Kapitel 16 : "Acht unschuldige Seelen"

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"Wir dürfen es ihr nicht verraten!", sagte Mera lautstark zu den anderen Frauen, die um ihr Bett herumstanden. Sie verzerrte ihr Gesicht, als sie sich aufzusetzte. "Sie hat es immer noch nicht verarbeitet, dass ihre Tochter uns verraten hat. Wie könnt ihr es dann in Erwägung ziehen ihr zu sagen, dass Livia, Selina und Aiyana im Kerker sitzen und des Königsmordes beschuldigt werden!", fuhr Mera die verlegenen Frauen an. Alle blickten beschämt auf den Boden und trauten sich nicht etwas zu sagen. Mera hob die Decke, unter der ihr verletztes Bein lag und betrachtete es genau. "Rechtzeitig zur Hinrichtung wird mein Bein wieder in Ordnung sein. Ich selbst werde die Töchter der Königin holen"

Erstaunt blickten die Rothäute auf Mera herunter, als diese sich wieder auf das Fell in ihrem Bett fallen ließ. Sie atmete langsam einige Male und ihre Brust bebte bei ihren nächsten Worten : "Ruft unsere Ahnen!" Mit weit geöffneten Augen blickten die Frauen die Verletzte an. "Wie viele müssen es diesmal sein?", fragte eine alte Frau sicher, als sie zwischen den erstaunten Rothäuten hindurchschritt und sich über Meras Gesicht beugte.
Zufrieden, dass die weise Frau sie verstanden hatte antwortete Mera lächelnd : "Ich nehme drei unserer besten Käpferinnen mit. Zwei unschuldige Seelen für eine der unseren, werden die Ahnen zufriedenstellen"

Mera stütze sich auf und griff mit ihrer Hand an die Wange der alten Frau. Hoffnungsvoll blickte sie sie an und wartete auf eine Antwort. "Sie werden uns helfen", antwortete die alte Frau lächelnd und fuhr durch Meras Haare als diese sich wieder zurücklegte.

Die alte Frau drehte sich zu den anderen um, die aufmerksam das Gespräch verfolgten. Das Gesicht der Frau verdüsterte sich. Ihre Falten gruben sich in ihr Anlitz. Mit einem befehlendem Unterton fing sie an zu sprechen und zeigte mit ihrem knochigen alten Finger auf den Ausgang des großen Takas. "Versammelt unsere schnellsten Treiberinnen und sagt ihnen sie sollen binnen fünf Nächten acht Männer zu uns bringen! Wir haben keine Zeit um nach besonderen Männern zu suchen, doch wenn es geht so sollen sie Alte und Krüppel zu uns bringen"

Nachdem die Rothäute alle aus dem Taka verschwunden waren, drehte sich die alte Frau wieder zu der schwitzenden Mera um. Sie hatte Schmerzen und blickte starr nach oben. Die Alte legte ihre Hand auf ihre verschwitzte Stirn. Sie murmelte kurz etwas und Mera schloss ihre Augen. "Nun ruh dich aus und schlaf", flüsterte die Alte, woraufhin Meras Atem sich beruhigte und sie in einen tiefen Schlaf fiel...

"War over Blood" A story forged with powerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt