Beste Weihnachtsgeschenk der Welt

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Als ich am nächsten morgen aufwache, schläft Justin noch. Lächelnd stütze ich mich auf meinen Elbogen ab und beobachte ihn. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben. Justin ist wieder hier! Er ist wieder hier und wir sind wieder zusammen! Wir sind doch wieder zusammen oder? Aber was ist mit München? Er hat da eine Wohnung, einen Job, sein Leben! Will er es überhaupt aufgeben? Ich meine wer gibt schon freiwillig sein ganzes Leben auf? Ich kann mir nicht vorstellen nach München zu ziehen, ich könnte es einfach nicht. Ich habe hier doch alles. Meine Familie, meine Freunde, mein ganzes Leben ist im Hamburg und das würde ich nicht einfach so freiwillig aufgeben. Klar liebe ich Justin! Ich liebe ihn sogar sehr, aber ich weiß nicht ob ich mein Leben hier aufgeben würde. Was er wohl darüber denkt? Was stellt er sich denn jetzt vor? Wir haben noch nicht darüber geredet, wie auch? Wir hatten die ganze Nacht, andere Dinge zu tun und reden hat da ganz bestimmt nicht zwischen gepasst. Ich muss automatisch lächeln als ich an gestern Abend und die Nacht denke. Er ist wirklich wieder da! Ich streiche ihm eine lockere Strähne aus dem Gesicht und er fängt an sich zu bewegen. Er öffnet seine Augen und lächelt mich sofort an. ,, Guten morgen, Herzogin!" Sagt er grinsend und mit seiner rauen Morgen Stimme. ,,Hey!" Erwider ich lächelnd, aber ich muss wieder an meine Gedanken von gerade denken wobei mein lächeln verschwindet, was er natürlich bemerkt. ,,Nein! Sag es nicht! Bitte! Das ertrage ich jetzt nicht!" Sagt er flehend und ängstlich zugleich. Was meint er damit? ,, Ich verstehe nicht. Was meinst du?" Frage ich verwirrt. ,,Sag jetzt nicht dass die letzte Nacht ein Fehler war und es nie wieder vorkommen wird" Sagt er voller Angst. Ich fange an zu grinsen und Justin schaut mich verwirrt an. ,,Es war kein Fehler Justin! Es war das beste was mir passieren konnte. Ich habe nur gedacht... Also wegen uns... du bist ja in München und ich hier... und wie wollen wir das machen?" Stotter ich nervös und setze mich dabei im Bett auf. Justin bewegt sich neben mir und legt grinsend den Arm um mich. ,,Du denkst doch nicht dass ich dich jetzt wieder gehen lasse oder? Ich bleibe natürlich hier! Einen Job finden kann ich auch hier und ich wollte mir eh was eigenes aufbauen. Wieso sollte ich nach München wenn ich hier alles habe was ich immer wollte? Dich!" Fragt er lächelnd. ,,Ich dachte dass ich mit dir nach München komme..." sage ich leise. ,,Und lässt deine Familie hier zurück? Denkst du echt das würde ich von dir verlangen? Ich habe hier auch meine Familie und bin glücklich hier! München war nur ein Flucht Ort, Hamburg ist meine Heimat und wird es immer bleiben! Außer du willst irgendwann woanders hin! Dann würde ich natürlich mitkommen, denn ich werde dich jetzt garantiert nicht mehr gehen lassen! Die nächsten Wochen erst recht nicht, denn du hast mich jetzt 24 Stunden am Tag am Hals!" Lacht er. ,, Und wenn ich arbeiten muss?" Frage ich. ,,Tja dann muss ich wohl mit dir arbeiten kommen" Sagt er total ernst und ich hätte ihm es fast abgekauft! Oder meint er es etwa Ernst? ,,Kriege ich jetzt endlich eine guten morgen Kuss?" Frag ich gespielt beleidigt. Justin fängt an zu grinsen und beugt sich zu mir um mir einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. ,,Das ist alles? Mehr bekomme ich nicht? Ich habe dich jetzt so lange nicht geküsst und schon bekomme ich einen freundschaftlichen Kuss aufgesetzt?" Frage ich geschockt. ,,War die letzte Nacht nicht genug?" Fragt er grinsend und kommt meinem Gesicht wieder näher. ,,Nein! Ich brauche mehr!" Sage ich gespielt traurig. ,,Wie habe ich dich vermisst" Flüstert er an meinen Lippen und drückt sie auf meine für einen langen und leidenschaftlichen Kuss. Und wie endet das alles? Klar mit einer Runde morgen Sex und anschließendem gemeinsamen duschen.

Heute ist der zweite Weihnachtstag und Josh,Layla und meine Großeltern kommen zu Besuch. Es gibt noch reichlich Geschenke unter uns und... Ich schaue zu Justin der vor mir sitzt und mit seinem Frühstück beschäftigt ist. Als er meine Blicke auf sich spürt schaut er mich verwirrt an. ,,Hab ich etwas im Gesicht?" fragt er grinsend. ,,Nein!" sage ich und schaue verlegen auf meine Schüssel Müsli vor mir um weiter darin rum zu stochern. Justin lies es zum Glück dabei und ich konnte weiterhin in meinen Gedanken versinken. Wo war ich gerade? Achja! Meine Großeltern kommen und es gibt wieder Geschenke, aber was mache ich mit.... Ich schaue wieder skeptisch zu Justin der es wieder bemerkt und mich grinsend und mit hochgezogener Augenbraue anguckt. Ich schüttel nur schnell meinen Kopf und Ohrfeige mich innerlich selber. Wie dumm bist du eigentlich Emily? Er denkt bestimmt auch du bist total bekloppt! Also... meine Großeltern kommen und es gibt Geschenke! Aber soll ich Justin auch seine Geschenke geben? Ich meine auch die von den letzten Weihnachten? Soll ich es wirklich tun? ,,Nun sag es schon! Wieso starrst du mich die ganze Zeit so an?" fragt er mich. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich ihn schon wieder angestarrt habe, weil ich so in Gedanken versunken war. Ich schaue ihn lange durchdringend an und stehe plötzlich mit einem Ruck auf. ,,Komm mit! Ich will dir was zeigen!" sage ich und strecke ihm meine Hand entgegen die er skeptisch anguckt. ,,Emily, so langsam machst du mir Angst!" sagt er Ernst. ,,Komm endlich und hör auf zu reden!" sage ich und nehme einfach seine Hand und ziehe ihn zur Tür. Ich drücke ihm die Jacke in die Hand und sage er soll sie anziehen. ,,Ich hole noch kurz was und dann komme ich!" sage ich und verschwinde schnell in meinem Zimmer. Ich ziehe die Kiste unterm Bett heraus und stecke die verpackten Geschenke in meine Tasche. Ich nehme mir noch mein Handy und die Tasche und gehe schnell die Treppe runter zur Tür wo Justin schon angezogen auf mich wartet. Ich ziehe mir auch schnell eine Jacke, meine Schuhe und Schal und Mütze an da es ja kalt ist und geschneit hat die letzte Nacht und ziehe ihn dann an der Hand mit mir raus. ,,Wo wollen wir denn hin?" fragt er während ich ihn hinter mir her schleife. ,,Überraschung" sage ich nur knapp und gehe weiter die Straße lang, in Richtung Park. Wir laufen bis an unserer Lieblings Stelle vorbei und gehen immer weiter Richtung Wald. Als ich den großen Baum mit dem kleinen Häuschen in der Krone sehe bleibe ich stehen und schaue auf Justins Reaktion. ,,Was ist das hier?" fragt er während er dass Baumhaus begutachtet. ,,Ich habe es vor über einem Jahr  gefunden. Es war total verlassen und herunter gekommen und es tat mir irgendwie leid. Ich habe es dann angefangen zu Renovieren und nun ist es meins! Willst du es sehen?" frage ich und schaue zu Justin der mit großen Augen nickt. Mit meiner Tasche in der Hand, kletter ich die Strickleiter hoch und warte oben im Baumhaus auf Justins Reaktion. ,,Wow!" brachte er nur raus als er sich umgesehen hat. Es war nicht besonders groß aber in der einen Ecke lag eine Matratze mit ganz vielen Kissen und decken. Daneben steht ein kleiner Tisch wo Gläser und eine Flasche Wasser zu trinken drauf steht. Aber das ist nicht das was ihn faszinierte, denn so besonders war es nun auch wieder nicht. Er bestaunt nur die Wände wo tausende von Bildern hängen wo wir beide drauf sind. Einige sind noch von damals bevor er mich das erste mal Verlassen hat, aber die meisten sind von vor zwei Jahren, bevor er wieder gegangen ist. Fast die ganzen Wände sind bedeckt mit Fotos an wunderschöne Erinnerungen zu zweit. Justin schaut sich alle Bilder genau an und bei manchen Bildern muss er Automatisch grinsen, weil er wohl an die verrückte Zeit von damals denken muss. Mir kamen die Wände so kahl vor und deswegen habe ich beschlossen sie mit Bildern zu verschönern. Eigentlich hätte ich sie auch mit Bildern mit Sina und Josh verschönern können aber ich fand diese Idee besser. Hier war mein Zuflucht Ort gewesen als er mich Verlassen hat, hier konnte ich ungestört an die wunderschöne Zeit mit ihm denken und dabei weinen. Ich wusste dass meine Mom, Josh, Layla und Sina es die letzte Zeit nicht einfach mit mir hatten und ich wollte dass sie wissen das es mir wieder besser ging, auch wenn es nicht so war. Hier konnte ich dann alles rauslassen. All die Wut, die Trauer, den Schmerz! Manchmal war ich den ganzen Tag hier und habe einfach nur geweint. Die anderen dachten es ginge mir besser und ich wäre über ihn hinweg, aber so war es nicht. Ich habe weiter getrauert, Nur halt alleine... ,,Es ist wunderschön hier" flüstert Justin und schaut mir tief in die Augen. ,,Bis jetzt war nur ich hier. Du bist mein erster Besucher!" sage ich lächelnd. ,,Auch nicht Sina oder Josh?" fragt er Verwirrt. ,,Nein, keiner! Ich wollte einen Ort ganz für mich alleine haben, wo ich den ganzen Tag weinen konnte und mich niemand hörte. Ich wollte denen nicht weiter zur last fallen, das habe ich schon genug getan" sage ich. ,,Oh" sagt er nur und wir schauen uns weiter tief in die Augen. Ich könnte immer Stundenlang in diese Augen schauen. Sie fesseln mich jedes mal wieder und irgendwie werden sie nie Uninteressant. Im Gegenteil, sie werden immer faszinierender! Ich denke wieder an meine Tasche und drehe mich schnell um. ,,Ich habe noch etwas für dich!" sage ich leise und stelle mich direkt vor ihn, die Geschenke hinter meinem Rücken versteckt. ,,Wieso das denn?" fragt er verwirrt. ,,Bitte lach mich nicht aus!" sage ich flehend und schaue ihn Ernst in die Augen. ,,Ich würde dich nie auslachen, Herzogin!" sagt er leicht lächelnd. ,,Ich... also... ich habe dir jedes Jahr zu Weihnachten etwas gekauft und eingepackt. Ich habe es unter den Tannenbaum gelegt und anschließend in eine Kiste unter mein Bett geschoben. Ich dachte, falls wir uns je wieder sehen würden, könnte ich es dir schenken, damit... damit... keine Ahnung warum! Ich wollte es einfach tun!" sage ich und überreiche ihn die drei eingepackten Dvds. Er lächelt mich kurz an und öffnet die Geschenke. Als er alle drei in der Hand hat, fängt er an zu grinsen und guckt mich an. ,,Danke!" sagt er nur, aber es hat gereicht damit mein Herz anfängt schneller zu schlagen. ,,Ich... ich habe leider nichts für dich" sagt er leise und guckt mich Schuldbewusst an. Ich fange an zu lächeln und gehe auf ihn zu um meine Arme um seinen Hals zu schlingen. ,,Du hast mir bereits das beste Weihnachtsgeschenk der Welt gemacht!" grinse ich. ,,Und welches?" ,,Du bist hier! Du bist bei mir, Justin!" sage ich lächelnd und küsse ihn. 

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