Was soll ich tun?

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Ich musste noch eine ganze Woche im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben, aber das war gar nicht so schlimm, denn ich bekam jeden Tag Besuch von Sina, Josh, Mom oder Justin. Es ist immer jemand da um mich zu Beschäftigen und mir wurde dadurch nie langweilig. Auch mit Justin klappt es zurzeit richtig gut. Wir haben uns seid dem ich aufgewacht bin, kein einziges mal mehr gestritten und das ist echt schon Rekord, da wir uns früher nur gestritten haben. Wir gehen ganz normal miteinander um, nicht als wären wir ein Paar oder so, eher wie richtig gute Freunde und das klappt richtig gut. Wir haben uns auch nicht mehr geküsst oder überhaupt irgendwie umarmt oder so. Ich bin mir einfach nicht Sicher wie ich damit umgehen soll, was vor einer Woche passiert ist, was soll ich darauf jetzt tun? Schließlich sind wir nicht zusammen, aber tun so als wären wir es. Ich weiß einfach nicht was er jetzt von mir Erwartet. Möchte er dass ich den ersten Schritt mache? Dass ich ihm sage, dass ich ihn liebe und mit ihm zusammen sein möchte? Ich weiß nur nicht ob es so gut ist mit einer Beziehung zwischen uns, da wir uns dann eh nur Streiten würden und das will ich nicht. So wie es jetzt gerade läuft ist doch alles gut oder nicht? Wir verstehen uns super, lachen viel und streiten uns nicht, also was ist daran verkehrt? Ob er es auch so sieht wie ich? Am besten ich frage ihn wenn er heute....Es klopft kurz an der Tür und ein lächelnder Justin kommt rein, mit einem Blumenstrauß in der Hand wie die letzten Tage auch. Mein Zimmer ist schon ein halber Garten, wegen so vielen. Ich freue mich zwar darüber, aber er besorgt mir immer so viele Geschenke, gestern zum Beispiel hat er mir eine richtig teure Kette Geschenkt, oder vor drei Tagen ein goldenes Armband. Ich will einfach nicht dass er so viel Geld für mich ausgibt, jetzt wo wir auch nicht wissen was mit uns ist. ,,Emily?" reist mich Justin aus den Gedanken. ,,Sorry, war in Gedanken" antworte ich. ,,Das habe ich gemerkt, woran denkst du so viel nach?" fragt er mich und setzt sich neben mich aufs Bett. Er stellt die Blumen zu den anderen und lächelt mich an. ,,Über uns" flüster ich ohne ihn anzusehen. Es wurde plötzlich still im Raum, da keiner etwas sagte. Ich schaue hoch und direkt in seine Augen die mich aufmerksam musterten. ,,Und über was genau?" fragt er nach einiger Zeit. Ich zögere, weil ich nicht genau wusste wie ich es richtig formulieren sollte ohne etwas falsches zu sagen. ,,Üb...über....über dass von dieser Woche..." antworte ich zögerlich und schaue weiterhin in seine Augen die mich immer noch aufmerksam mustern. ,,Und weiter?" Ohh, wieso kann er nicht einfach sagen, was er darüber denkt? Wieso muss ich unbedingt reden? ,,Ich habe mich gefragt was das zwischen uns jetzt ist, weil die letzte Woche sind wir ja so ziemlich wie Freunde miteinander umgegangen, und da wusste ich....ich nicht was du....ob du.... ob du überhaupt noch etwas von mir willst und....",,Klar will ich noch was von dir, Emily! Ich will mit dir zusammen sein, aber ich dachte wegen dem ganzen... und weil du dich ausruhen musst... und weil es dir nicht so gut ging, dass du Zeit brauchst und ich dich erstmal in ruhe lassen sollte. Ich dachte du willst das so und....Ich weiß auch nicht, ich hatte einfach Angst dass du....dass du jetzt endgültig sagst es ist vorbei. Deswegen habe ich nichts gesagt, da ich weiterhin bei dir sein wollte, auch wenn wir nicht wirklich zusammen sind. Wir sind doch so gut zusammen ausgekommen und das wollte ich einfach nicht kaputt machen. Ich will dich immer noch, Emily! Mehr als alles andere! Aber was willst du?" fragt er und beim letzten Satz höre ich die Angst raus. Ich schaue ihm immer noch in die Augen und überlege was ich jetzt Antworten soll, schließlich will ich ihn nicht verletzten. ,,Ich....ich bin mir nicht Sicher was ich wirklich will. Einerseits hat es super geklappt diese Woche, wie wir Freundschaftlich miteinander Umgegangen sind und das wir uns nicht ein einziges mal gestritten haben. Aber andererseits ist mir das nicht genug, ich will dich küssen, dich berühren, einfach bei dir sein. Ich... In mir drin herrscht ein riesen Chaos und ich weiß nicht wie ich es beheben kann!" sage ich frustriert und Verstecke meinen Kopf in meinen Händen, damit er mich nicht schon wieder weinen sieht wie in letzter Zeit ständig. Es war wieder still und ich dachte er ist weg, aber als ich nach oben schaue sehe ich wie Justin noch immer da sitzt und Verletzt an die Wand schaut. Hab ich jetzt irgendwas falsches gesagt? ,,Justin?" Frage ich und fasse ihn an die Schulter, sodass er zusammen zuckt vor Schreck. ,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht Erschrecken" gebe ich zu. ,,Schon okay" antwortet er, hat aber noch immer den Blick auf die Wand gerichtet und den gleichen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. ,,Alles in Ordnung? Hab ich was falsches gesagt?" frag ich Vorsichtig. Er sagt nichts, er schaut nur Weiterhin auf die Wand. ,,Das meinte ich" flüster ich zu mir selbst, aber er hat es gehört und schaut mich an mit Tränen in den Augen, die ich erst jetzt bemerke. ,,Was meinst du? Dass ich jetzt Verletzt bin? Dass wir uns wieder streiten? So ist das nun mal und das kann man nicht ändern, denn so ist es in jeder Beziehung! Aber in jeder Verträgt man sich auch wieder, weil man sich liebt! Wenn beide einander lieben und nicht nur einer" den letzten Satz flüstert er nur zu sich selbst, aber ich höre ihn und schaue ihn geschockt an. ,,Das denkst du also? Dass ich dich nicht liebe?" frag ich ihn. ,,Woher soll ich es denn wissen, wenn du es mir nie sagst!" schreit er jetzt und springt auf. ,,Weißt du warum ich es dir nicht sage?" schreie ich jetzt zurück und schaue in seine vor Wut funkelnden Augen. ,,Nein, sag es mir!" sagt er frustriert. ,,Weil ich dann Verletzlich bin!" schreie ich unter Tränen. Er schaut mich nur Verwirrt an. ,,Wie meinst du das?" fragt er nun nicht mehr schreiend. ,,Wenn du mich wieder Verlassen würdest und ich es dir vorher gesagt habe, wäre ich am Boden! Ich würde mich selbst hassen weil ich dir wieder Vertraut habe, weil ich es dir wieder gesagt habe, weil ich es wieder Ernst gemeint habe. Wenn ich es dir sagen würde, könntest du mich, nur innerhalb einer Sekunde zerstören. Du könntest mich ganz leicht Verletzen. Deshalb sage ich es dir nicht! Weil ich mir dann selber immer wieder einbilden kann das es nicht so ist..." schreie ich unter Tränen. Er schaut mich Verletzt an und sagt einige Zeit nichts. ,,Ich habe dir schon so oft gesagt dass ich nicht mehr gehe! Aber anscheinend glaubst du mir nicht, was ich halt  nicht ändern kann" sagt er leise ohne mich anzuschauen. ,,Klar glaub ich dir" gebe ich zurück. ,,Nein tust du nicht! Du Vertraust mir nicht, Emily, und dass tut weh. Ich weiß ich habe einen Fehler gemacht damals und wenn ich könnte würde ich ihn sofort ändern, Aber es ist passiert, verdammt! Es ist passiert und ich kann es nicht mehr ändern! Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, Emily! Sag mir was ich tun soll damit ich endlich eine Antwort habe. Ich kann nicht mehr! Das alles macht mich kaputt! Dir so nah zu sein, aber dennoch so fern... Ich bin jeden Tag bei dir, rede mit dir, berühre dich. Aber trotzdem weiß ich, das es das letzte mal sein könnte und das macht mich kaputt. Also was soll ich deiner Meinung nach noch tun, denn ich würde es machen nur um endlich keine Schmerzen mehr zu haben!" schreit er und ihm laufen tausende von Tränen über die Wangen. So habe ich ihn noch nie gesehen... So aufgelöst, so doll weinend, so am Ende! Aber ich kann es ihm nicht sagen, denn ich weiß die Antwort doch selber nicht. ,,Ich weiß es nicht" gebe ich zu und schaue auf meine Hände. Nur wenige Sekunden darauf höre ich die Tür zu knallen und er ist weg. Er ist weg und ich weiß nicht, ob er wieder kommen wird...

Weil ich dich liebe!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt