. "Ich will leben!" kreischte sie, Tränen auf ihren Wangen. Ihre Hände ganz heiß, ihre braunen Augen voller Panik. "Und sie nicht?" rief er zurück und wollte zurück. Doch nein. Die Tür flog zu, das Schloss drehte sich und sie waren ausgesperrt. Die andere Seite der Treppe! Da konnte man noch rein. Er rannte los, Carry allein im Gang. "Liam!" rief sie und brach zusammen. Auf dem Boden zusammen gekauert weinte sie und weinte. Zwei Beine standen vor ihr. Oh Gott sei Dank.  dachte sie und sah nach oben. Eleanor blickte zu ihr runter. Ihre Mine unlesbar. Ihre Augen mattschwarz, durch kein Licht der Welt zum Leben erweckbar. Tot. Nein, Eleanor nein. Dachte sie und kroch rückwärts. Eleanor kam ihr mit langsamen Schritten nach, umso weiter sie zurück wich, umso breiter wurde das tote Grinsen auf ihrem Gesicht. Carrys Kopf stieß gegen die Wand. kein Entkommen. Keine Rettung. "Es gehört sich nicht die kleine Schwester einfach so sterben zu lassen, Carry." das war nicht Eleanor Stimme. Diese Stimme war tot. Eine Stimme, aus einem Grab. Wie in einem Horrorfilm. Doch das war kein Film, das war echt. Sie ... es wollte sie umbringen. Nein. "Ich hatte Angst." verteidigte sie sich, die Tränen liefen unaufhalsam ihr Gesicht runter. "Das spielt keine Rolle kleine Carry. Aber du hast sie liegen lassen und nun wirst du dafür büßen." sagte die Stimme und Eleanor kam auf sie zu. Wimmernd saß sie an der Wand und wartete auf sie. Wartete auf den Tot. "Nein!" ertönte es. Liam. Ein dumpfer Gegenstand flog gegen Eleanor Kopf, sie fiel. Sie lag, stand aber wieder auf. Sie stand mit dem Rücek zu ihnen, ihr Kopf nach vorne. Er drehte sich. 180°. Sie sah sie wütend an. Ein Fauchen verließ ihren Mund. Ein Fauchen, dass ihr Blut zu Eis erstarren ließ. "Lauf." flüsterte Liam und sie lief. Beide liefen. Doch Es war zu schnell für sie. 

Carry's POV 

Etwas kaltes warf sich mir in den Weg. Ich wusste, dass es Eleanor war, doch ich konnte es nicht glauben. Eleanor wollte mich töten. "Nein ... nein, bitte nicht." krächzte ich. Meine Stimem wurde von den Tränen erstickt. Sie lächelte. "Das kann ich leider nicht lassen. Wer seinen nächsten nicht liebt, der das Leben nicht verdient." die Grabesstimmte bereitete mir eine Gänsehaut. Das alles nur, weil ich Cara nicht geholfen hab. Deswegen ist Liam entkommen, weil er mir helfen wollte. Aber natürlich. Sie hatte es gesagt, wie wir hier rauskommen! Ich würde es ihnen nicht mehr erzählen können. Sie grinste. Ich schloss die Augen.

Niall's POV

Als ich Carrys Schrei hörte, sah ich mich zu Jennifer und Leigh um. Sie hielten sich einander fest, ihre panikerfüllten Augen suchten durch das Dunkel irgendwas. Keiner konnte etwas finden. "Wir müssen ihr helfen." sagte Leigh. Ich nickte. Wir konnten das hier nur überleben, wenn wir uns alle helfen würden. "S-seid ihr b-bescheuert?" Jennifers hohe Stimme durchbrach die kurze Stille. Ich sah sie fassungslos an. "Sie würde dir auf helfen. Also zeig etwas Nächstenliebe." meldete sich leigh neben ihr. "Ihr könnt ja gehen, aber keine zehn Pferde kriegen mich in die Nähe von diesem Ding." sagte sie, ihr Mund verzog sich zu einem angewiderten Ausdruck. "Wir lassen dich nicht allein. Komm schon mit." sagte ich, doch ihre Sturköpfigkeit ließ sie nicht los. Sie schüttelte den Kopf. "Was ist besser: versuchen Carry zu helfen, oder allein durch dieses gottverdammte Haus zu laufen?" zischte ich sie an und ihre Augen wurden groß. "Mitkommen." flüsterte sie leise und ich entfernte mein Gesicht wieder von ihrem. 

Allsichtweise

Als Niall sein gesicht von Jennifers entfernte, durchfuhr sie etwas kaltes.Panik machte sich in ihr breit, doch sie ging Leigh und Niall hinter her. Als die drei zum Ende des Ganges kamen, sahen sie einen Schatten an der kurz erhellten Wand. Vor dem Fenster ihnen gegenüber stand jemand. Sie wussten nicht wer, doch die Angst, die nun alle drei besessen hatte, wurde immer größer. Das noch ihnen verborgene Fenster knarrte unter dem starken Wind. Langsam traten sie in den Flur und Leigh schlug sich eine Hand vor den Mund, um nicht los zuschreien. Sie lag da, blutüberströmt, tot. Carry. Ihre Augen waren weit geöffnet, eine Hilfeschrei in ihnen. Doch sie sahen nirgendwo hin. Sie waren glasig, tot. Niall wandte sich von ihr ab. "Wir sind zu spät." flüsterte er und seine Stimme brach. Einen Träne tropfte seine Wange herunter. "Da steht was." sagte Jannifer. Ihre Stimme bebte vor Angst. Sie laß die Zeilen immer und immer wieder. Das Blut war noch frisch, es lief die Wand in kleinen Linien herunter. Carrys Blut. Leigh und Niall wandten sich zu der Wand. Warteten auf den nächsten Blitz, um es lesen zu können. Wer seinen nächsten nicht liebt, der das Leben nicht verdient stand in großen Buchstaben. Das T am Ende war unsauber. Es war verrutscht und es verlor seine Spur an carrys Hand, die blutrot an der Wand lag. Mit letzter Kraft hatte sie es daran geschrieben, Eleanor hatte ihr dabei zugesehen. Gelacht hatte sie, als Carry zusammengebrochen war. "F-fahr ... z-zur H-... Hölle." hatte Carry geflüstert, als Eleanor sich umdrehte um weg zugehen. Doch nein. Sie drehte sich wieder um und sah sie böse grinsend an. "Ich nicht. Aber du." hatte sie gesagt. Kühle in ihrer Grabesstimme, als sie auf die sterbende Carry zuging. Kurz harderte sie. Wie, als ob sie mit sich selbst kämpfte. Ihre Augen hatte Glanz, bildete Carry sich das ein? Doch er war weg. Wieder weg. "Gute Fahrt." zischte sie, als sie Carry das Genik brach und sie somit entgültig tötete.

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