4. Ein Monster

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Heyy Leute!!

Viel Spaß mitm 4. Kapitel! :)

Würde mich über Feedback freuen. ^^

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„ I'm not afraid of the darkness or the night, I'm afraid of the silences where there is nothing to hide me from my own screaming thoughts."

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25. August 2015

Crystaline Castle,

Arbeitszimmer

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-- Alexis POV --

Der Schmerz traf mich, als würden tausende von Nadeln gleichzeitig in meinen Rücken stechen.

Ich hörte mich, wie noch nie zuvor schreien. Ich musste meine Augen schließen, versuchen den Schmerz auszublenden und mir selbst weiszumachen, dass ich mich an einem komplett anderen Platz aufhalte. Ich stellte mir vor, dass ich durch einen Wald laufe. Meine Haare wehten im Wind und ich hatte das Gefühl von Freiheit.

Ich wollte so weit wie möglich von dieser Hölle wegkommen. Doch jedes Mal, wenn ich probierte mehr Details von der Umgebung in mich aufzunehmen, wurde ich zurück in die bittere Realität gezogen, wo nur Schmerz und Dunkelheit herrschten.
Es war wie ein endloser Albtraum, der sich mit jedem erneuten Schlag auf meinem Rücken mehr bemerkbar machte. Auch, wenn dies der einzige Teil war, der verletzt wurde, konnte ich spüren, wie sich der Schmerz über meinem ganzen Körper verbreitete.

Meine Hände begannen zu zittern und meine Gliedmaßen wurden schwächer und schwächer. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz aus der Brust springen, so schnell schlug es. Ich atmete stoßweise, so als hätte ich geradeeben einen Sprint zurückgelegt.

Ich konnte einen metallischen Geschmack im Mund wahrnehmen, mein Blut.
Ich musste zu stark auf meinen Lippen herumgebissen haben. Mein Kopf flog nach unten, als hätte er die Niederlage akzeptiert, ohne etwas dagegen zu unternehmen.
Ich schämte mich. Meine Eltern schämten sich sicherlich auch für mich.

Der König schlug ununterbrochen auf mich ein, als würde er so etwas täglich tun. Vielleicht tat er es ja auch. So ein kaltherziges Monster wie er, musste dies zahlreiche Male zuvor getan haben.

Wie konnte man so grausam sein? Was hatte ich ihm angetan, dass er mich so behandelte? War es denn nicht schon genug mich seit ich sieben Jahre alt bin einzusperren? Hatte sich die Welt etwa so dermaßen verändert?
Ich konnte mich an frühe erinnern. Alle waren mir gegenüber nett und freundlich. Doch nun war es das komplette Gegenteil. Jeder sah mich mit hasserfüllten Augen an.

Der Schmerz wurde so unerträglich, dass ich mir wünschte zu sterben. Nur der Gedanke an den endgültigen Tod klang in diesem Moment wunderbar. Es würde viel besser sein, als jeden Tag gefoltert zu werden. Ich sehnte mich nach meiner Erlösung.

„ Bist du bereit, deine Geheimnisse auszuspucken, du widerliche Kreatur?!", brüllte mich der König an.

Alles, was ich hören konnte, war seine Stimme, die mich anschrie. Die verlangte, dass ich seine Fragen, welche ich nicht einmal verstand, beantwortete. Nichts von alldem machte Sinn. Ich konnte nicht einmal einen anständigen Satz formulieren, um zu fragen, was er eigentlich von mir wollte. Denn alles, was aus meinem Hals kam waren Schreie, die mich immer schwächer werden ließen. Alles, was ich tun konnte war heulend auf den Boden zu sitzen und ihn kraftlos anzuflehen aufzuhören.

Plötzlich wurde mir alles zu viel. Der Schmerz, die Schrei, die Tränen, der König, der ununterbrochen Fragen stellt und Befehle erteilt. Ich fühlte, wie meine Augenlider schwerer wurden und zufielen. Vielleicht haben die Götter endlich entschieden meinem Leid ein Ende zu bereiten. Ich ließ mich von der Dunkelheit dankbar empfangen und Stille umhüllte mich wie ein Schlaflied.

-- Erzähler POV --

Alexis erschlaffter Körper fiel auf den Boden, bevor Damien ihr noch ein weiteres Mal auf ihren bereits verwundeten Rücken schlagen konnte.

Er war außer sich vor Zorn. Nicht nur, dass dieses Menschenmädchen einen Plan gegen ihn hatte, nein, sie weigerte sich auch noch ihm ihre wahre Identität zu verraten. Es musste jemand anderes dahinter stecken, jemand mächtigeres. Er durchsuchte sein Gehirn nach einer Person, die dafür verantwortlich sein könnte, doch er fand nichts. Niemand würde nur daran denken, sich gegen den König zu stellen. Die Vampire fürchteten ihn. Er hatte die beste Armee, in der jeder einzelne Soldat gegen zehn andere ankommen würde. Jeder, der ihnen im Weg stand, wurde brutal ermordet.
Wer konnte der Drahtzieher von alldem sein?

Hatte es etwas mit ihren Eltern zu tun? Der König schüttelte den Kopf. Sie waren einfache Menschen, da sie ohne Probleme von den Wachen getötet wurden.

Er blickte auf den bewusstlosen Körper, der mit Wunden übersäht war, herab. Er fühlte nichts außer Zorn in seinen Adern fließen, als er sie ausgepeitscht hatte. Ihre Nähe machte ihn rasend. Vielleicht lag es daran, dass sie einer gewissen Sirene ähnlich sah.

Er schmiss die Peitsch auf den Boden und wunderte sich, warum er diese abstoßende Seele noch nicht getötet hat. Die Antwort versteckte sich im hintersten Teil seines Kopfes. Sie probierte sich bemerkbar zu machen, doch er weigerte sich an sie zu glauben. Er redete sich ein, dass es daran lag, dass sie noch keinen Schaden angerichtet hatte.

Es lag sicherlich nicht daran, dass etwas in ihr drinnen nach ihm rief. So wie eine unsichtbare Kraft, die probierte ihn näher zu ihr zu ziehen. Auch lag es sicher nicht an dem Gefühl von Zugehörigkeit, welches er seit der ersten Begegnung bei ihr verspürte.

Die Art und Weiße wie ihre Haare aufgrund des Kampfes mit den Wachen zerzaust waren, brachte ihn fast dazu, seine Hand auszustrecken und eine Strähne hinter ihr Ohr zu streichen. Die Erinnerung an ihre blauen schimmernden Augen, aus denen Tränen kamen.
Er konnte sagen, dass sie Angst hatte, da sich ihr Herzschlag nach dem ersten Schritt in ihre Zelle deutlich erhöht hatte. Es war wie eine Melodie, die er für den Rest seines Lebens hören wollte.

Sie sah so unschuldig und ahnungslos aus.

Doch er zwang sich es nicht zu tun, da die Worte „noch immer ein Pädophiler" in seinem Kopf herumschwirrten. Er hatte solche Gefühle schon sehr lange nicht mehr verspürt und diese Tatsache machte ihn noch wütender auf sie.

Es waren die härtesten zehn Jahre für ihn, obwohl es in dieser Zeit in einer Welt voller Vampire sehr ruhig zuging.
Jeden einzelnen Moment des Tages hatte er einen innerlichen Kampf mit sich selbst geführt.

„ Andrew, mach sie sauber und bringe sie in einem unserer Gästezimmer unter.", sagte Damien zu seiner zuverlässigsten Wache, „ eine Sache noch. Ich will die Hexe sehen."

„ Wie sie wünschen, eure Majestät. Ich werde meine Männer sogleich zu Destiny schicken." Andrew verbeugte sich und war gerade dabei den Raum zu verlassen, als er vom König aufgehalten wurde.

„ Nein, ich will die ältere sehen. Wie ist ihr Name? Molina?"

„ Melinda, euer Gnaden."

„ Ja, bringt sie so schnell wie möglich hier her. Sagt ihr, es ist ein Notfall und sie muss eine dringende Sache für mich erledigen.", mit diesen letzten Worten verließ der König mit den Händen in den Taschen das Arbeitszimmer.
Anmutig, als hätte er nicht gerade ein armes Mädchen gefoltert.

The Vampire King - Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt