Kapitel 21 / Jan's Sicht

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Auch wenn Melina nun für eine Woche in Berlin war hieß das natürlich nicht, dass wir weniger Arbeiten mussten. Das bisschen Freizeit, das wir hatten verbrachten wir mit Schlafen oder, was bei Melina und mir der Fall war, mit spazieren gehen.

Es war bereits Mittwoch und mal wieder hatte ich es mir auf der Ledercouch gemütlich gemacht. Mike musste ein paar Kleinigkeiten wegen anderen Projekten absprechen, weswegen wir etwas aufatmen konnten.
Ich ließ meine Finger immer wieder über meine Jeans streifen und malte kleine Muster. Es hatte sich zu eine Art Tick von mir entwickelt. Ich konnte nicht lange still sitzen, ohne nicht irgendwas in der Hand zu halten.
"Hey Jan. Alles okay?" Ich sah auf. André stand im Türrahmen und musterte mich besorgt. Ihm schien mein Verhalten nicht entgangen zu sein. Aber wieso benahm ich mich überhaupt immer noch so?
"Es braucht einfach alles seine Zeit" als hätte er meine Gedanken lesen können, antwortete er mir auf meine unausgesprochene Frage.
"Du musst vielleicht einfach mal wieder abschalten. Die letzten Tage waren anstrengend und bald geht auch schon die Tour los."
Wie immer hatte er recht, aber das machte es nicht gerade besser.
Ich ließ meinen Blick durch das Studio schweifen und seufzte leicht frustriert auf.

"Jungens! Bin wieder da" Melina's Stimme schallte durch die Flur und automatisch musste ich Lächeln. Sie hatte den ganzen Tag mit Bonnie verbracht und anhand ihrer Stimme konnte ich hören, dass es ihr ziemlich gut ging. Im Gegensatz zu mir und meiner trübsinnigen Laune.
Schnell richtete ich mich etwas auf und fuhr mir durch die Haare. André musterte mich noch immer. Er schien zu wissen, was in mir vorging, aber er schwieg.
"Wir sind hier", antwortete er Melina, die gleich darauf im Türrahmen erschien.
"Ich hab Chinesisch mitgebracht." Grinste sie und stellte zwei Tüten auf dem Couchtisch ab.
"Na das nenn ich mal ne gute Freundin", meinte André, wobei mir aber seine durchdringenden Blicke nicht entgingen. Ich starrte zurück und machte ihm klar, dass das jetzt nicht wirklich der richtige Zeitpunkt war. Er schüttelte nur den Kopf und sagte, dass er Cengiz holen gehen würde.
Während Melina sich neben mich fallen ließ, machte ich mich bereits an dem Essen zu schaffen. Mir war erst bei dem Geruch der gebratenen Nudeln richtig bewusst geworden, was für einen Hunger ich hatte. Und dieser Hunger überlagerte fürs erste alle anderen Gedanken.

Schweigend aßen wir, aber es war keine unangenehme Stille. Die Verbindung zwischen uns war auch in den letzten Wochen und Monaten noch immer vorhanden gewesen. Wir wussten einfach ohne Worte, was der jeweils andere gerade dachte.

Ein leises Summen ließ mich aus meinen Gedanken auftauchen und ich sah auf. Woher kannte ich diese Melodie. Sie schien so vertraut, und doch so anders zu sein.
"Was?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie angestarrt hatte. Sie lächelte und wieder einmal konnte ich feststellen, wie wunderschön sie war.

Und da traf es mich wie einen Schlag ins Gesicht und meine Augen weiteten sich.
Das Lächeln verschwand von ihren Lippen, aber sie schien nicht überrascht zu sein. Was war hier los?
"Wieso summst du das?" Meine Stimme war rau und ich hatte das Gefühl, als würde sich eine eiserne Hand um meine Brust schließen. Mir war nicht bewusst gewesen, wie viel sich in meinem Unterbewusstsein in den letzten Wochen erneut angestaut hatte. Doch jetzt, beim Klang der Melodie, fühlte ich mich wieder an den einen Tag zurückversetzt, wo das alles begonnen hat.
"Die letzte Zeit über schon hab ich dieses Lied im Kopf und bis eben wusste ich nicht wieso."
Sie hatte es gemerkt. Natürlich hatte sie das. Wie sollte ich auch ihr gegenüber verheimlichen können, wie anfällig ich wieder war. Wie zerbrechlich.
"Es tut mir leid. Ich wollte nur sicher gehen, ob meine Vermutungen stimmen."
Ich starrte noch immer an ihr vorbei ins Leere und sagte nichts.
Irgendwann schlossen sich zwei Arme um meinen Oberkörper und ich lehnte mich an ihre Brust.
"Ich dachte, es wäre besser geworden." Flüsterte sie und strich mir sanft durch die Haare.
"Das dachte ich auch."


Hey, ich melde mich hier auch mal wieder.
In letzter Zeit fällte es mir wirklich enorm schwer, an dieser Geschichte weiter zu schreiben. Mir fehlt einfach die Motivation und Inspiration und ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür.
Ich werde das hier aber nicht einfach abbrechen. Diese Geschichte soll ein würdiges Ende finden, und ich versuche, dass auch hin zu bekommen. Auch wenn es wieder Wochen dauern wird.

Parallel dazu habe ich jetzt meine Kellina Ff/Oneshot veröffentlicht. Wenn ihr wollte könnt ihr dort gerne vorbeischauen.

Meinungen zu diesem Kapitel wie immer ab in die Kommentare. Freu mich immer sehr darüber.

Wünsch euch ein wundervolles Wochenende ☺️❤️

Can you feel my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt