Ich kann nicht mehr!

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Als ich am nächsten morgen total ausgeschlafen aufwache, habe ich eine Nachricht von Justin.

Guten morgen, Herzogin!                     Bin um 12 Uhr da. Zieh dir was bequemes an! 

Irritiert lese ich die Nachricht ein zweites mal, aber wusste trotzdem nicht so recht was ich davon halten sollte. Ich stehe also auf, ziehe mir eine Hot Pan und ein Top an, putze mir die Zähne und gehe dann mit meinem Handy in der Hand in die Küche. Mom ist wie immer Arbeiten und Josh kommt erst heute Abend, also bin ich wie fast jeden Tag alleine da. Es klingelt an der Tür und geschockt stelle ich fest dass es bereits kurz nach 12 ist. Ich gehe zur Tür und öffne Justin sie, der mich anlächelt als er mich sieht. ,,Hey, Herzogin, freust du dich schon auf heute?" fragt er grinsend. ,,Wenn du mir sagst wo hin es geht, kann ich dir sagen ob ich mich freue" lächel ich ihn an und folge ihm mit meinem Handy in der Hand zu seinem Auto. ,,Das ist eine Überraschung! Also musst du dich leider noch ein bisschen Gedulden" sagt er und steigt lächelnd neben mir ins Auto. Er startet dass Auto und ich öffne das Fenster um den Wind in meinem Gesicht zu spüren. Was Justin wohl vor hat? Er meinte ja er will um mich kämpfen, aber was will er denn tun? Früher hätte er sich nie soviel mühe gegeben. Wir hatten damals ja nicht mal ein Date und jetzt? Jetzt ist er so anders. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Außerdem ist da noch die Angst, dass er mich wieder verlässt. Ich glaub.... ,,Erde an Emily!" ich schaue zu Justin der mich besorgt an guckt... ,,Sorry, war in Gedanken versunken" sag ich leise und lächel ihn etwas an. ,,Das habe ich gemerkt. Wir sind da!" ich schaue nach draußen und sehe dass wir in einem Wald sind. Überall waren Bäume und als ich aus gestiegen bin sehe ich den Klettergarten. ,,Und was sagst du? Früher hast du es geliebt zu klettern und ich dachte du magst es vielleicht immer noch?" fragt mich Justin unsicher. Dass er es immer noch weiß ist echt ein wunder,es ist ja 4 Jahre her. ,,Ja ich liebe es immer noch" sag ich lächelnd und sehe wie Justin erleichtert ausatmet. ,,Wollen wir dann?" fragt er und reicht mir seine Hand. Unsicher nehme ich sie und gemeinsam gehen wir zum Eingang. 

,,Das war der Hammer! Es ist schon Jahre her seid ich das letzte mal in einem Klettergarten war. Man fühlt sich so frei und vergisst einfach alles da oben, ich weiß gar nicht warum ich es so lange nicht mehr gemacht...." ich stoppe als mir einfällt warum ich es so lange nicht mehr gemacht habe. Das erste mal habe ich es mit Justin gemacht damit meine Höhenangst weggeht. Von da an sind wir so oft wir konnten klettern gegangen aber als er weg war, habe ich es nie wieder gemacht weil ich immer an Justin denken musste. Er hat mir meine Höhenangst genommen und mir gezeigt wie frei man sich fühlen kann und als er dann weg war, habe ich es einfach nicht mehr ertragen klettern zu gehen. ,,Hey, warum weinst du?" fragt mich Justin und steht genau vor mir. Ich war so in meinen Gedanken versunken dass ich gar nicht bemerkt habe dass wir immer noch vorm Auto stehen und ich weine. Ich schaue zu ihm hoch und sehe sein besorgtes Gesicht. ,,Ich...ich...." ich stottere die ganze Zeit und brachte kein Wort raus. Mir liefen immer mehr Tränen übers Gesicht. Justin kommt näher, nimmt mein Gesicht in seine Hände und wischt mit seinen Daumen meine Tränen weg. Es brachte aber nichts denn es kamen immer mehr. Es ist einfach eine viel zu schöne Erinnerung von früher die mich zum weinen bringt. ,,Du warst seid ich weg bin nicht mehr klettern, Stimmts?"fragt er mich, worauf ich nur stumm nicke. ,,Warum nicht?" fragt er. Mir liefen immer mehr und mehr Tränen übers Gesicht, die ich einfach nicht verhindern kann. ,,Weil es einfach zu sehr weh tat. Du warst es mit dem ich es zum ersten mal gemacht habe, du warst es der mir die Höhenangst genommen hat, du warst es und ich konnte es einfach nicht ohne dich tun. Es tat weh! Alles was wir gemeinsam gemacht haben, habe ich nie wieder gemacht, weil es einfach so verdammt weh tat. Du warst nicht mehr da, also wollte ich auch die Erinnerungen nicht mehr. Es tat schei*e weh, Justin und das tut es immer noch!" schreie ich ihn unter Tränen an. Ich drehe mich weg, damit er meine Tränen nicht sieht, aber er hat es eh schon gesehen und hört es wahrscheinlich auch. Der Tag war so schön und nun ist alles zerstört wegen dieser scheiß Erinnerung an früher. An das früher wo wir glücklich waren! Ich spüre Justins Hand auf meiner Schulter, da er versucht mich zu sich umzudrehen, aber ich bleibe Stil Stehenc. ,,Emily...."  versucht er mich umzustimmen aber ich bleibe weiterhin stehen, weil ich ihn jetzt nicht ansehen wollte. Er nimmt die Hand von meiner Schulter und im nächsten Moment steht er direkt vor mir. Vorsichtig hebt er mein Kinn an und ich schaue direkt in seine Augen. ,,Es tut mir leid! Es tut mir leid dass ich dich verlassen habe. Es tut mir leid dass ich mich nie gemeldet habe. Es tut mir leid dass ich ohne Erklärung gegangen bin. Es tut mir leid dass du wegen mir so gelitten hast. Es tut mir leid dass du nichts mehr tun konntest, weil es dich an mich Erinnerte. Es tut mir alles schrecklich leid, Emily. Aber ich kann es nicht mehr ändern, es ist passiert und wir müssen versuchen es zu vergessen  Sag mir was ich tun soll und ich mach es! Ich will nicht dass du weinst! Ich hasse es! Und das schlimmste ist auch noch, dass du es wegen mir tust. Ich will dich wieder lächeln sehen wie vor ein paar Minuten. Du sahst so glücklich aus und ich habe dieses lächeln so vermisst. Ich will dass du es öfters tust. Ich will dass du öfters so glücklich bist. Ich würde alles dafür tun, dass du es wieder bist. Alles! Also sag mir was ich tun soll und ich tue es" sagt er total Verzweifelt und die Tränen stoppen bei mir einfach nicht. ,,Ich möchte nachhause" flüster ich und schaue auf den Boden. ,,Emily...." höre ich ihn flehen, aber ich konnte nicht mehr. Ich wollte einfach nur nachhause... ,,Bitte bring mich einfach nur nachhause, Justin..." sage ich und schaue ihn flehend an. Er schaut mich einige Zeit stumm an und nickt dann zögernd. Wir steigen dann schließlich beide ins Auto und er startet den Motor. Die Fahrt über sagt keiner etwas, jeder war in seinen Gedanken versunken, jeder versuchte die letzten Minuten richtig zu begreifen. Er hält direkt vor meinem Haus und wir steigen beide aus. Immer noch still gehen wir beide zur Tür und als ich dort ankomme drehe ich mich noch einmal zu ihm um. ,,Danke für den Tag" sage ich mit einem gezwungenem lächeln und drehe mich schließlich um. Ich wollte gerade rein gehen als er mich mit einem ruck umdreht und mich traurig und flehend zugleich anschaut. Er steht so dicht vor mir, dass ich sogar meinen Kopf komplett in den Nacken legen muss, um ihn anschauen zu können. Er schaut mich an, aber sagt nichts. Ich glaube er wartet darauf dass ich was sage, aber was soll ich schon sagen? ,,Gute Nacht, Justin!" sag ich schließlich und drehe mich um zur Tür. Da habe ich aber die Rechnung ohne Justin gemacht, denn er hat immer noch mein Handgelenk in seiner Hand und hält mich deshalb eisern fest. Er schaut mich wütend an und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Wieso ist er denn jetzt sauer? Was habe ich denn bitte gemacht, dass er jetzt so sauer auf mich ist? ,,Das wars? Erst willst du dass ich dich nachhause bringe und dann sagst du Gute Nacht und gehst? Ich kann das nicht mehr, Emily! Ich kann dich nicht jedes mal sehen und nicht wissen ob ich es irgendwann nochmal tue. Ich muss wissen ob aus uns noch etwas wird, bevor ich noch verrückt werde. Ich will dich jeden Tag küssen, auch ohne deine Erlaubnis! Ich will dich jeden Tag berühren, auch ohne deine Erlaubnis! Ich will dich meine Freundin nennen! Ich will dass jeder weiß dass du zu mir gehörst! Also sag mir bitte jetzt ob wir noch eine Chance haben, weil sonst ertrage ich es nicht weiter. Ich kann dich nicht immer wieder sehen und nicht wissen ob du uns noch eine Chance gibst! Also bitte sag mir ob aus uns noch etwas wird, denn ich ertrage es nicht länger!" ich schaue ihn mit großen Augen an und weiß nicht was ich dazu sagen soll. ,,Ich... ich weiß es nicht" flüster ich und schaue immer noch in seine Augen. ,,Gute Nacht, Emily!" sagt er, dreht sich um und geht zu seinem Auto. ,,Justin!" schreie ich ihm hinterher. Er dreht sich um und schaut mich verletzt und traurig an. ,,Was willst du Emily? Willst du mir sagen dass du noch Zeit brauchst? Willst du mir sagen dass es weh tut? Mir tut es auch weh! Ich leide auch, aber das siehst du ja nicht! Es geht ja nur um dich!" Schreit er. ,,Ich dachte du willst um mich kämpfen!" schreie ich ihn an und bleibe direkt vor ihm stehen. ,,Ja ich wollte um dich kämpfen... Habe ich das nicht getan? Ich habe mir so viel mühe gegeben und trotzdem hat sich nichts geändert, Emily. Weißt du wie weh es tut nicht zu wissen, ob es der letzte Kuss ist? Nicht zu wissen ob wir uns wieder sehen? Soll ich es dir sagen? Es tut verdammt weh! Und jetzt kann ich einfach nicht mehr! Ich liebe dich Emily, aber so kann es einfach nicht weiter gehen. Ich könnte dir tausendmal sagen dass ich dich liebe, aber es tut weh es nicht von dir zu hören. Ich kann einfach nicht mehr!" mir liefen Tränen über die Wangen und ich schaue ihn entsetzt an. Er hat doch die scheiße gebaut und ist abgehauen oder nicht? Also darf ich mir doch Zeit nehmen so viel ich will! Wenn er nicht warten kann soll er halt gehen. Ich brauche ihn nicht! ,,Dann ist es wohl besser wenn du gehst" flüster ich. Ich schaue in seine Augen und sehe so viele Emotionen in ihnen. Da ist Angst, Wut und vor allem Schmerz. Er sagt nichts, er schaut mich nur Verletzt und mit Tränen in den Augen an. ,,Leb wohl, Herzogin..." sagt er leise und ich könnte wetten ich habe Tränen in seinen Augen glänzen sehen. Stumm weinend beobachte ich ihn, wie er zu seinem Auto geht und einsteigt. Dann fährt er los... Ich schaue ihm die ganze Zeit hinterher, auch noch nach 10 Minuten als er schon längst weg ist. Ich bleibe noch sehr lange an der Stelle stehen unfähig mich von der Stelle zu bewegen. Ich weine nicht mehr, ich weiß nicht warum aber ich weine einfach nicht mehr. Ich sehe ein Auto was immer näher kommt und schließlich vor mir parkt. Ich dachte es wäre Justin und wollte auf ihn zu rennen und ihn umarmen, aber als ich sehe dass es nur Josh ist der aus dem Wagen steigt fange ich wieder wild an zu Schluchzen. Er kommt lächelnd auf mich zu und breitet seine Arme aus, aber ich bleibe nur stehen und schaue ihn wie erstarrt an. ,,Hey Prinzessin! Ich bin wieder da und.....was ist passiert?" fragt er als er bei mir angekommen ist. Ich schaue ihn immer noch wie erstarrt an und sage nichts. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und schaut mich besorgt an. Ich sage immer noch nichts, kann es einfach nicht. Ich dachte nichts. Ich stehe einfach nur da und versuche zu verstehen was hier gerade passiert ist. ,,Wir gehen erstmal rein!" Sagt er fest entschlossen und nimmt meine Hand in seine. Er will mich mit sich ziehen, aber ich bleibe stehen und schaue auf die Straße wo Justin gerade weg gefahren ist. Justin... ,,Was ist los, Emily? Ist was mit Justin? Hat er dir weh getan?" fragt er besorgt und wütend zugleich. ,,Wir....wir waren heute klettern und.... dann...dann habe ich gesagt er soll.... er soll gehen, und.... und dann.... hat er gesagt dass er wissen... wissen muss ob noch etwas aus uns wird... und... und... dann habe ich gesagt er soll.... er soll gehen.... und... und jetzt ist er weg..." stotter ich wie betäubt. ,,Du hast gesagt er soll gehen?" fragt Josh mich verwirrt. Es ist als wenn ich jetzt erst realisiere was überhaupt passiert ist. Seine Worte gehen mir plötzlich in Dauerschleife durch den Kopf und ich breche ohne Vorwarnung weinend auf dem Boden zusammen. ,,Emily!" Josh ruft entsetzt meinen Namen und zieht mich auf dem Boden in die Arme. Ich fange wie verrückt an zu Schluchzen und mir liefen hunderte von Tränen über die Wangen. Ich habe ihm gesagt er soll gehen! Warum verdammt nochmal habe ich das getan? Wieso verdammt?! Ich drücke Josh weg von mir und schaue ihn mit großen Augen an. Er schaut mich fragend an und mir liefen mehr und mehr Tränen über die Wangen. Ich habe gesagt er soll gehen und dann hat er gesagt... ,,Er....er hat gesagt L..leb wohl, Herzogin..." heulend werfe ich mich in Joshs Arme und fange noch schlimmer an zu weinen. Mein Herz zerbrach in tausendd Teile und ich fühlte nur noch Schmerz. Er hat gesagt Leb wohl und ist weg gefahren. Er ist einfach weg gefahren. Plötzlich werde ich vok Josh hoch gehoben und ich lege erschöpft mein Kopf gegen seine Brust. Er trägt mich in mein Zimmer und legt mich Vorsichtig in mein Bett. Er wollte gerade gehen aber ich packe seine Hand und halte ihn fest. ,,Er hat gesagt er will um mich kämpfen, Josh!" sag ich unter Tränen. Josh guckt mich traurig an und weiß glaube ich nicht so recht was er sagen soll. Was kann er schon sagen damit es besser wird? Genau! Nichts! Denn nichts wird wieder gut, solange er nicht hier bei mir ist. Wieso habe ich ihn gehen lassen? Jetzt habe ich ihn schon wieder verloren. ,,Schlaf ein bisschen! Danach reden wir, ja?" er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verlässt dann stumm mein Zimmer. Ich schließe erschöpft meine Augen, aber immer wieder kommen mir seine Worte in den Kopf. "Leb wohl, Herzogin.. " Ich habe gesagt ich brauche ihn nicht, aber es war gelogen! Ich brauche ihn so sehr und nun ist er, weg für immer! Ich habe ihn schon wieder verloren, nur dieses mal ist es endgültig...                                                                                  

Weil ich dich liebe!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt