"Das Essen kommt in zehn minuten." meinte Louis sobald er das Hoteltelefon wieder aufgelegt hatte. Er drehte sich zu mir um und wir grinsten uns kurz an. Dann ging er duschen und ich rief meine Schwester an.
"Ich hoffe das ist jetzt gerade nicht dein Ernst, Harold." wurde ich von meiner Schwester stöhnend begrüsst.
Ich grinste.
"Ist Grace schon da?" Ich hörte meine Schwester gähnen.
,,Gestern Abend angekommen. Sie fuhr etwa zehn Minuten nachdem ihr telefoniert hattet los, hör auf dir ständig sorgen zu machen, und Vorallem mich fast jede Nacht zu wecken. In fünf Stunden muss ich sowieso aufstehen, ich wäre dir sehr verbunden wenn ich wenigstens diese paar Stündchen schlafen könnte, bruderherz."
„Grüß Gracie und Ella von mir, okay? Und sorg dafür dass Grace glücklich ist und den Rest zuhause erstmal vergisst, bis ich das wieder übernehmen kann, ja? Versprichst du mir das?"
Ich hörte meine Schwester abermals seufzen.
„Ich verspreche es dir. Ich liebe dich, Babybruder. Gute Nacht."
Mit diesen Worten brach die Verbindung ab und ich warf mein Handy mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen auf das große Doppelbett.
Einige Sekunden starrte ich gedankenverloren aus dem Fenster. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt, und es sah nicht so aus als könnten wir unser Konzert heute Abend trocken machen, doch irgendwie störte mich das im Moment nicht.
Seit einigen Monaten wurde ich permanent von diesen unendlichen Glücksgefühlen verfolgt, die ganz sicher durch eine bestimmte Person ausgelöst worden waren.
Es klopfte an der Tür zu meinem Hotelzimmer und ich wandte mich von dem dunklen Himmel ab um sie zu öffnen. Wie es sich rausstellte kam unser Essen. Ein Hotelmitarbeiter schob es auf einem leicht quitschenden Wagen ins Zimmer. Ich bemerkte wie sich seine Augen kurz weiteten als er Louis Kleidung von letzter nacht neben meiner kaputten auf dem Boden liegen sah, und wie sein Blick dann unauffällig zu mir wanderte und mich ungläubig musterte. Als Louis dann auch noch nur mit einem Handtuch um der Hüfte aus dem bad spaziert kam, und lachend in sein Handy sprach, hatte ich kurz Sorge dass der Typ in seiner Hoteluniform sein Handy zücken könnte und tausend Fotos schiessen könnte, doch er bedankte sich nur eingeschüchtert für das Trinkgeld, das ich ihm wortlos überreichte, und verschwand so schnell es ging wieder aus meinem Zimmer.
,,Wenn der mal nicht zur Presse rennt." grinste Louis, warf sein Handy neben meines aufs Bett und begann sich an meinen Anziehsachen zu bedienen, während ich das Essen begutachtete, das er bestellt hatte.
Gemeinsam assen wir die Burger, die sogar relativ gut schmeckten, und beschlossen dann zu Niall zu gehen, der uns gerade in der Gruppe geschrieben hatte, in welchem Zimmer er war.
Während ich direkt zu ihm ging, machte Louis noch einen Abstecher auf sein Zimmer um sich seine eigenen Klamotten anzuziehen, und um kurz Eleanor anzurufen, und ihr zu beichten was er mir im betrunkenen Zustand erzählt hatte.
,,Komm rein." schrie Niall mir entgegen, als ich an seine angelehnte Hoteltür klopfte. Ich betrat den Raum und schloss die Tür hinter mir, damit wir nicht etwa noch ungebetenen Besuch bekamen. Die Föhngeräusche aus dem Badezimmer verstummten, und Niall erschien im Türrahmen.
,,Hiya." murmelte ich und fixierte mich auf den Fernseher, in dem gerade Hollywire lief. Ich hasste diese Sendung tiefgründig, und das lag nicht nur an der strohdummen Moderatorin, sondern auch an den zusammengereimten, zum grossteil erfundenen und erstunkenen Geschichten über uns und andere Promi's.
,,Sam Smith- magersüchtig?", lautete das derzeitige Thema, und ich schaltete den Fernseher aus, bevor ich über diese Dummheit kotzen musste.
,,Vorhin kam irgendwas über Eleanor und Grace. " sagte Niall und zog sich seine Jacke über. Oder eher Louis'jacke, die er nach dem letzten Konzert anscheinend behalten hatte.
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All the Love
FanfictionVor mir stand ein etwa drei Jahre altes Mädchen. Große blaue Augen, blonde Löckchen, ein weißes Kleid mit Blumenmustern und nackten Füßen. Und ich dachte unsere Beziehung wäre schon kompliziert genug.