Kapitel 20

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Hey Leute! Ich weiß, ihr habt unheimlich lang auf das Kapitel gewartet und das tut mir wahnsinnig leid. Ich hoffe, ihr sagt mir ganz besonders bei diesem Kapitel, was ich verbessern kann, weil ich mit einigen Stellen nicht sonderlich zufrieden bin. Und gerade weil ich keine Lösung gefunden habe, es irgendwie zu verbessern, hoffe ich auf eure Kommis!!


Kapitel Zwanzig

Die Winterferien taten gut, kein nerviges Lernen, keine langweiligen Vorlesungen, kein gar nichts. Nur diese eine blöde Woche bei meinen Großeltern über die Feiertage. Eigentlich war auch das ganz schön, der geschmückte Tannenbaum mit den echten, brennenden Kerzen, der Berg bunter Geschenke darunter und natürlich das Essen. Meine Großmutter war in England geboren, deshalb gab es traditionell einen gefüllten Truthahn mit Brot-Soße. Das italienische Essen meiner Mutter hatte ich ja schon seit meiner Geburt ins Herz geschlossen, aber das Weihnachtsessen meiner Oma war immer und immer wieder etwas Besonderes. Im Gegensatz dazu war allerdings ihr Musikgeschmack sehr fragwürdig. Lilly hatte gut Recht daran schadenfroh zu sein, ich musste die ganzen Tage über traditionelle Lieder am Klavier spielen, schön lächeln und mitsingen. Wenigstens hatten Helena und ich Nummern ausgetauscht, sodass ich jeden Abend mit ihr telefonieren und schreiben konnte. Wahnsinnig aufgeregt war ich allerdings darauf, was sie zu meinem Geschenk sagen würden. Deshalb war ich die ganze Zeit über schrecklich nervös. Auch, als wir wieder zurück nach Hause fuhren und ich danach sofort zu Helena nach Hause lief.

Doreen begrüßte mich herzlich und auch Benjamin zeigte mir sofort seine neue Ladung Legopäckchen, die er zu Weihnachten bekommen hatte. Von seinem Zimmerfenster aus konnte ich Helena sehen, die auf dem Koppelzaun saß und den beiden Pferden zusah, wie sie sich gegenseitig durch den Schnee jagten, während ich mit Benjamin zusammen den Todesstern aus Star Wars baute. Als ich die Aufregung nicht mehr aushielt, vertröstete ich Benjamin, seinen Todesstern ein anderes Mal weiter zu bauen.

Ich konnte es kaum abwarten zu Helena nach draußen zu laufen. Schon von weitem begann ich vorfreudig zu grinsen, vor allem, weil sie mich nicht kommen hörte. Ruckartig schlang ich meine Arme um ihre Hüfte, worauf sie ein erschrockenes Geräusch machte und fast vornüber gekippt wäre, hätte ich sie nicht festgehalten. Lachend lehnte sie sich gegen mich und drehte sich schließlich um, um mich zu küssen. Ihr heißer Atem prallte gegen meine Wange, nachdem wir uns voneinander lösten, sie sich gegen mich lehnte und die Augen schloss.

„Ich hab dich vermisst." Flüsterte ich gegen ihre Lippen.

„Ich dich auch." Entgegnete sie leise. „Wie war es bei deinen Großeltern?"

Ich lachte und löste mich etwas von ihr. „Nervig aber schön. Und ihr? Wie war Weihnachten?"

„Auch schön." Murmelte sie. „Bin nicht weggelaufen, auch wenn wir einen ganzen Abend halb aufeinander gesessen und Geschenke ausgepackt haben."

„Ich bin stolz auf dich." Lächelte ich. „Und ich hab auch noch ein Weihnachtsgeschenk für dich. Wollen wir rein gehen?"

„Ja, aber erinnere mich daran, dass wir die Pferde nachher reinstellen." Sagte sie. „Und ich habe auch noch ein Weihnachtsgeschenk."

Grinsend nahm ich ihre Hand in meine und lief mit ihr zusammen nach drinnen ins Haus und in ihr Zimmer. Sie ließ sich aufgeregt lächelnd auf die Couch fallen, ich setzte mich neben sie, in der Hand einen Briefumschlag und ein kleines Kästchen. Kurz biss ich mir unsicher auf die Lippe, dann reichte ich ihr beides. „Ich hoffe es gefällt dir. Wenn nicht, dann kann ich mir auch etwas anderes überlegen."

Allerdings achtete sie nicht auf das, was ich sagte, sondern setzte sich im Schneidersitz zurecht, nahm das kleine Kästchen auf den Schoß und befreite es von der roten Schleife, die ich Lilly erpresst hatte zu machen. Nervös faltete ich die Hände und beobachtete sie, wie sie neugierig das Kästchen öffnete und sich aufgeregt die Lippen befeuchtete. Als sie letztendlich in das Kästchen blickte, hielt sie sich überrascht die Hand vor den Mund, aber dass sie lächelte, konnte ich an ihren strahlenden Augen sehen. „Du hast-" Sie brach ab und zog mich in eine feste Umarmung. „Dankeschön." Ihre Lippen streiften meine Wange, bevor sie mir den Anhänger mit dem Pferd aus Roxys Secondhand Laden reichte, damit ich ihn ihr um den Hals legen konnte. Glücklich drehte sie den Anhänger zwischen Daumen und Zeigefinger und lächelte mich breit an. Dann nahm sie den Umschlag und öffnete ihn vorsichtig. Mit aufgeregt klopfendem Herzen spannte ich mich an, unsicher, was sie dazu sagen würde. Verwirrt klappte sie die Karte auf und überflog aufmerksam die Zeilen, die ich darauf geschrieben hatte. Langsam breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus, das immer mehr wuchs, je mehr sie las. Schließlich blickte sie mich ruckartig an.

Zerrissene Melodie #FederlichtawardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt