26- Complicated

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„Harry?"

Wenn ich ihre Stimme als überrascht beschreiben würde, wäre das untertrieben. Ich schluckte schwer. War das ein gutes Zeichen? Wollte sie mit mir reden? Oder hasste sie mich dafür dass ich gegangen war? Ich meine es wäre ja irgendwie sogar verständlich. Irgendwie. Oder auch nicht.

„Ich..- es ist drei Uhr nachts." Lachte sie leicht, fast schon vorsichtig.

Ich stockte. Meine Gedanken rasten. Was sollte ich sagen? Was wenn ich etwas falsches sagte, oder sie gar nicht mehr mit mir reden wollte? Machte sie sich die selben Gedanken?

„Oh."

Fieberhaft suchte ich nach Worten.

„Wir sind in einer anderen Zeitzone."

„Ich weiß." Sie lachte erneut, wieder klang es vorsichtig und etwas angespannt.

Ich räusperte mich nervös.

„Es tut mir leid. Dass ich gegangen bin. Und irgendwie..- alles."

Ich betrachtete meine Schuhspitzen und wartete angespannt auf eine Antwort.

„Keine Sorge, ich hätte wahrscheinlich nichts anderes erwartet. Du willst reden?"

Ich hörte im Hintergrund irgendetwas rascheln.

„Ich liebe dich." Flüsterte ich leise und diesesmal war es Grace die schluckte.

„Ich liebe dich auch."

„Ich möchte dass ihr herkommt. Ich möchte estelle besser kennenlernen. Sieh es als Probezeit an..- wenn es klappt dann können wir uns beiden eine ernsthafte Chance geben.."

„Und wenn nicht dann ist es vorbei?" Fragte Grace leise und ich räusperte mich erneut nervös.

„Könnt ihr kommen?"

Sie schwieg und ich wartete ängstlich auf ihre Antwort.

„Ich habe kein Geld für einen Flug oder ein Hotel." Murmelte sie verlegen und ich unterbrach sie eilig.

„Ich übernehme alle kosten, ihr könnt sogar einen eigenen Bus haben wenn ihr wollt, mir egal..- Hauptsache ihr kommt." Den letzten Satz fügte ich nur leise hinzu, war mir aber sicher dass sie ihn gehört hatte.

„Bist du dir sicher? Ich will nicht den Eindruck machen dass ich es auf dein Geld oder so abgesehen hätte, glaub mir, von mir aus könntest du nur einen Cent besitzen und ich würde dich lieben."

Ich lachte leicht.

„Glaub mir, das weiß ich. Aber ich gebe gerne Geld für dich aus.. Wirklich!"

Sie seufzte.

„Ich würde sagen dass ich darüber nachdenke, aber da ich so oder so ja sagen werde.."

Ich sprang innerlich vor Freude in die Luft, mein Herzschlag ging schnell und laut und meine Gedanken überschlugen sich.

„Ich Buch euch einen Flug."

Grace lachte und endlich hörte sich auch ihr Lachen wieder echt an und schaffte es mich zum Lächeln zu bringen. Ich fühlte wie sich die kleinen Eiswürfel in meinem Herz auflösten und endlich fühlte ich mich auch wieder außerhalb der Bühne glücklich.

Wir verabschieden uns schwerfällig und am liebsten hätte ich noch stundenlang mit Grace geredet, doch wir mussten losfahren und Grace brauchte dringend Schlaf.

Außerdem kam Liam gerade in meine Kabine und meinte dass Gemma und Lux mich suchen würden. Ich legte auf und strahlte Liam an. Er musterte mich kritisch, gab jedoch keine Kommentar ab und ließ mich an ihm vorbei aus der Tür gehen.

Sobald ich aus dem Bus draußen war hörte ich Lux laut kreischen und sah aus dem Augenwinkel wie Sie aufgeregt auf mich zugestürmt kam.

„Harry, gehst du mit uns in den Candyshop?" Schrie sie noch bevor sie bei mir angekommen war und ich zog amüsiert die Augenbrauen hoch.

„Welcher Candyshop?"

Gemma und Lux kamen bei mir an.

„Wir haben gestern auf dem Weg zur Arena einen Süßigkeitenladen gesehen und ich habe Lux versprochen dass wir beide mit ihr da hingehen."

„Jaaaa weil ihr meine Lieblingsmenschen seid." Grinste Lux und ich lachte.

„Ich bin dabei!"

Lux jubelte und sprang schon weiter zum Auto während Gemma ihr augenverdrehend aber grinsend nachsah.

„Warum so gut gelaunt?" Fragte sie mich und kniff ihre Augen etwas zusammen da die Sonne so blendete.

„Grace und ihre Tochter kommen nächste Woche."

Gemmas Kinnlade fiel herunter und sie starrte mich mit großen Augen an.

„Warte ich habe gerade irgendwas seltsames verstanden, was hast du gesagt?"

Ich grinste.

„Lass uns Süßigkeiten kaufen gehen."

Ich legte ihr einen Arm um die Schulter während sie mich immer noch sprachlos anstarrte, und führte sie zum Auto.

„Hast du das auch gut durchdacht? Ich meine, du lässt Grace und ihre Tochter einfliegen."

Ich nickte lächelnd.

„Ich will uns eine Chance geben, verstehst du?"

Gemma starrte mich noch einige Sekunden an, senkte dann ihren Blick und nickte.

Ich öffnete die autotüre und ließ Gemma einsteigen, dann schnappte ich mir Lux und setzte die auf meinen Schoß.

Mark fuhr los und fragte mich ob ich nachher beim #WhereAreWeGoingTodayMark mitmachen könnte.

Ich stimmte ein und er erklärte mir was Sie diesesmal vorhatten.

Wenig später hielten wir vor einem Pinken laden. Schon im Schaufenster stapelten die die verschiedensten Süßigkeiten, und Lux klebte mit ihrer Nase beinahe an der Scheibe.

Wir stiegen aus und Mark gab uns 15 Minuten bevor wir zurück mussten.

„Schau mal!" Schrie Lux und zeigte auf einen schokobrunnen, Während ich uns Tüten holte, in die wir unsere ausgewählten Sachen reinfallen konnten.

Gemma nahm Lux auf dem Arm und sie befahlen mir was ich nehmen sollte. Am Ende hatten wir dann für alle anderen jeweils einen eigenen Mix zusammengestellt und auch für uns selber Süßigkeiten ausgesucht.

Gerade als wir bezahlten kam Mark in den Laden um uns zu holen.

Ich nahm schnell noch das Wechselgeld und wir beeilten uns.

Die Busse waren schon fertig und Gemma und Lux fuhren bei uns mit. Wir schauten Frozen und aßen Süßigkeiten und ichs schaffte es nicht am Grace zu denken.

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