38. Tag und Nacht

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" We are all in the same games, just different levels.

Dealing with the same hell, just different devils."

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Unbekannte POV

Ein Schrei.

Ein Schrei hallte durch die nächtliche Stille. Obwohl ich in der Masse des Ballsaales war, übertönte dieser Schrei die laute Musik. Schnell machte ich mir einen Überblick über den Saal, der voller Vampire war, die Spaß hatten. Jedoch konnte ich nicht die Quelle dieses Geräusches finden. Ich bemerkte auch, dass niemand sonst auf diesen Schrei reagierte. Vielleicht hörten sie ihn nicht.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, als ich mich stärker konzentrierte. Ich realisierte, dass diese Geräusche von Draußen kamen.

Von der Terrasse.

Ich schloss meine Augen und teleportierte mich auf die höchste Stelle des Schlosses, um herauszufinden, was hier vor sich ging.

Als ich meine Augen wieder öffnete, ließ mich die dargebotene Szene erschaudern, während ich verwirrt nach unten blickte. Ein Mann stand am Rand der Terrasse, welcher nach unten sah. Er trug einen schwarzen Anzug und stand wie versteinert da. Doch bevor ich sehen konnte, wer es war, lenkte der schreckliche Schrei meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Dieses Mal kam er von weiter unten.

Warte, ich kannte diese Stimme.

Alexis.

Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, rannte ich schneller als der Wind zum Rand des Gebäudes. Meine Füße hörten nicht auf zu laufen, als sie das Ende der Terrasse erreichten und mein Körper zu Boden fiel. Meine Flügel entfalteten sich als hätten sie ihren eigenen Willen.

Es passierte so viel, in so kurzer Zeit. Mein Verstand konnte kaum begreifen, was gerade passierte. Doch ein Gedanke stellte alles andere in den Hintergrund. Er war unmissverständlich.

Ich musste sie retten.

Mein Blick legte sich auf ihr entspanntes Gesicht, welches mir Sorgen bereitet. Ihr Haar flog um sie herum und sie kam dem Boden immer näher und näher. Doch unglücklicherweise flog er nicht, sondern fiel, leblos. Ich war meinen Flügeln dankbar, denn sie gaben mir den letzten leichten Stoß, um vor ihr auf dem Boden aufzukommen.

Schmerz durchfuhr mich, als ich auf einem Fuß und einem Knie auf dem Boden aufkam. Jedoch verflüchtigte sich dieser wieder, als Alexis in meine ausgestreckten Arme fiel.

„ Alexis!", fand ich meine Stimme schließlich wieder.

„ Alexis, wach auf! Öffne deine Augen! Schau mich an! Ich befehle dir, aufzuwachen. Verdammt noch mal!"

Ich rüttelte an ihr, schrie sie an. Ich versuchte alles, aber sie reagierte auf nichts, bewegte sich nicht. Sie öffnete ihre Augen nicht. Und zum ersten Mal war etwas in meinem leeren Herz. Ich fühlte etwas, von dem ich dachte, ich könnte es nicht fühlen. 

Angst.

Der Geruch von Blut wurde immer stärker und ich suchte sie nach Wunden ab. Ich hob meine Hand hoch, die auf ihrem Körper gelegen war, und sofort stach mir meine blutrote Hand ins Auge. Der Vorderteil ihres Kleides war dunkler als der Rest und feucht.

Jemand hatte ihr in den Bauch gestochen.

Meine Wut erreichte ihren Höhepunkt und ich sah nur noch rot. Ich war durstig, durstig nach dem Blut, welches der Person gehörte, die ihr das angetan hatte. Schnell teilte ich meiner Wache, die am schnellsten Rennen konnte, mit, den Mann auf der Terrasse zu fangen und das Areal um das Schloss abzuriegeln, damit keiner einfach so verschwinden konnte. Ich ordnete zusätzlich an, um das Schloss Blockierpuder zu verstreuen, welches Vampire vom Teleportieren hinaus und hinein hinderte.

The Vampire King - Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt