Versprochen

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Es sind jetzt 2 Wochen vergangen seid dem ich Justin das letzte mal gesehen habe. Nachdem Sina ihm die Meinung gesagt hat ist er gegangen und hat sich nicht mehr gemeldet. Irgendwie bin ich Enttäuscht dass er sich nicht mehr Mühe gibt um mit mir zu reden, aber da sehe ich wie wichtig ich ihm wirklich bin. Ja ich weiß dass ich wollte dass er mir Zeit gibt, aber das sagt doch jeder und in den Büchern oder Filmen ist es doch immer so dass er trotzdem Versucht mit demjenigen zu reden, aber so ist leiser das Leben... Es ist halt nicht wie ein Liebes Film im Kino wo es ein Happy End gibt. Mir ist einfach kein Happy End gegönnt. Plötzlich klingelt es an der Tür und genervt stehe ich auf. Wer das wohl ist? Mom ist noch Arbeiten, Sina ist mit ihrem Freund übers Wochenende weg und Josh, der übrigens mein 3 Jahre älterer Bruder ist, kommt auch erst morgen hier an. Ob er es wohl früher geschafft hat? Strahlend laufe ich zur Tür und reiße sie mit einem ruck auf. ,,Hey Josh, was für eine......" Mitten im Satz stoppe ich, als ich sehe dass er es doch nicht ist. ,,Hi" sagt Justin Verlegen und kratzt sich dabei am Hinterkopf. Verdammt, sieht das heiß aus! Nicht ablenken lassen,Emily! Denk dran was er dir angetan hat.
,,Was machst du hier?" frage ich verwirrt und überspiele die Freude die sich in mir breit macht. ,,Ich....darf ich rein kommen?" ,,Nein! Erst sagst du mir was du hier willst" sage ich entschlossen. ,,Ich wollte es dir heute erzählen..." ,,Was?" ,,Warum ich gegangen bin ohne was gesagt zu haben..." ,,Oh" bringe ich nur über die Lippen, da ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll. Damit hätte ich einfach nicht gerechnet. Ich öffne die Tür ein Stück und zeige ihm dass er rein kommen soll. Er lächelt kurz und ich spüre sofort die Angst in mir. Was es wohl sein wird? Ich warte Schon so lange auf eine Erklärung und jetzt Erfahre ich es nach 4 Jahren endlich. Wird es schlimm? Wird es zwischen uns was ändern? Werden wir dadurch wieder zusammen kommen oder wird es endgültig zu ende sein? Wieder gehen mir hunderte von Fragen durch den Kopf, als Wir uns mit viel Abstand zwischen uns, gemeinsam auf die Couch setzem. Naja, ich habe eher für den Abstand zwischen uns gesorgt, ich will einfach  nicht die ganze Zeit an seine Berührungen denken müssen. ,,Also?" frag ich nach, als er nach 5 Minuten immer noch vor sich hin starrt ohne was zu sagen. ,,Bitte lass mich bis zum Schluss ausreden, ja?" sagt er und schaut mir dabei in die Augen. Ich nicke etwas Ängstlich und warte darauf dass er beginnt zu erzählen.
,,Ein Tag bevor.... ich gegangen bin, habe ich ein Gespräch zwischen deinen Eltern mitbekommen. Als ich auf dem Weg war in die Küche um uns was zu essen zu holen, habe ich gehört wie sie über uns geredet haben. Deine Mutter erzählte von dem super Angebot was du bekommen hast, von dem du immer geträumt hast, der großen Chance ein Jahr nach Amerika zu fahren. Aber dein Vater klang misstrauisch und hat deine Mutter gefragt ob du wirklich gehen würdest nachdem du mit mir zusammen bist. Immerhin war es Amerika und nicht gerade um die Ecke. Ich weiß noch genau was deine Mutter gesagt hat dazu. Der Satz geht mir bis heute nicht aus dem Kopf, er spielt sich wie in dauer schleife immer wieder in meinem Kopf ab. Sie sagte....." er brach ab und wischt sich die Tränen von der Wange, aber es kommen mehr. Was kann bitte so schlimm sein, dass er weint? Immer mehr Angst macht sich in mir breit, aber ich versuche ruhig zu bleiben. Ich sehe wie ihm immer mehr Tränen über die Wangen laufen und schaue schnell weg bevor ich dem Drang nicht mehr wieder stehen kann und ihn in meine Arm ziehe oder seine Hand in meine nehme. ,,Sie sagte: Er ruiniert ihre Zukunft! Er ist nicht gut genug für sie, sie hat etwas besseres als ihn verdient. Nur wegen ihm wird sie hier bleiben und damit verpasst sie eine riesen Chance! Ich hoffe sie Streiten sich so doll dass sie sich Trennen und sie dass Jahr machen wird. Er ist einfach ein schlechter Umgang für sie.. " ich schaue ihn geschockt von der Seite an und versuche zu kapieren was er da gerade gesagt hat. Meine Mutter wollte dass wir uns Trennen nur damit ich nach Amerika ging?
,,Ich habe nicht weiter zugehört und bin lächelnd in die Küche gegangen ohne mir anmerken zu lassen dass ich was wusste. Sie verstummten natürlich sofort und murmelten nur ein Hallo. Danach bin ich wieder zu dir bekommen und konnte die ganze Zeit an nichts anderes Denken. Irgendwie hatten sie ja auch recht, ich war ein Badboy, schlecht in der Schule, trank viel Alkohol, war ständig feiern und dass färbte natürlich total auf dich ab. Ich wollte einfach nicht dass du wegen mir eine einmalige Chance gehen lässt und beschloss dich zu verlassen. Ich wollte es nicht, Schließlich habe ich dich geliebt. Aber es war einfach richtig so, so sehr es auch weh tat... Kurz bevor ich gehen musste, wollte ich dich noch einmal berühren, noch einmal küssen, noch einmal dein Stöhnen hören, einfach noch einmal neben dir liegen, weshalb wir noch ein letztes Mal miteinander geschlafen haben. Nachdem wir Sex gehabt hatten und du schliefst bin ich aufgestanden und habe den Zettel geschrieben. Ich habe ihn auf deinen Schreibtisch gelegt und ging noch einmal zu dir ans Bett. Ich weiß noch so genau wie du ausgesehen hast, als ich vor dir stand. Deine Haare lagen wild durcheinander auf deinem Kissen, deine Lippen waren leicht geöffnet, aber dennoch hast du leicht gelächelt. Ich hatte diesen unendlich starken drang dich noch ein letztes mal zu küssen und habe es dann auch getan... Ich hab dich dann auf die Stirn geküsst, gesagt dass ich dich Liebe und bin dann gegangen. Ich bin  gegangen und habe dich nie wieder gesehen... Auf dem Weg habe ich mein altes Handy weggeschmissen, damit du mich nicht erreichen kannst. Aber ich wusste dass das gelogen war, denn ich habe es nur gemacht um keine Erinnerungen mehr von dir zu haben und Vor allem damit ich dich nicht einfach anrufe, nur um deine stimme zu hören. Das doofe war nur, dass ich deine Nummer auswendig konnte und dich trotzdem anrufen konnte, was ich auch getan habe... Ich habe deine verwirrte Stimme gehört, die immer wieder gefragt hat wer da ist, aber ich bin ruhig geblieben. Ich konnte einfach nicht sagen dass ich es