Das Video oben gibt einen Eindruck, wie sich Jan fühlt.
Viel Spaß mit dem Kapitel ☺️afraid by the neighbourhood
Eine Woche später
Schreiend erwachte ich. Mein Herz raste und der Schweiß stand auf meiner Stirn. Die Luft, die ich einatmete war stickig und ich hatte noch immer das Gefühl, als könnte ich nicht richtig atmen.
Schnell erhob ich mich und lief hinüber zum Fenster. Die Kälte der Nacht schlug mir entgegen und ich ließ mich auf der Fensterbank nieder. Die Aussicht bot mir nicht mehr als eine beleuchtete Straße und die Fassade des Nachbarhauses. Die typischen Geräusche der Großstadt traten an mein Ohr. Motoren, Sirenen oder auch das Bellen eines Hundes. Es erinnerte mich an Köln, und doch hatten die beiden Städte in meinen Augen kaum etwas gemeinsam.
Lag vielleicht daran, dass Berlin mir nicht das bieten konnte, was ich zu Hause hatte.
Mein Blick fiel erneut auf die Straße unter mir. Das gelbliche Licht der Laternen wirkte warm und bildeten einen leichten Kontrast zu dem Grün der vereinzelnden Bäume, die nun fast schwarz wirkten.
Vorsichtig hob ich ein Bein über den Sims des Fensters und ließ meinen linken Fuß aus dem Fenster baumeln. Die Gänsehaut überzog mich sofort und doch war es auf eine seltsame Art und Weise angenehm. Leicht lehnte ich mich zurück und sah nun die Straße hinauf. Autos konnte ich dort an der Kreuzung erkennen. Die Scheinwerfer zogen wie ein Lichtermeer an der Kreuzung vorbei und waren genauso schnell verschwunden, wie sie erschienen waren.
Mein Kopf stieß leicht an den Rahmen des Fensters und für einen Moment schloss ich die Augen.
Es tat gut, einfach nur hier zu sitzen und den Kopf frei zu bekommen. Ich ließ meine Gedanken schweifen, bis sie, wie jeden Abend, bei der Person ankamen, die mir so sehr fehlte.
Ein Seufzen entwich mir und ich sah wieder auf. Wieso machte ich es mir nur selber so schwer? Es war schließlich kein Abschied für immer. Nur vier Wochen. Und eine davon hatte ich schließlich schon hinter mir. Und in nur ein paar Tagen würde ich sie wieder sehen, wenn sie uns besuchen kam.
Wieso also wachte ich dann, wenn ich überhaupt einschlief, jede Nacht vollkommen verängstigt auf?
Ich wachte auf und hatte Angst.Vor was?
Weiß ich nicht.
Hat es etwas mit ihr zu tun?
Mit Sicherheit.
Fühlte ich mich einsam?
Mehr denn je."Ach Fuck", die Wut, die auf einmal in mir hoch brodelte hatte ich nicht unter Kontrolle. Meine zu laute Stimme war der Beweis dafür und ich konnte einen Augenblick dem Echo meines Ausrufs lauschen.
Die Angst war vergessen und Selbsthass zerrte an mir.
Wieso?!
Wieso machte ich es mir selbst so schwer?!"Scheiße, Jan!" Erschrocken wandte ich mich demjenigen zu, aber ehe ich André wirklich erkenne konnte, hatte dieser mich schon gepackt und von der Fensterbank gezerrt.
"Willst du dich vielleicht umbringen?!" schrie er mich an.
"Natürlich nicht!" Ich rappelte mich vom Boden auf und starrte in das entsetzte Gesicht meines besten Freundes.
"Verdammt! Das sind vier Stockwerke. Wieso setzt du dich überhaupt da hin." Da war es wieder. Dieses 'wieso'.
Ich zuckte nur die Schultern.
"Nachdenken" antwortete ich.
"Worüber denn? Ob du springen sollst!" Er wandte sich von mir ab und fuhr sich durch die Haare. Ich sagte nichts und sah ihm nur dabei zu, wie er durch den Raum tigerte.
"Ist es wirklich wieder so schlimm?" Er sah mich wieder an. Ich schüttelte den Kopf.
"Willst du mir damit sagen, dass es dir vollkommen gut geht? Denn das kauf ich dir nicht ab"
"Nein", erneut schüttelte ich den Kopf, "aber mir ging es schon schlechter."
Er presste die Lippen aufeinander und musterte mich. Er wollte etwas sagen, aber er zögerte. Es war still im Raum, bis er mit leiser Stimme erneut anfing zu sprechen.
"Du solltest dir Hilfe suchen." Murmelte er, "Du kannst nicht jedes Mal in ein emotionales Loch fallen, wenn sie nicht da ist." Sein Blick hatte an Härte verloren und war nun um einiges sanfter.
"Du bist schließlich noch immer ein Mann, der auf eigenen Füßen stehen sollte. Mir ist klar, dass ihr eine Beziehung habt, die ich nicht verstehe, aber du solltest lernen, auch mal ein paar Wochen ohne sie auszukommen, ohne an Selbstmord zu denken."
Ich biss mir auf die Lippen und verkniff mir so meine Antwort. Ich wollte schließlich keinen Selbstmord begehen. Nur nachdenken. Aber auch das würde er nicht verstehen.
Also nickte ich nur.
Eigentlich hatte er ansonsten ja Recht mit seinen Aussagen. Ich war wie ein Kartenhaus das drohte, jeden Moment einzustürzen und das nur, weil Melina nicht im selben Raum wie ich war.
Er kam auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Es tat gut von ihm gehalten zu werden und für einen Moment fühlte ich mich irgendwie beschützt. Es gab so viele Menschen, die mir Halt gaben. Ich sollte wirklich aufhören mich auf nur eine Person zu konzentrieren, wenn ich immer noch die wohl besten Freunde auf der Welt hatte.
"Danke", flüsterte ich und sah ihn an. Er lächelte nur, bevor er mich mit einem Kopfnicken aufforderte, wieder schlafen zu gehen. Ich folgte diesem Vorschlag und auch er verzog sich mit einem 'Schlaf gut' zurück in sein Zimmer.
Das Fenster war noch immer auf, aber es störte mich nicht. Die frische Priese umwehte meine Nase und ich wickelte mich in meine Decke ein.
Vielleicht würde ich mit Hilfe von Andrés Worten besser schlafen.Eure Meinung wie immer in die Kommentare.
Ich hab mich mal wieder von der Musik zu diesem Kapitel inspirieren lassen.
Habt ihr auch so ein paar Lieder, die euch beeinflussen können.
Einen absoluten Lieblingssong, den ihr einfach immer, oder im Moment, Schleife hören könnt? Welche sind es bei euch?
Lasst es mich wissen.
Würd mich mal interessieren 😊Wünsch euch noch eine wundervolle Woche ❤️
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Can you feel my heart
Lãng mạnInspiriert von: Can you feel my heart - Bring me the horizon Ich will eigentlich gar nicht zu viel verraten. Es geht um Jan und Melina und um ein Problem, dass sie versuchen wollen gemeinsam zu lösen. Wünsch euch viel Spaß beim Lesen :)