Damals

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Josh's Sicht

Sie sieht so zerbrechlich aus, wie sie da so auf dem Bett liegt. Nach einer Stunde ist sie endlich eingeschlafen, aber dennoch wälzt sie sich die ganze Zeit im Schlaf hin und her. Ich schließe leise die Tür und gehe schließlich in die Küche. Ich schreibe ihr einen kurzen Zettel, wo ich bin und wann ich wieder da bin und gehe dann zu meinem Auto. Ohne auf die Geschwindigkeit zu achten fahre ich durch die Stadt und halte nach einer 10 Minütigen fahrt, die eigentlich 25 Minuten geht, vor seiner Wohnung. Ich steige aus und klopfe fest gegen seine Tür. Ich bin gerade einfach so wütend auf ihn. Wie konnte er Emily das antun? Ich dachte er liebt sie und will um sie kämpfen und jetzt lässt er sie alleine und kümmert sich einen Dreck um sie. Die Tür wird aufgemacht und Justin öffnet die Tür. Er sieht total erschöpft aus. Er hat rote verweinte Augen und sieht aus als wenn er jeden Moment umkippen würde. Er hat eine Wodka Flasche in der Hand, die fast leer ist. Hat er das alles getrunken? Ich achte nicht auf seinen Verwirrten Blick und gehe einfach an ihm vorbei in die Wohnung. Als ich ins Wohnzimmer gehe bleibe ich vor Schock stehen. Es sieht es aus als wenn hier ein Erdbeben statt gefunden hätte! Überall liegen Scherben von Gläsern, Vasen und Geschirr. Der Esstisch ist nur noch Brennholz, genauso wie die Stühle. Bücher liegen überall auf dem Boden Verteilt und zerstört. Aus der Couch ist die Feder raus gesprungen und an den Wänden sind große Flecken zu sehen, ich schätze es war der Wodka aus der Flasche da es hier riecht wie in einer Kneipe. Ich drehe mich um und sehe Justin hinter mir stehen. Er schaut mich lange an, bis er einen großen Schluck aus der Flasche nimmt. Ich schlage ihm die Flasche ohne zu zögern aus der Hand und sie zersplittert auf dem Boden in tausende Teile. ,,Was soll das?!" schreit Justin mich wütend an. ,,Meinst du das ist die Lösung? Trinken und deine Wohnung zerstören?" frag ich ihn mindestens genauso wütend. ,,Was geht dich das an?! Was willst du überhaupt hier? Geh doch zu der kleinen Schlampe Emily!" spuckt er mir die Wörter förmlich ins Gesicht. Das nächste was ich mit bekomme ist, wie ich aushole und meine Faust sein Gesicht trifft. Er taumelt ein paar Schritte zurück und hält sich seine Blutige Nase. ,,Sag noch einmal sie ist eine Schlampe und du landest im Krankenhaus! Du weißt gar nichts über sie! Du warst 4 Jahre weg und hast alles verpasst. Du hast sie verlassen, nicht sie dich also hast du keinen Grund sauer auf sie zu sein du Penner! Du hast keine Ahnung was sie alles durchgemacht hat, weil du nicht da warst! Du warst nicht da, als wir sie heulend am Boden gefunden haben und sie nicht reden konnte vor lauter weinen. Du warst nicht da wie sie Monate lang nichts gegessen hat und mit niemanden geredet hat! Du warst nicht dabei wie sie jeden Abend betrunken und voll gepumpt mit Drogen nachhause kam! Du warst nicht dabei als sie im Krankenhaus war! Du warst nicht dabei als ihr Herz aufhörte zu schlagen! Du warst nicht da als wir sie im Bad auf dem Boden liegen sahen, weil sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat. Du warst nicht dabei wie sie dein....." ich stoppe und hole erstmal Luft. Verdammt! Wieso habe ich das jetzt fast gesagt? Er hat hundertprozentig was bemerkt. Scheiße, ich bin so ein Idiot! ,,Wo war ich nicht dabei?" fragt er mich. Verdammt er hat es doch mit bekommen und will jetzt natürlich wissen was ich meine. Ich habe ihr Versprochen es ihm niemals zu sagen und jetzt habe ich es fast getan. Aber ich war gerade einfach so wütend dass ich einfach nicht darauf geachtet habe was ich sagte. Ich kann ihm das jetzt nicht sagen, das soll sie selber tun. ,,Das soll sie dir am besten selber sagen. Ich habe Versprochen es nicht zu erzählen" sage ich. ,,Jetzt hast du es eh schon fast getan also sag es einfach!" Zischt Justin wütend. ,,Ich habe es ihr Versprochen und ich halte meine Versprechen im Gegensatz zu dir!" zische ich. ,,Was meinst du damit? Ich habe immer meine Versprechen gehalten!" sagt er verwirrt. ,,Meinst du ich weiß nichts von deinem Versprechen dass du sie niemals verlässt? Sie kam an dem Tag total glücklich nachhause und konnte von nichts anderem mehr reden außer davon wie du ihr gesagt hast dass du sie liebst und dass du ihr Versprochen hast sie niemals zu Verlassen. Sie hat es dir geglaubt! Und was tust du? Du hast dein scheiß Versprechen gebrochen!" schreie ich direkt in sein Gesicht. ,,Sie wollte doch heute dass ich gehe oder etwa nicht?" sagt er immer noch wütend. ,,Meinst du wirklich sie wollte dass du gehst?" sag ich ruhig und gehe an ihm vorbei zur Tür. Bevor ich die Tür hinter mir schließe drehe ich mich nochmal um und sehe dass Justin mich beobachtet. ,,Sie wollte dass du um sie kämpfst, Justin. Wie du es Versprochen hast... Aber du hast es wieder nicht getan, zum zweiten mal hast du dein Versprechen gebrochen, aber sie hat dir trotzdem geglaubt! Weil sie dich liebt hat sie dir geglaubt!" Sage ich und drehe mich wieder um und gehe aus der Tür. Bevor ich die Tür aber schließe drehe ich mich noch ein letztes mal um. ,,Pass auf was du Versprichst, wenn du es eh nicht halten kannst. Es gibt Leute die glauben dass ein Versprechen für immer gilt. Ich sag nur Emily!" Nun drehe ich mich endgültig um und schließe die Tür hinter mir. Ich steige in mein Wagen und fahre zu Emily. Dieses mal fahre ich nach Geschwindigkeit, was dazu führt dass ich eine halbe Stunde nachhause brauche. Als ich ins Haus gehe war es ruhig. Wahrscheinlich schläft Emily noch weshalb ich leise die Treppe hoch und dann in mein Zimmer gehe. Als ich aber an ihrem Zimmer vorbei gehe, höre ich ein lazte6s Schluchzen. Langsam öffne ich die Tür, nachdem ich kurz an geklopft habe. ,,Emily?" flüster ich. Dass Schluchzen stoppt sofort und leise gehe ich auf ihr Bett zu. Ich setze mich neben ihr auf das Bett und ziehe die Bettdecke ein Stück weg. Sofort sehe ich Emily wach unter der Decke liegen und das mit roten verweinten Augen. Sie setzt sich ein Stück auf und ihr liefen immer noch tausende von Tränen übers Gesicht. Stumm ziehe ich sie in meine Arme und sie fing wieder laut an zu Schluchzen.

,,Wo warst du?" flüstert sie nach ein paar Minuten, als sie sich etwas beruhigt hat. ,,Bei Justin" sage ich die Wahrheit, da ich sie einfach nicht anlügen kann. Ich spüre wie sie sofort erstarrt und drücke sie weg von mir. Sie schaut mich geschockt und gleichzeitig verwirrt an. ,,W..w..wieso?" stottert sie unter Tränen. ,,Ich wollte mit ihm reden!" sag ich nur und weiche ihrem Blick aus. Ich will nicht dass sie sich noch mehr sorgen macht. Vor allem nachdem ich ihm fast Verraten habe was sie getan hat damals. ,,W..wie....geht es ihm?" stottert sie wieder. Es war ja klar dass sie wissen möchte was er macht. ,,Ihm geht es auch nicht so gut. Seine Wohnung sieht aus wie nach einem Erdbeben und er und seine Wohnung riechen wie eine Kneipe. Und....Emily ich muss dir was sagen" sag ich unsicher. Ich muss ihr das einfach erzählen. Ich will einfach nicht, dass sie mir nicht mehr Vertrauen kann, falls sie es irgendwann von ihm Raus bekommt. ,,Was?" fragt sie Unsicher und ich höre die Angst aus ihrer Stimme. Fuck! ,,Bitte Versprich mir dass du nicht Sauer wirst ja? Es war nicht mit Absicht, es ist mir nur fast rausgerutscht, weil ich einfach so wütend war weil er dir wieder so weh getan hat und...." ,,Josh! Was ist dir fast rausgerutscht?" Ich seh sie an und ich glaube sie weiß schon was ich getan habe ihrem Blick nach zu urteilen. ,,Ich habe ihm beinahe gesagt was du getan hast damals..."                       

Weil ich dich liebe!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt