Kapitel 7

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Hey:-) Bei diesem Chappie bin ich mir etwas unsicher ... es wäre echt super, wenn ihr mir eure Meinung da lassen könntet!! VOTEN & KOMMENTIEREN!!!


Kapitel Sieben

Tyron und ich saßen alleine auf einer Bank auf dem grünen Teil des Campus. Ich war froh, dass er nicht hinterfragte, warum ich heute alleine hier anstatt bei den anderen in der Cafeteria Mittagessen wollte. Robyn noch einmal anzulügen, wenn sie mich über mein Wochenende fragen würde, war etwas, das ich wahrscheinlich nicht erneut übers Herz bringen würde. Also drückte ich mich lieber ganz davor.

„Also? Warst du bei Helena?" fragte Tyron neugierig.

„Ja, war ich." Ich nickte und musste bei dem Gedanken, dass wir zusammen Pferdetrensen eingefettet hatten, lächeln.

„Und?" Tyron zog das Wort absichtlich vorwurfsvoll lang.

„Es war ... schön."

„Ach komm schon, Nate!" jammerte er. „Würdest du bitte wenigstens etwas ins Detail gehen?"

„Wir, ähm, haben Leder eingefettet?"

„Ihr habt Was?" Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen.

„Na ja" Ich räusperte mich, „sie hat zwei Pferde. Und wir haben das Zaumzeug geputzt und eingefettet, während ich sie voll gelabert habe."

„O-kay?" Er schien irritiert, grinste aber trotzdem. „Du siehst zufrieden aus."

„Ja, ich hatte Angst, dass sie vor mir davonläuft." Gab ich zu.

„Du willst das wirklich durchziehen? Vielleicht ist sie ja krank, wirklich krank." Zweifelnd runzelte er die Stirn.

„Das ist mir egal." Erwiderte ich fest und meinte es auch so.

„Und was ist mit Robyn? Sag mir nicht, dass du das nur für sie machst. Immerhin waren die beiden ja beste Freunde."

„Ich ... mache das nicht für Robyn, Ty."

„Sondern für dich?" Tyron schien skeptisch. „Hast du dich in Helena verliebt, Nathan?"

„Kann man sich in jemanden verlieben, den man nicht kennt? Der noch nie mit einem geredet hat?" Ich starrte gedankenverloren geradeaus auf den Central Park, der an die Universität angrenzte. Grübelnd beobachtete ich ein Eichhörnchen, das ein zweites über Bäume, Rasenflächen und durch Gestrüpp hinterher jagte um letztendlich doch abgehängt zu werden. Hoffentlich würde es mir nicht so mit Helena gehen. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht."

„Ich bin ja kein Beziehungsmensch, aber-"

„Ich will die Beziehung mit Robyn, Ty." Unterbrach ich ihn.

„Bist du dir da sicher?" Skeptisch beäugte er mich.

Darauf konnte ich ihm nur ein vages Nicken schenken, das weder Tyron noch ich selbst als ernst gemeinte Antwort zählten.

***

Irgendeine Melodie vor mich hin pfeifend, lief ich am Strand entlang in Richtung Helenas Elternhaus. Eigentlich hätte ich traurig sein oder mir zumindest Vorwürfe machen müssen. Robyn hatte ein riesiges Theater daraus gemacht, dass ich heute keine Zeit für sie hatte. Ich hatte ihr Dinge an den Kopf geworfen, die ich gar nicht so gemeint hatte, aber in den letzten Wochen, seit wir zusammen waren, klebte sie an mir wie eine Klette. Ich schätzte sie wirklich und genoss es, wenn wir zusammen etwas unternommen. Trotzdem war es mir im Moment einfach zu viel. Ich musste lernen, komponieren, Benjamin Klavierunterricht geben und Vorlesungen besuchen. Es blieb mir noch nicht einmal genügend Zeit für meine Familie und Tyron. Der sagte zwar, dass ich mir viel zu viel Stress machte – aber ich durfte jetzt wirklich nicht versagen! Dieses Studium war die einzige Chance, die ich hatte um meinen Traum zu verwirklichen. Und wenn ich das vermasselte, dann wäre es eine Katastrophe, die ich mein ganzes Leben lang zu tragen hatte.

Zerrissene Melodie #FederlichtawardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt