"Mein Lord! Wir haben ihn gefunden", brüllte einer der Männer, der auf seinem Pferd angeritten kam. Menowin blickte hoffnungsvoll in das Gesicht seines Untergebenen, der sein müdes Pferd kurz vor ihm zum stehen brachte. "Endlich", sagte Manus Halbbruder und sattelte sein Pferd. "Ich dachte wir würden ihn nicht wieder finden. Wie weit sind sie uns vorraus?", fügte er noch hinzu als er schließlich auf seinem kräftigen Pferd saß. "Ungefähr einen halben Tagesritt richtung Osten", antwortete der Mann, der den Zweitgeborenen des nordischen Herrschers ausfindig gemacht hat. Menowin blickte herunter auf die fünfzehn Männer, die sein Vater ihm zur Verfügung gestellt hat, um Manu zu finden. Sie saßen kauernd auf dem Boden oder lehnten sich gegen einen Baum. Gespannt blickten sie zu ihrem Lord auf, als dieser sprach : "Los Männer! Beim Anbruch des nächsten Tages will ich meinen Bruder wieder bei mir sehen!"
"Es sind ungefähr zwölf Männer, mein Lord", sagte der Mann, der neben Menowin im Busch lag und von dort aus die kleine Kolonne der Wilden beobachtete, die gerade dabei war ihr Lager aufzuschlagen. Die restlichen Männer hockten zwischen den Bäumen und warteten nur auf ein Signal.
Menowin sah wie der Riese seinen Halbbruder vom Karren zog und in den Schlamm warf. Wütend drehte er sich zu einem der Männer um und sah in sein ängstliches Gesicht. "Der Überraschungsmoment ist unser", sagte Menowin überzeugt und wies den Männern, die durchnässt auf dem Waldboden saßen, sich bereit zu machen. Jeder von ihnen packte leise sein Schwert und positionierte sich vor der letzten Baumreihe des Waldes.
Menowin trat aus den Bäumen heraus, gefolgt von 15 Männern die ihre Schwerter Kampfbereit hielten. Der Regen knallte auf die eisernen Rüstungen der Männer, doch bevor ein Wilder es hören konnte, stürmten die Nordischen bereits das Lager. Menowin rannte wütend auf den ersten Mann zu, den er sah und stach ihm sein Schwert in den Rücken. Blut floss aus der Wunde und der Wilde sackte zusammen, nachdem Menowin das blutverschmierte Schwert aus dem Körper des dunkelhäutigen Mannes zog. Regentropfen prasselten auf den leblosen Körper. "Angriff!", brüllten die Männer nachdem sie sahen, mit welcher Leichtigkeit der erste Wilde zu Boden ging. Die Wilden Griffen zu ihren riesigen Schwertern und stürmten wütend auf die nordischen Männer. "Verteilen!", schrie Menowin und schritt über den Leichnam des eben getöteten Mannes herüber um sich dem nächsten Angreifer stellen zu können. Stahl prallte auf Stahl. Menowins Arme erzitterten bei dem gewaltigen Aufprall des Schwertes seines Gegners. Noch einen so kräftigen Schlag würde er nicht parieren können. Bevor sein Gegner ausholen konnte, huschte Menowin beiseite und zwei seiner Männer stachen ihre Schwerter in den Brustkorb des Wilden. Er spuckte Blut, welches sofort in den nassen Boden sickerte. Bevor das letzte bisschen Leben aus ihm wich, hob er seinen Finger und zeigte auf etwas, dass sich hinter Menowin und den beiden Männern befand. "Flieh oder stirb", brachte er noch heraus, bevor sein Kopf regungslos im Schlamm landete. Menowin blickte sich um. Es war zu spät. Aus dem Wald stürmte der Halbriese. In seiner Hand hielt er einen riesigen Hammer, den er bereits schlagbereit über seinem Kopf hielt. Beim Ablick des heranstürmenden Wilden, vergaßen die Männer ihre Gegner, woraufhin diese die Gelegenheit nutzten um die schockierten Nordischen niederzustrecken. Menowin vernahm Schreie der verbliebenen Männer, doch er ignorierte sie als er durch den Regen zu Manu rannte. Dieser lag angekettet an einem Baum. Menowin kniete bei ihm und Tränen rollten ihm über die Wangen, die Manu jedoch wegen dem Regen nicht wahrnahm. Menowin zerrte an seinen Ketten und schrie.
"Lauf und lebe!", brüllte ihn Manu an. Anstatt zu antworten fragte Menowin nur : "Wo ist der Schlüssel?" Manus Blick wanderte zum Halbriesen, der gerade dabei war den letzten Untergebenen Mann von Menowin hinzurichten. Er verpasste dem Mann einen Tritt, sodass dieser taumelte und fiel. Mit seinem Hammer holte er aus und zerquetschte unter lautem Knacken, den Kopf des kleinen Mannes. Hautfetzten hingen an seiner Waffe und der Halbriese war blutverschmiert. Der Regen prasselte auf die toten Männer, zwischen denen er hindurchstampfte, um an Menowin heranzukommen. Dieser drehte sich von Manu weg und blickte dem Halbriesen in sein vor Wut verzerrtes, nasses Gesicht. Dieser hob seinen Hammer über den Kopf und blickte auf den im Schlamm kriechenden Menowin herunter. Schelmisch grinste er ihn an und sagte: "Nun stirbst du!"
DU LIEST GERADE
"War over Blood" A story forged with power
Fantasy"Das Königreich erholt sich nach einem jahrzehntelangen Krieg. Die Magier verschwanden vor Jahrhunderten, die Drachen wurden größtenteils vertrieben, die Piraten verbannt und das ordentliche Volk sorgt im Reich für Recht und Ordnung", das sagte man...