Chapter 11

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Ich bin diesen Morgen schon sehr früh wach geworden und habe mich sofort an die Arbeit gemacht. Zayn gab mir keine Anweisungen, da ich ihn habe schlafen lassen. Er schien echt fertig zu sein, weshalb auch immer. Ich hatte mir einfach irgendwelche Aufgaben gesucht. Staubwischen, Staubsaugen, Wäsche waschen, all sowas. Ich hatte verdammt gute Laune, denn ich fand den Abend gestern sehr gelungen. Ich hatte ein Dauergrinsen im Gesicht und konnte es einfach nicht ändern. Bei den Gedanken daran, wie er gestern neben mir ins Bett gestiegen ist und einen Arm um mich gelegt hat, ging es einfach nicht anders. Ich ging gerade ins Wohnzimmer und stand vor dem Fernseher, um ihn einzuschalten, als sich plötzlich zwei starke Arme von hinten um mich legten. Mein Grinsen wurde noch breiter. 

'Guten Morgen Schlafmütze. Gut geschlafen?', fragte ich, als ich mich zu ihm umdrehte. Er grinste.

'Ich lag neben dir, also was denkst du?', fragte er mit seiner verschlafenen Morgenstimme. Sie war so verdammt rau und sexy, dass ich eine Gänsehaut bekam. 

'Dann hast du wohl schlecht geschlafen!', sagte ich und streckte ihm die Zunge raus. Er zog mich näher an sich und küsste mich dann. Und erneut flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch wild umher. Wir lösten uns und schauten uns direkt in die Augen. Ich wusste immer noch nicht, ob er genau so fühlte wie ich. Diese Ungewissheit würde mich noch in den Wahnsinn treiben. 

'Ich glaube, sie mögen dich', sagte er plötzlich. Ich legte meinen Kopf schräg und schaute ihn fragen an.

'Wer?'

'Meine Freunde. Sie mögen dich. Du hast einen guten Eindruck hinterlassen!', erwiderte er. Ich senkte meinen Blick.

'Meinst du? Ich hoffe es natürlich, aber wenn sie mich nicht mögen würden, wäre es ja auch egal. Ich bin doch sowieso nur eine Angestellte', meinte ich. Er schaute mich kurz eindringlich an, bevor er seufzte und sich auf die Couch setzte. 

'Hör zu, ich muss mit dir reden!', sagte er ernst und ich schluckte hart. Er klopfte neben sich auf die Couch und ich setzte mich zögernd zu ihm.

'Worüber denn?', fragte ich vorsichtig. Er nahm meine Hand in seine und spielte mit meinen Fingern. Moment mal.. sollte ich nicht diejenige sein, die nervös ist? Er schaute nach oben und direkt in meine grünen Augen. Ich verlor mich, wie jedes Mal, in seinen braunen Augen. 

'Also. Ich habe jetzt länger darüber nachgedacht, da ich mir sicher sein wollte, ob es dir richtige Entscheidung ist. Aber.. ich glaube, ich muss jemand anderen finden, der deinen Job übernimmt!', sagte er mir und die Wörter brannten sich in mein Gedächtnis. Mir stiegen Tränen in die Augen. 

'Z-Zayn. Warum? Habe ich irgendwas falsch gemacht, dann sag es mir. Ich werd's besser machen, versprochen!', meine Stimme zitterte, doch er senkte bloß wieder seinen Blick und schüttelte seinen Kopf.

'Nein, es tut mir leid. Du wirst noch heute deine Sachen packen müssen und nach Hause fliegen. Verzeih mir!', mit diesen Worten erhob er sich vom Sofa und machte seinen Weg ins zweite Stockwerk, wo er in seinem Zimmer verschwand. Wie versteinert saß ich dort auf dem Sofa und mein Blick verharrte noch immer dort, wo eben noch Zayn saß. Mir liefen Tränen über die Wange, die ich einfach nicht mehr zurück halten konnte. Ich wusste, dass der Tag kommen wird, an dem ich mich von ihm verabschieden müsste, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Ich stand langsam auf und schlich in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Langsam gleitete ich an der Tür nach unten und vergrub mein Gesicht in meinen angewinkelten Knien. Ich schluchzte laut. Wieso wollte er, dass ich gehe? Was habe ich falsch gemacht? Mein Herz war gerade dabei, in tausende Teilchen zu zerbrechen und er war Schuld. Der Mann, dem ich mein Vertrauen schenkte. Er wusste mehr von mir, als jeder Andere. Und das, obwohl ich ihn gerade mal ein paar Tage kannte. Er war mein Boss. Ich habe mich in ihn verliebt. Und jetzt wird er aus meinem Leben gerissen. Beziehungsweise ich aus seinem. Hatte ich überhaupt einen Platz in seinem Leben? Oder war ich bloß eine von vielen? Ich rappelte mich langsam auf, um meine Sachen zu packen. Ich tat es so langsam wie es ging, denn ich wollte nicht gehen. Doch ich musste. Er wollte es so. Zayn. Sein Name klang wie die schönste Melodie in meinen Ohren. Schöner, als alles andere dieser Welt. Nach einer knappen Stunde durchgehendes Heulen und Koffer Packen, war ich auch schon fertig. Ich stellte mich vor den Spiegel, rieb über meine Augen und atmete tief durch. Ich wollte dieses Zimmer verlassen und stark sein. Er sollte nicht sehen, wie verletzt ich innerlich war. Mit meinem Koffer in der Hand ging ich nach unten. Dort stand er.

My boss Mr. Malik (Zayn FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt