Kapitel 10 : "Schlaf gut"

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Noch 20 Tage bis zur Krönung

Wolfsklaue verblasste allmählich, als die Karavanne des nordischen Lords sich langsam von der großen Festung entfernte. Aus den dreißig Männern, die aus der nordischen Stadt Falkengraben losritten, wurden nun über fünfzig. Lord Kathar, Herrscher über Wolfsklaue begleitete den nordischen Lord und seine Söhne, auf dem Weg in den Süden. Die Sonne ging bereits auf und das Land wurde von einem frischen Nebel bedeckt.

"Lord Kathar war sehr gastfreundlich", sagte Menowin zufrieden zu seinem Vater, der auf einem wundervollen weißem Ross, neben ihm ritt. "Haus Kathar ist seit Jahrhunderten ein treuer Verbündeter unserer Familie", antwortete sein Vater ziemlich dessinteressiert. Stattdessen blickte er besorgt zu Manu, der am Schluss der gesamten Karavanne ritt. Die Untergebenen der Kathars musterten den rothäutigen jungen Mann spöttisch und herablassend, doch senkten ihre Blicke sofort, als der nordische Lord mit seinem weißen Ross an ihnen vorbeiritt, um zu seinem Sohn zu gelangen. Manu blickte in das lächelnde, zur Hälfte verunstaltete Gesicht seines Vaters. "Wieso leistest du uns vorne keine Gesellschaft?", fragte der Vater behutsam als er endlich neben seinem Zweitgeboreren ritt. Manu drehte seinen Kopf zu seinem Vater. Er steckte sich seine kinnlangen Haare, die ihm im Gesicht hingen, hinters Ohr und blickte mit seinen dunklen Augen auf. Als er sah, dass sein Vater versuchte freundlich zu wirken, lachte er kurz auf und fing ebenso an zu lächeln. Es gelang seinem Vater kaum eine freundliche Miene aufzulegen, da sein vernarbtes ausgeblichenes Auge ihn düster und bedrohlich wirken ließ.
"Wenn ihr mir eine alte Geschichte erzählt, komme ich mit an die Spitze", sagte er noch immer grinsend, wegen dem misslungenen Versuch seines Vaters.

Zufrieden ritten sie beide durch die Menge der Soldaten und Diener hindurch, bis sie endlich wieder an der Spitze der Meute ankamen. "Ah na da lässt sich der Bastard ja auch mal blicken", sagte Lord Kathar schelmisch und lachte so laut auf, dass er beinahe durch seine Fettleibigkeit runtergefallen wäre. Manu erwiderte nichts und sah nur stur herunter auf den steinigen Weg, über den die Pferde sie trugen. Sein Vater fuhr Lord Kathar unfreundlich an und dieser verzog sich mit einem: " Jawohl mein Lord" in die große Menge.

Manu und Menowin hörten, den Rest des Tages den Geschichten zu, die ihr Vater ihnen erzählte. Er sprach von Rebellionen, dem Zehnjährigen Krieg, seiner Frau, die bei Menowins Geburt starb, doch er verlor zu Manus Enttäuschung wieder nicht ein Wort über seine Mutter. 15 Jahre sind vergangen seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er wurde ihr im Alter von sechs entrissen und kannte weder ihren Namen, noch wusste er  wie sie aussah...

Als der Himmel begann dunkler zu werden, kam ein Diener an die Spitze geritten und sprach: "Lord Falk, wir haben einen weiten Weg hinter uns und auch die Pferde müssen ruhen"
"Baut das Lager hier auf!", antwortete Manus Vater, der bereits verstand, worauf sein Diener hinauswollte. Er steig vom Pferd ab und blickte sich um, während er nebenbei sein Ross streichelte. Sie befanden sich direkt im Inneren eines tiefen Tals, das an einen dichten Wald grenzte, der bereits am Tag unglaublich dunkel erschien.

Schon Bald saßen Manu, Menowin und ihr Vater am Feuer. Es knisterte und die Gesichter in der kleinen Runde, leuchteten im hellen Schein der Flammen. Lord Falk holte etwas aus seinem dicken Gewand und überreichte es Manu. Dieser blickte fragwürdig in das schimmernde Auge seines Vaters. In seiner Hand lag ein kleines Amulett, welches die Form einer Schriftrolle hatte. "Wenn du dich mal einsam oder verloren fühlst, wird es dir helfen", sagte sein Vater und verließ die beiden jungen Lords. Menowin schnaubte verächtlich und murmelte ein kurzes: "Gute Nacht"
Danach stand er auf und lief mit schnellen Schritten in sein Zelt.

Manu legte sich das Amulett um den Hals und schaute in den klaren Nachthimmel. Er legte sich in seinen feinen Klamotten auf den Rücken und genoss die Stille der Nacht. Kurz darauf schlief er unbeabsichtigt ein.

Etwas kaltes berührte Manus Kehle. Er öffnete die Augen und sah, wie ein großer muskulöser Mann sich über ihn gebeugt hatte und ihm ein Messer an den Hals hielt. Noch bevor Manu etwas sagen konnte stopfte der Mann ihm einen großen Lappen in den Mund. Schweiß lief dem jungen rothäutigem Lord über die Stirn und er sah den Mann, der über ihm stand, mit großen und schockierten Augen an. "Schlaf gut!", sagte der Mann und verpasste Manu einen Schlag, der ihn in Ohnmacht fallen ließ.

Sooo :D Erstmal danke dafür, dass du es bis hierher geschafft hast ;)

Das ist nun mein zehntes Kapitel und ich würde gerne von euch wissen, welche Personen euch im Moment am meisten ansprechen oder interessieren.
Schreibt es in die Kommentare und bis bald ;D







"War over Blood" A story forged with powerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt