Can you feel my heart

Kapitel 24

Melina's Sicht

"Mein Leben ist ..."
"... BANG"

Die Bühne unter meinen Füßen bebte, die Lichter flackerten und die Fans schrien. Das Blut rauschte nur so durch meinen Körper und ich fühlte mich unfassbar lebendig.
Meine Hände umklammerten das Mikrofon und ich sah kurz hinüber zu den drei Affen.
Sie standen auf den Boxen, während zwischen ihnen das Konfetti explodierte.
Die Scheinwerfer über uns drehten sich und das Licht brannte auf meiner Haut, aber es war wundervoll.

Alle meine Freunde waren hier auf der Bühne. Ich hatte so viele neue Leute in den letzten Wochen kennen gelernt und es war ein tolles Gefühl jetzt mit all den Menschen hier oben zu stehen.

Wir tanzten, lachten und sangen mit.

Und ich war kaum zu stoppen. Ich hüpfte quer über die Bühne, bis zu Jan und dann wieder zurück zu Kelly, die mich dazu anstiftete, mit ihr zu headbangen.
Am liebsten wäre es mir, wenn dieser Abend nie enden würde.

"Es macht Tick Tack, Tick Tack"

Die Tour endete mit einem riesigen Knall und die Fans jubelten.

"Das war ja wohl der Wahnsinn" schrie Viktor hinter mir und Kelly stimmte ihm lachend zu.
Wir waren alle durch den Wind.
Das war's für dieses Jahr und auch wenn mich das traurig stimmte war ich doch erleichtert.
Es war eine Hammer Zeit gewesen, aber ich konnte nicht leugnen, dass uns die Fahrerei und der wenige Schlaf ganz schön mitgenommen hatte.
Wir verbeugten uns und genossen noch den Moment, dann wandten sich die ersten Richtung Bühnenabgang.
Auch ich schloss mich der Gruppe an und war fast an der kleinen Metalltreppe angekommen, als sich eine Hand auf meine Schulter legte.

"Warte bitte noch einen Moment" flüsterte er mir ins Ohr und lief dann hinüber zu unserem DJ. Ich hatte keine Ahnung, was er vor hatte, aber ich dachte nicht besonders lange darüber nach, da ich bereits die ersten Mädchen vor mir laut "JALINA" schreien hörte.
Wir hatten unsere Beziehung nie wirklich bestätigt und ich war sehr froh darüber. Es wäre einfach zu viel geworden.

"Ihr wart der Wahnsinn" schrie ich in mein Mikrofon und erneut war die Halle mit ohrenbetäubendem Jubel erfüllt.
Ich drehte mich wieder Richtung Ausgang, als Jan meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er nickte unserem DJ noch einmal zu, dann ging er bis zum Rand der Bühne und setzte sich dort auf die Boxen.

"Was hat er vor?" Flüsterte Paola neben mir, aber diese Antwort konnte ich ihr nicht geben.

"Die Party ist noch nicht ganz vorbei."

Ich starrte ihn nur an und mein Blick zu den anderen verriet mir, dass, was auch immer Jan dort tat, nicht abgesprochen war.
Selbst das Publikum wurde nun ruhig, sodass ich meinen eigenen Atem hören konnte.

"Ihr seid bestimmt etwas verwirrt und damit seid ihr nicht alleine." Er lachte kurz auf und sah zu uns hinüber. Wir mussten ein ziemlich seltsames Bild abgeben. Dima und Sasha, die noch halb auf der Treppe standen oder Regina, die André fragende Blicke zuwarf.
Alles ziemlich verwirrte Gesicht, die Jan nun zum Grinsen brachte.

"Selbst die dadrüber haben keine Ahnung, was ich hier vor hab. Naja, ehrlich gesagt hätte ich vor ein paar Minuten nicht mal selbst damit gerechnet, dass ich das hier durchziehe. Also." Er atmete tief durch und wandte sich wieder von der Menge ab. Sein Blick glitt wieder zu uns und blieb schließlich an mir hängen. Das Blau seiner Augen konnte ich selbst aus der Entfernung aus erkennen und ich musste schlucken. Was tat er da? Was hat er vor?

"Viele von euch wissen es nicht. Viele von euch haben darüber im Netz spekuliert und wieder andere haben sich bei diesen Spekulationen gedacht: 'Alter, ihr könnt einfache Dinge auch tot interpretieren'." Ein leichtes Lachen ging durch die Menge, aber mir war gerade gar nicht danach. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und es wurde durch seinen folgenden Worte bestätigt.