bin, ich hätte dir damit nur die Zukunft versaut und das konnte ich einfach nicht... Ich habe dich in den vier Jahren kein einziges mal gesehen, nur ein paar mal gehört. Ich habe mich nur jeden Tag an dich Erinnert. Habe mich daran Erinnert wie du ausgesehen hast. Jeden Tag dachte ich an deine wunderschönen blauen Augen, jeden Tag dachte ich an dein strahlendes Lächeln, jeden Tag dachte ich an deine Lippen. Jeden Tag habe ich dich vermisst und es bereut. Ich habe es bereut dich verlassen zu haben... Nach einem Jahr hielt ich es nicht mehr weiter aus und beschloss etwas zu Unternehmen. Ich nahm mir vor, etwas aus mir zu machen. Ich wollte dass deine Eltern nicht mehr dachten dass ich ein Niemand bin. Ich wollte dass sie bei ihren Freunden über ihren tollen Schwiegersohn schwärmten. Also machte ich mein Realschul Abschluss nach und machte anschließend eine Ausbildung als Bankkaufmann. Es hat mich null Interessiert, aber es war ein guter Beruf und jeder wäre Stolz auf Mich gewesen. Als ich fertig war mit der Ausbildung versuchte ich dich zu finden. Ich ging in deine Schule und fragte irgendwelche Schüler nach deiner Adresse, die ich auch raus bekam. Erstaunt stellte ich fest dass du immer noch da wohntest wie vor 4 Jahren. Ich ging zu dir nachhause und wusste dass du nicht da wärst wegen der Schule, also steckte ich den Brief, den ich vorher geschrieben habe, in den Briefkasten und ging wieder. Ich saß bereits um halb vier in unserem Cafe und habe gewartet. Ich habe so gehofft dass du kommen würdest, aber als ich dann sah dass es fast 18 Uhr war, wusste ich dass du es nicht tun würdest. Ich war Enttäuscht, Traurig und wütend. Wütend auf mich selbst, Weil ich echt geglaubt habe dass du einfach so wieder mit mir reden würdest. Ich bin dann zu dir gefahren und als ich dich dann die Tür öffnen sah schlug mein Herz sofort schneller. Du sahst genauso aus wie damals, du warst genauso hübsch wie damals. Ich fragte mich immer wieder warum ich dich verlassen habe, aber wusste keine Antwort darauf. Als du dann so da standst und mich anschautest konnte ich einfach nicht mehr anders und versuchte mein Glück. Ich sagte dass ich dich küssen will und war überrascht als du zustimmtest. Es war wie ein Feuerwerk dass in mir stieg. Ich wusste dass ich dich noch liebe, aber in dem Moment kam das nicht mal annähernd daran was ich für dich empfunden habe. Ich war so glücklich, aber du sagtest dass es nur ein Ausrutscher war und mein Herz blieb stehen. Ich dachte du liebst mich nicht mehr und fragte ob du es noch tust. Und als du die Worte dann aussprachst war ich einfach so glücklich und beschloss um dich zu kämpfen. Und dass werde ich, Emily! Ich werde um dich kämpfen, egal was passieren mag. Und wenn es Jahre dauert, ich werde dich nicht ein zweites mal verlassen, das ist ein Versprechen!" er steht auf und geht zur Tür. Ich konnte nicht mehr klar denken, mein ganzer Körper zittert wie verrückt. Ich bin gerade total überfordert und wusste nicht was ich tun oder sagen soll. Es kam mir eine Frage in den Kopf, die ich unbedingt beantwortet haben wollte, auch wenn sie total beknackt war. ,,Justin?" frag ich und er blieb mitten im Raum stehen und schaut mich an. ,,Ja?" fragt er. ,,Was für eine Ausbildung hättest du machen wollen, wenn es anders gekommen wäre?" ich sah wie er Anfing zu grinsen und Automatisch musste ich auch schüchtern lächeln.
,,Als Automechaniker... Ich wollte irgendwann meine eigene Werkstatt haben" sagt er immer noch grinsend und ging dann. Ich höre die Tür leise zu gehen und Atme tief aus. Ob alles Stimmt? Ob meine Mutter das wirklich gesagt hat? Ich wusste es nicht...

Weil ich dich liebe!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt