Teil 13

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Der Winter war dieses Jahr zu kurz, kaum war der Schnee gefallen, war er auch schon wieder geschmolzen und die Osterferien waren fast unerträglich. Nicht nur, dass wir auf unsere Prüfungen lernen mussten, nein es war auch unerträglich warm. 27° und die Temperaturen stiegen immer weiter. In den Kaminen in unserem Gemeinschaftsraum brannte kein Feuer mehr, die älteren Schüler sorgten mit ein paar Zaubersprüchen für eine kühle Lernatmosphäre, doch die Lehrer schienen das nicht zu kümmern. Zwar war das Schloss groß und zugig, doch in den Klassenzimmern war es unglaublich heiß. Im Winter genoss man eine solche Wärme doch, wenn es wärmer wurde wollte man, dass der Unterricht schnell vorbei ging, noch schneller als sonst.

In der Bibliothek sichtete man kaum einen Schüler, da sich Madam Pirce weigerte für Kühlung zu sorgen, da die Bücher es schließlich warm brauchten. Um Hausaufgaben zu erledigen setzte man sich deswegen vor die Bibliothek und blieb dort auch, bis man fertig war. Es musste bestimmt seltsam aussehen, wie eine Gemeinschaft von Schülern in einem Gang saß und dort auf Pergamente kritzelte.

Ich machte, wie jeden Tag eigentlich, meine Hausaufgaben mit Lily, Tia, Alice und Olive, auch wenn Alice jünger war als wir. Ganz gegen die Erwartungen was Häuserrivalitäten betraf waren wir unglaublich fest als Freunde zusammen gewachsen. Auf Lily und Olive war in jedem Fach verlass, ich und Alice konnten immer allen bei den praktischen Aufgaben helfen und Tia war unglaublich gut, wenn es mal darum ging eine Hausaufgabe oder eine Strafarbeit heraus zu zögern (was ich des öfteren auch einmal brauchte). Durch die guten Noten, die wir dank unseren beiden super Hirnen bekamen, sammelten wir alle Massen an Hauspunkten, die ich und die Rumtreiber dann gleich wieder verlieren konnten. Somit lagen wir in der Pokalfolge mit Ravenclaw auf dem gleichen Platz, was auch wegen unseren gewonnen Quidditchspielen der Fall war.

Und was mir auch in diesem heißen Sommer nicht vergönnt war, war der Neumond und der Vollmond ebenso. Und genau an jenen Vollmonden schlich ich mich mit Remus aus dem Schloss, zur peitschenden Weide hin, die spezielle dafür letztes Jahr gepflanzt worden war und dann durch einen Geheimgang zur heulenden Hütte.

Vorher nahm er immer seinen Wolfsbanntrank und rollte sich dann in der heulenden Hütte in einer Ecke zusammen. Ich legte mich in meiner Wolfsgestalt an den Eingang des Geheimganges und wartete dort, bis Remus in normaler und menschlicher Gestalt wieder kam. So lief es jetzt schon fast ein Jahr. Die meisten Lehrer wussten von seinem „Problem", welches ich nie als solches ansah, und deswegen konnte er immer am nächsten Tag dem Unterricht fern bleiben und viel Schokolade in sich stopfen, ja ja Remus und seine Schokolade. Ich war auch die einzige mit der er sie teilte und das meistens auch nur vor oder nach einem Neumond, unsere Freunde hatten bisher auch keinen Verdacht geschöpft, was auch besser so für uns und sie war.

Und dann endlich, nach den nervenaufreibenden und lebensaussaugenden Prüfungen war es so weit: Das Bankett zum Abschluss des Jahres. Dieses Jahr hatte Ravenclaw den Hauspokal geholt, doch Gryffindor stand natürlich mit der Qualifizierung beim Quidditchpokal ganz schön weit oben, sodass kein anderes Team an uns ran kam. Auf jeden Fall hatten wir auch den Jahresabschluss- Streich hinter uns, der sogar sehr gut verlaufen war. Und jetzt saßen wir hier und machten unsere Witze über das Schuljahr und dachte gar nicht mehr an den ganzen Stress, sondern nur noch an all den Spaß den wir hatten und die ganzen Streiche und vor allem an unsere langen Erkundungstouren in Hogwarts.

Und jetzt, ja jetzt sitzen wir im Hogwarts Express, auf dem Weg zurück nach London und ich erzähle dir mein liebes Tagebuch wie mein Jahr so war, während Sirius meine Schokofrösche klaut und Remus versucht sein Buch von James zurück zu bekommen, also ich muss los, Sirius wird gleich mit Kürbispasteten attakiert, weil er ein gemeiner Schoko- Dieb ist.

Also wir sehen uns nach den Sommerferien wieder oder so, ich hoffe deine Seiten zerfallen bis dahin nicht,

deine Rubin.

Der Blutwolf (Rumtreiber Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt