Kapitel 2.2

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„Guten Morgen Miss Kelly! Mrs.Jones ist heute ja nicht da, sie wissen Bescheid?"

Überrascht dass er mich anspricht bin ich im ersten Moment perplex, ich dachte ich bekomme wieder nur ein kühles Nicken. Aber das kurze Hochziehen seiner linken Augenbraue hat er auch heute nicht vergessen.
Eine Sache die mich auch wundert ist, warum er mich Miss Kelly nennt und nicht einfach Rebecca. Ein CEO nennt seine Empfangsdame doch immer beim Vornamen und nicht beim Nachnamen...
Aber egal jetzt er hat mich was gefragt!

„Ja, Mrs.Jones hat mich informiert."

Und da war es wieder, das kühle Nicken, nach dem er auch schnell in sein Büro verschwindet.

Einmal tief durchatmen und dann zur Kaffeemaschine.
Ich gieße den Kaffee auf, den mir Mrs.Jones gezeigt hat, gebe einen kleinen Schuss Milch hinzu und laufe dann zu seinem Büro. Ich hoffe mal er schmeckt ihm...

Ich klopfe an und nach einem tiefen ‚Herein!' öffne ich die Tür und steuere seinen Schreibtisch an. Heute hat er einen grauen Anzug an, aber auch grau steht ihm verdammt gut.

„Ihr Kaffee, Sir!"
Er schaut auf und nickt.
„Stellen sie ihn einfach hin."
Ich stelle den Kaffee auf seinen Schreibtisch und hole dann den kleinen Notizzettel aus meiner Rocktasche, auf den ich mir die heutigen Termine für ihn aufgeschrieben habe.
„Sie haben heute um zwölf Uhr ein Geschäftsessen mit einem gewissen Mr.Carry und-"
Ich wollte ihm eigentlich noch sagen das er noch ein Meeting mit einem Abteilungsleiter hat, aber er unterbricht mich.

„WAS?! Sind sie sich sicher dass das mit Mrs.Carry schon heute ist?"

Bei seinem Lauten Ton zucke ich kurz zusammen. Was hat den denn so plötzlich geritten.

„Ja, so steht es in ihrem Terminkalender. Er will wegen einer Zusammenführung zu ihnen, außerdem wird er in Begleitung kommen."
Er stößt kurz die Luft aus und fährt sich mit seinen Händen über sein Gesicht.
„Auch das noch... Ok, sonst noch etwas?"
„Ähm... Ja, um 15 Uhr haben sie ein Meeting mit Mr.Adams, einer ihrer Abteilungsleiter."

Er nickt einmal und starrt dann wieder auf den Bildschirm seines Laptops, was ich als Zeichen ansehe wieder zurück zu meinem Platz zu gehen.
Puh, das wär dann mal geschafft...

Um viertel vor zwölf kommt dann das Catering mit dem Essen, das sie im Büro abstellen und dann auch wieder verschwinden. Und um Punkt zwölf Uhr gehen die Fahrstuhltüren auf und ein Mann Mitte/Ende Fünfzig kommt in Begleitung einer jungen Blondine. Der Mann, der sich als Mr.Carry vorstellt, hat ein genauso arrogantes Grinsen im Gesicht wie die Blondine, die sich als seine Tochter herausstellt. Sie ist groß, hat eine sportliche Figur und hat meiner Meinung nach ein bisschen zu stark Konturiert.
Wie die höfliche Empfangsdame lächle ich den beiden zu und bitte sie doch noch einen Moment in dem Wartebereich auf dem Sofa Platz zu nehmen und eile dann zum Büro von meinem Chef. Nach einem kurzen Klopfen strecke ich den Kopf zur Türe rein und kündige seinen Besuch an.

„Was, jetzt schon?!"
Erschrocken und genervt schaut er von seinem Laptop auf.
„Ja, sie sitzen vorne im Wartebereich. Darf ich sie rein bringen?"
Wiederwillig nickt er und ich eile um die Zwei arroganten Schnösel zu holen. Ich weiß nicht wieso, aber ich kann sie nicht ausstehen. Ok doch, ich weiß wieso... Sie sehen so arrogant aus und sie sieht so... so... hübsch aus, und sie isst jetzt zu Mittag mit meinem Chef, das macht mich eifersüchtig.
Aber er ist mein Chef, ich brauche nicht eifersüchtig zu sein. Und ich brauch mir auch keine Szenarien in meinem Kopf ausmalen in denen er seine sinnlichen Lippen auf meine legt oder ähnliches... Oh man, geht's noch erbärmlicher?!

Ich halte den zwei Herrschaften die Türe auf, höre ein ‚schön sie wieder zu sehen' und gehe dann wieder zurück zu meinem Platz.

Die ganze nächste Stunde höre ich immer wieder Gelächter, aber nie das von meinem Chef, immer nur das von Mr.Carry und am meisten das von seiner Tochter. Wie mir ihr Gegacker doch auf den Keks geht!!

Als sie mit dem Essen fertig sind laufen die Herrschaften Gegacker eins und Gegacker zwei zu den Fahrstühlen und als ob der arrogante Schritt nicht schon genug wären, grinst mich die nervige Blondine aus dem Fahrstuhl auch noch so komisch eingebildet an. Pah!

Just sex with the Boss? (16+)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt