Wenig später erspähte ich Konan zwischen steinernen Zapfen die aus dem Boden und der Decke ragten. Sie saß einfach nur da und starrte scheinbar auf den See, der vor ihr lag. „Endlich bist du wieder da Nanashi!", stieß sie aus, als sie meine Schritte hörte. Kurz darauf erhob sie sich und kam mir entgegen. Schnell fielen wir uns um den Hals. Dann erkundigte ich mich rasch: „Wo sind Kisame und Zetsu?" Etwas verwirrt, erklärte sie mir, dass sie nicht wüsste wo die beiden wären, aber Tobi sie wohl auf Mission geschickt hätte. „Oh ja das hat er. Tobi hat die beiden zum Ichibi geschickt! Während ich bei ihm war!", motzte ich empört. Mein Gegenüber schien ebenfalls sauer, denn kurz darauf stand Tobi vor uns. Mit einem Blick, bedeutete sie mir, mich aus dieser Unterhaltung heraus zuhalten. „Wir waren uns doch einig das Nanashi für den Ichibi verantwortlich ist, oder etwa nicht, Tobi?", begann sie, „Wieso schickst du dann noch Kisame und Zetsu zu den beiden? Was wäre, wenn es den anderen aufgefallen wäre, dass Nanashi immer noch ein Mitglied bei uns ist? Sie ist momentan der einzig sichere Weg um an die letzten beiden Bijuu zu kommen." Ihr Gegenüber trat ruhig von einem Fuß auf den anderen, während er ihr erklärte: „Ich wusste, dass Nanashi nicht bei dem Ichibi sein würde, wenn Kisame und Zetsu bei ihnen ankamen. Außerdem ändert sich nichts an ihrer Mission, ich habe alles nur ein wenig interessanter für uns gestaltet. Mach dir keine Sorgen" Konan nickte widerwillig. „Das nächste mal sprichst du das mit mir ab!", wies sie ihn an. Er bejahte dies und verschwand dann in seinem Kamui. Gerade als ich ebenfalls verschwinden wollte, fiel mir der eigentliche Grund für meinen Besuch hier wieder ein. „Wie kamst du auf die Idee, dass ich mit dem kleinen Uchiha zusammen arbeiten würde?", murmelte ich in die Richtung der Kunoichi. Mismutig schaute sie mich aus ihren orange farbenen Augen an, bevor sie erklärte: „Eigentlich habe ich es einfach so daher gesagt, ich hätte nicht gedacht, dass der Junge den Mut hat, dich aufzusuchen.", - „Tja, das hat er aber. Ich werde auf keinen Fall mit dem Jungen zusammen arbeiten!", schrie ich wütend. Dann löste ich mich in Flammen auf und kehrte zu meiner Mission zurück.
Wieder im Wald angekommen, erschlug mich gleich die Sommerhitze. Ich entledigte mich meinem Mantel und stopfte ihn in die Tasche zurück, während ich zu den anderen ging. Mittlerweile waren die anderen auch wieder da, jedoch Naruto nur kurz wie sich schnell heraus stellte. Der Uzumaki kam geradewegs auf mich zu, nachdem er mich erblickt hatte. „Wo warst du? Zwei Mitglieder von Akatsuki waren eben hier.", platzte der Junge gleich heraus. Mit einer angedeuteten Verbeugung begrüßte ich ihn und erklärte ihm nachfolgend, dass ich eine ruhige Stelle gesucht habe um Tagebuch zu schreiben und davor noch auf Kräutersuche war. Daraufhin nickte der Blondschopf und fragte nicht weiter nach sondern wechselte gleich wieder das Thema. „Wir waren eben trainieren, aber keiner wollte mit mir Taijutsu üben... willst du vielleicht?", erkundigte er sich vorsichtig. Einen Moment dachte ich über sein Angebot nach, bevor ich mit einem Lächeln zustimmte. Der energiegeladene Junge lief freudig vor, während ich ihm gemächlich hinterher trabte. Auch stellte ich meine Tasche unter den großen Baum an dem der Kazekage mit Sakura und Ino gerade etwas besprach ab, was konnte ich allerdings im vorbei gehen nicht heraus hören. Das Dorfoberhaupt warf mir derweil einen fragenden Blick zu. Auch vor ihm verbeugte ich mich und erklärte kurz: „Naruto hat gefragt ob ich mit ihm trainiere und ich hatte zugestimmt." Ich wartete auf sein zustimmendes nicken, bevor ich mich wieder an die Fersen des Jinchūriki no Kyūbi heftete.
Nach einem kurzen Weg kamen wir an einer Lichtung an, die an eine Art Schlucht erinnerte. Ansonsten war sie sehr grün und von einer Menge Bäumen umgeben. „Du greifst mich an und ich halte meine Deckung?", bot ich an. Dies ließ der Junge sich anscheinend nicht zwei mal sagen. Er lief auf mich zu und holte zum ersten Schlag aus. Mein linker Arm wehrte ihn ab, doch sein zweiter Schlag ließ nicht lange auf sich warten. Beinahe hätte er meinen Kopf getroffen, wäre ich nicht gerade noch rechtzeitig ausgewichen. Jedoch hatte ich nicht auf seine Beine geachtet und so kam es, dass er mir mit einem Fuß direkt in die Kniekehle trat, sodass ich einknickte. Zu meiner Überraschung kippte ich nach hinten. Naruto reichte mir seine Hand und zog mich mit einem Satz hoch. Gerade als ich auf meinen Beinen wieder halbwegs festen stand gefunden hatte, ließ er mich vor Schreck los.
„Was sind das für Augen?", stieß er verwirrt und gleichzeitig fasziniert aus, „die habe ich vorher noch nie gesehen." Mein Pony musste mir aus dem Gesicht geweht sein, als er mich hoch gezogen hatte. „Das ist das Rin'negan", begann ich, „man sagt es ist ein stärkeres Doujutsu als das Sharingan oder das Byakugan." Erstaunt stieß er aus: „Wow! Wieso hast du denn keinem von uns etwas gesagt?" Mittlerweile saßen wir beide auf dem Boden und ich erklärte ihm, dass ich Angst vor der Reaktion der anderen hatte, da ich nicht wusste ob einer von ihnen schon mal auf Pain gestoßen war. Der Uzumaki konnte meine Sorge verstehen, schien aber dennoch distanziert mir gegenüber. „Na gut, genug Geschichtsstunde für heute, lass uns weiter trainieren!", wies ich den Blondschopf an Wir standen auf und machten dort weiter wo wir vorhin aufgehört haben.
So verging die Zeit bis zur Abenddämmerung. Dort schlug ich vor, wieder zu den anderen zurück zu kehren. Mein Trainingspartner stimmte zu und wir machten uns auf den Weg zu unserem Team. „Es hat Spaß gemacht mit dir zu trainieren, Nanashi-Chan.", lächelte der Junge mich an, dies konnte ich nur zurück geben. „Wieso besteht unsere Gruppe eigentlich aus so vielen Leuten, ist das etwa üblich?", fügte ich noch an. Der Jinchuuriki schüttelte den Kopf. „Nein. Normalerweise bestehen unsere Teams aus drei Leuten. Aber Sasuke ist ein schwerer Gegner...", murmelte er vor sich hin. Verständnisvoll legte ich ihm einen Arm um die Schulter und grinste ihm siegessicher entgegen: „Nun habt ihr mich dabei. Ab jetzt wird die Uchiha-Rettungsmission der reinste Spaziergang!"Solange er mich vertrauensvoll anlächelte, dachte ich über meine Worte nach und merkte zu meinem erstaunen, dass ich es wirklich ernst meinte. Auf dem restlichen Weg schwiegen mein Partner und ich nur und schauten in der Gegend umher.
Erst als wir fast bei den anderen waren, ergriff ich noch einmal das Wort: „Bitte sag es keinem, also dass ich das Rin'negan besitze.". Mein Trainingspartner nickte und trat vor mir zu den anderen. Ich begab mich in Richtung des Kazekage, der wohl über etwas zu grübeln schien. Gleich kam Chouji auf den Blondschopf zu, dicht gefolgt von Shikamaru und Temari. Der Narajunge musterte mich zunächst, während der etwas korpulentere sich neugierig erkundigte: „Wie war das Training?". Der angesprochene kratzte sich verlegen hinterm Kopf, bevor er grinsend von sich gab: „Es war super. Jetzt können wir es auf jeden Fall mit dem Akatsukimitglied aufnehmen das Gaara und mich holen soll!". Nun mischte sich auch Temari ein, die vorher nur teilnahmslos hinter dem Ananaszopf gestanden hatte. „Ist irgendetwas merkwürdiges passiert?", hakte sie forsch nach. Gleich nachdem sie ihre Frage ausgesprochen hatte, schüttelte der Uzumaki energisch den Kopf. Solange ich den vieren bei ihrer Unterhaltung zugehört hatte lächelte ich leise in mich hinein. „Wie fandest du das Training mit Naruto?", riss mich die ruhige Stimme des Rotschopfes hinter mir plötzlich aus den gedanken. Erschrocken fuhr ich kurz zusammen, da ich nicht dachte, dass er überhaupt irgendjemand mit mir reden würde. „Es hat wirklich Spaß gemacht. Er hat es mir aber nicht leicht gemacht seine Angriffe andauernd zu parieren.", gab ich mit hochgezogenen Mundwinkeln zu. Er nickte und wand sich wieder von mir ab.
Nach einer kurzen Rast erhob ich mich wieder und ging eine Runde um unser Lager, um die Gegend zu überprüfen. Dabei schaute ich oft zwischen den Bäumen hinauf in den Nachthimmel. Bei einem alten, schon fast abgestorbenen Baum blieb ich kurz stehen. Dort hatte ich eine Krähe zwischen den abgebrochenen Ästen erspäht. Meine Gedanken glitten zu Itachi, sodass ich mich vor diesem Baum hinkniete. „Ich vermisse dich, Itachi-Niisan.", flüsterte ich mit gesenktem Haupt in die Richtung der Krähe, als ob Itachi direkt vor mir stehen würde, „Weißt du,vor einigen Tagen habe ich deinen Bruder kennengelernt. Er verriet mir, das Orochimaru mich unbedingt als ein neues Gefäß haben will, wohl wegen meinem Rin'negan. Komischerweise wollte er das verhindern, stattdessen schlug er mir eine gemeinsame Zusammenarbeit vor. Er behauptete das er und ich mit unseren Doujutsus ein sehr starkes Team werden würden. Sein Angebot klingt zwar an sich nett, aber ich kann ihm einfach nicht verzeihen, dass er dich umgebracht hat, Er hat mir sogar gezeigt, wie ihr beiden gegeneinander gekämpft habt, als ich ihm in das Uchiha-Versteck gefolgt bin. Außerdem bin ich teil der Missionsgruppe, die Sasuke zurück nach Konoha bringen soll. Wie es aussieht trete ich in deine Fußstapfen Niisan. Konan hat mich nach Suna geschickt um den Ichibi zu holen, aber dieser ist ein paar Tage nachdem Tobi mich ins Dorf infiltriert hatte auf Mission gegangen. Auf diese hat er mich mit genommen. Nun bin ich schon in Konoha gewesen, habe die berühmte Nudelsuppe von Ichiraku gegessen und bin mittlerweile mit dem Kyuubi zusammen unterwegs um deinen Bruder zu finden und ihn wieder ins Dorf zu bringen. Ich wünschte, du wärst wenigstens beim Ramen essen dabei gewesen...." Meine letzten Worte bestanden aus einem immer stärker werdenden schluchzen, bis meine Stimme schließlich völlig versagte.

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Mein Weg des Ninja!
FanfictionNanashi ist seitdem sie denken kann ein Mitglied der Akatsuki-Organisation. Nachdem ihr Mentor und Ziehvater Pain verstarb, wurde ihr von Konan die Aufgabe übertragen, den Ichibi und den Kyuubi zu fangen und später auch zu extrahieren. Auf ihrer Rei...