Es dauert nicht allzu lange, bis Dylan mir in die Wohnung folgt und die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu schmeißt. Ich schenke ihm einen wütenden Blick und fange gleich zu schimpfen. "Du musst dir auch gleich das Schlimmste ausmalen, oder?! Woher zur Hölle nimmst du dir eigentlich das Recht Tim zu schlagen?", fauche ich ihn an und komme ihm mit dem Finger drohend näher. Belustigt schnaubt Dylan auf und schüttelt abwertend seinen Kopf. "Woher ich mir das Recht nehme? Der Typ hat vor dir gekniet, deine Hand gehalten und behauptet, du würdest ihn lieben! Wie kann man diese Situation denn bitte falsch verstehen?! Wer ist dieser Arsch von Tim und warum erfahre ich erst jetzt, dass ihr euch so nahe steht?", keift Dylan darauf nur zurück und zieht seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen. Ich atme einmal tief aus und hole etwas ruhiger Luft. Ich will nicht streiten. Dafür bedeutet mir Dylan einfach zu viel.
"Tim ist mein Ex-Freund und früherer Chef aus dem Café Noir, falls du dich erinnerst", sage ich und beiße mir auf die Lippe, um die aufkommende Wut wegen der Kündigung, welche Dylan damals verursacht hat zu zügeln. "Wir sind am Ende aber als Freunde verblieben und jetzt hat er mit seiner Freundin Stress. Er war hier, um mich um einen Schlafplatz zu bitten. Aber da ich nicht einwilligte, hat er halt ein wenig übertrieben und ist vor mir auf die Knie gegangen", fahre ich fort und kläre meinen Freund auf. Dieser fährt sich nun seufzend durch die Haare, bevor er einmal wütend knurrt. "Dann hätte ich ihm noch eine verpassen sollen", murmelt er genervt und geht einen Schritt auf mich zu, wobei sein Blick ein wenig sanfter wird. Ich hingegen schenke ihm nur einen entsetzten Blick und verdrehe meine Augen. "Baby", haucht er ruhig und nimmt meine Hände in seine. Er blickt mir ernst in die Augen und führt meine Hände zu seinen Lippen, um einen Kuss darauf zu hauchen. Jegliche Art von Wut auf ihn scheint zu verfliegen. Viel zu unwichtig in diesem Moment.
"Ich kann und will gar nicht nachvollziehen können, wie er dir so viel schlimmes antun konnte", setzt er an, doch ich unterbreche ihn. "Vergiss bitte nicht, dass du Mitschuld an der Situation trägst", weise ich ihn schmunzelnd auf unser Kennenlernen hin. "Pscht", grinst er und legt einen Finger auf meine Lippen. Ich schenke ihm lediglich ein zufriedenes Grinsen und er räuspert sich. "Auf jeden Fall..Genau.. Es tut mir leid, dass ich mich einfach so in deine Angelegenheiten eingemischt habe und hoffe du verzeihst mir meinen Ausraster?" Er wirkt unsicher und zeigt mir Reue in seinen Augen. "Klang das jetzt absichtlich wie eine Frage?", kichere ich, da mir ziemlich bewusst war, dass es ihm Tim gegenüber kein bisschen Leid tut und er mir nur einen Gefallen tun will. "Kannst du einfach so nett sein und meine Entschuldigung annehmen?", schnaubt er ungeduldig, weswegen ich meine Lippen auf seine drücke.
Er zieht mich näher an sich heran und lässt seine Hände zärtlich über meine Hüften streichen, was mich irgendwie kitzelt. Kichernd löse ich mich von ihm und laufe in die Küche. "Hey, ich war noch nicht fertig!", schmollt Dylan und läuft mir nach. Er wirbelt mich einmal herum und presst gierig seine Lippen auf meine. Diesmal vertiefen wir den Kuss und ich kann gar nicht mehr aufhören über das ganze Gesicht zu strahlen. Er steuert mich gegen den Kühlschrank und presst sich selbst so gegen mich, dass uns nicht mal ein Blatt Papier zwischen uns passen würde. Meine Hände schlingen sich wie von allein um seinen Nacken und ich ziehe seinen Kopf ein wenig näher zu mir herunter. Doch ihm wird das ganze zu unbequem, weshalb er seine Hände unter meinen Oberschenkeln platziert und mich kurz darauf hochhebt. Quietschend vergrabe ich mein Gesicht in seinem Nacken, wo ich ein paar heiße Küsse hinterlasse. Schnurrend presst mich Dylan gegen den Kühlschrank und lässt mich schmerzvoll aufstöhnen.
"Scheiße, alles okay, Honey?", fragt er besorgt nach und betrachtet mich unsicher. Ich schenke ihm ein Lächeln, auch wenn es schmerzt. Ich will das hier keinesfalls beenden. Es bildet sich ebenfalls ein zufriedenes Lächeln auf Dylan's Gesicht und er drückt mir einen behutsamen Kuss auf die Stirn. Dann trägt er mich in mein Schlafzimmer und legt mich sanft auf mein Bett. Ich kann mir ein Lachen vor Freude nicht verkneifen und beiße mir ungeduldig auf meiner Unterlippe herum. Dylan scheint ebenfalls voller Vorfreude zu sein, denn er zieht sich bereits seine Jacke und sein Shirt aus. Fast beginne ich zu sabbern. "Gefällt dir, was du siehst?", fragt er schelmisch und zwinkert mir grinsend zu. Nickend lecke ich mir einmal über die Lippen und kann meine Augen gar nicht von ihm ablassen. Er lehnt sich über mich und stützt sich mit einem Arm neben meinem Kopf ab. Seine linke Hand streicht mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht und er betrachtet mich zutiefst konzentriert. Seine Augen strahlen wie noch nie zuvor und lassen mein Herz erwärmen. "Ich liebe dich und deine verrückte Art", haucht er vorsichtig. "Ich liebe dich und deine liebevolle Art", erwidere ich glücklich und ziehe ihn gleich darauf zu einem intensiven Kuss zu mir herunter.
[Ende Teil 1]
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Me and my millionaire
Teen FictionNew York, 2015- Mary hat nun schon seit einiger Zeit ihren Abschluss hinter sich gebracht und treibt sich nun durch ein paar Jobs ein wenig Geld fürs College zusammen. Denn in der Stadt die niemals schläft gibt es mehr als genügend Möglichkeiten. Si...