Kapitel 13

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"Oder doch...", meint er und ich schaue ihn erwartungsvoll an.


Was kommt wohl jetzt...

"Es ist eigentlich nichts Besonderes, aber Mason wollte dich zu seiner Hochzeit einladen. Und da er deine Adresse nicht weiß, hat er mich nun gefragt, ob ich dich fragen kann, ob du kommen willst?" Ich atme erleichtert aus. Ich habe jetzt wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet. "Klar, also ich komme gerne. Mason ist wie ein Bruder für mich. Wann findet denn die Hochzeit statt?", frage ich und lächle. Immer schön nett wirken. "Oh Gott... lass mich nicht lügen, ich glaube in 3 Monaten." Ich nicke und schreibe auf einen Post-It "Hochzeit Mason in 3 Monaten". Diesen Post-It klebe ich dann auf mein Notizbuch drauf. "Ich komme sehr gerne", murmle ich und packe mein Notizbuch wieder weg. Liam lächelt mich an und dreht sich dann um. "Dann bis gleich zur Besprechung." Und schon ist er verschwunden.

Wenige Minuten später kommt Diana in mein Büro gestürmt. "Alle sind da. Du kannst jetzt kommen", ich nicke und stehe auf. Ich habe mir dieses Handeln von Mr. Wiliams abgeguckt. Der kam zu Meetings nämlich auch immer erst als letzter. Eigentlich ein sehr gutes Prinzip, der "Boss" kommt, wenn alle da sind. So vermeidet man, dass irgendwer zu spät kommt und so das Meeting stört. Ich packe mein Handy und mein Notizbuch in meine Tasche, verstaue meine Tasche in einer Schublade und gehe dann zum Besprechungszimmer. "Schönen guten Tag", sage ich, während ich in den Raum hinein gehe. Sofort liegen alle Augen auf mich. Ich schließe langsam die Tür und gehe anschließend nach vorne zur Tischspitze. Dort stelle ich mir vor unser großes White Board hin. "Viele wundern sich wahrscheinlich, warum heute ein spontanes Meeting stattfindet. Zuerst möchte ich mich entschuldigen, dafür dass ich beim Montagsmeeting nicht anwesend sein konnte. Thomas musste das übernehmen, weil ich einen Termin hatte, den man nicht absagen konnte. Kommen wir nun zum eigentlichen Thema. Ich habe durch Zufall einige Sachen gehört, die hier im Büro stattfinden, die sich ab heute jedoch ändern werden. Es werden sich einige Dinge im Büroleben ändern." Ich drehe mich zum White Board um und schreibe den ersten Punkt auf.

1. Alle Bürotüren werden entfernt

Ich drehe mich um und schaue in die Gesichter der anderen. Sofort geht die Diskussion los. "Das kann doch nicht ihr Ernst sein!" "Ist das ein Scherz?" "Das kann sie doch nicht machen!" "Wir brauchen unsere Privatsphäre!" hört man aus jeder Ecke. Diese Idee kommt wohl nicht so gut an. Naja, leider interessiert mich das recht wenig. "Stopp!", schreie ich und sofort wird es still. "Lassen Sie mich alle bitte ausreden. Ich habe erfahren, dass einige Dinge in euren Büro stattfinden, die nicht stattfinden sollten." Unsicher schauen sich alle an. "Einige eurer Kollegen haben Sex im Büro und das dulde ich nicht!", sage ich klar und deutlich. Ich nehme kein Blatt vor den Mund. "Die Türen fallen überall aus! Ob Azubi, Sekretärin, Abteilungsleiter oder sogar ich." Ich drehe mich wieder um und schreibe den nächsten Punkt auf das White Board, denn mehr gibt es zu diesem Punkt nicht mehr zu sagen.

2. Verschärfung der Kameras

Ich drehe mich um und schaue wieder in die Gesichter der anderen. Mehrere nicken, jedoch sind nicht alle davon überzeugt. Ich mache jetzt lieber mit etwas "netteren" weiter, bevor ich die Bombe gleich explodieren lasse. "Wie vorhin schon angedeutet. Ich möchte, dass Geschlechtsverkehr nichts im Büro zu tun hat. Ich weiß, dass nicht alle dies tun. Aber mit Sicherheit kann ich sagen, dass bestimmt 40% der Angestellten mal in der Mittagspause oder sogar während der Arbeitszeit ihre Lüste befriedigen. Bis dato befanden sich nur Kameras in den Hauptfluren, das ändert sich. Es wird jetzt ÜBERALL Kameras geben. Sogar in den Büros. Wo es keine Kameras geben wird, wird natürlich auf in den Toilettenkabinen sein." Sofort hebt sich eine Hand. "Bitte", ich deute auf den Mann. Gott, wie heißt er nochmal... K-K-Kosster! Kosster aus der Marketing Abteilung. "Werden sich auch Kameras vor den Kabinen befinden?", fragt er, als wäre er einer der Kandidaten aus dem 40% Bereich. "Natürlich." Ein Raunen geht durch die Runde. Eigentlich habe ich gar nicht so weit gedacht. Dankeschön Mr.Kosster. "Ich korrigiere. 50% Verkehren im Büro." Ich drehe mich wieder zum Board um und schreibe den nächsten Punkt an.

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