Unter dem Steg

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Es war ein warmer, sommerlicher Abend, als meine beste Freundin Lydia und ich -Lucy- ein paar Jungs kennenlernten. Wir waren alle auf einem Campingplatz.
Lydia und ich hatten dort einen festen Wohnwagen, die Jungs waren nur einige Tage dort.

Wir alle tranken im Laufe des Abends etwas viel, weshalb wir beschlossen um Mitternacht in dem kleinen See baden zu gehen.

Schnell holten wir unsere Sachen, zogen uns um und gingen ins Wasser. Es war ziemlich warm, aber wir dachten uns nichts weiter dabei. Fröhlich sprangen wir ins Wasser und hatten unseren Spaß. Wir waren wohl ziemlich laut, denn ungefähr eine halbe Stunde später sahen wir einen hellen Lichtstrahl der immer näher kam.
Der Nachtwächter!

Schnell flüchteten wir unter den Steg und drängten uns, wir waren zu viert, zusammen und waren ganz ruhig. Mein Herz schlug so laut, das ich fürchtete, der Nachtwächter könne es hören.

Der Boden unter dem Steg war ganz matschig und ich ekelte mich. Ich hatte schon immer Probleme darunter zuschwimmen, da mir schon beim Gedanken daran ein kalter Schauer über den Rücken lief.
So war es auch heute, das Wasser war zwar nicht so tief wie sonst, aber ich musste mir die ganze Zeit den Ekel unterdrücken. Deshalb lenkte ich mich ab, bis das Licht des Wärters endlich wieder verschwand.

Plötzlich fiel mir ein, dass wir auf dem Platz schon seit 2 Jahren keinen Wärter mehr hatten.
Panik durchfuhr mich, denn die anderen Camper würden sich um diese Uhrzeit keine Mühe mehr machen, nachzusehen wer hier rumschreite. Ich drängte die anderen so schnell wie möglich dazu aus dem Wasser rauszukommen. Ich wollte nur noch weg von dem See. Wie bestellt fing es dann auch noch an zu regnen, weshalb die anderen bleiben wollten.

Quälend langsam verging ungefähr eine halbe Stunde, bis Lydia auf einmal fragte, ob sie die Geschichte von der alten Frau kennen. Oh Nein! Ich fand diese Geschichte schon immer total gruselig, aber Lydia bestand darauf sie zu erzählen.

Vor einiger Zeit lebte eine alte Dame hier auf dem Campingplatz. Sie war wirklich alt und vor allem seltsam. Also nicht die typische Keks-Oma, sondern die Grusel Oma. Miss. Miller, heimlich Miss. Grusel genannt, war relativ klein und rundlich, hatte langes, schneeweißes Haar und sehr viele, tiefe Falten im Gesicht. Meistens trug sie ein komisch definierbares Wickelkleid, so erzählt man es sich jedenfalls, denn die Geschichte ist schon einige Jahre alt. Jedenfalls ging die Frau immer ziemlich gebückt, als würde sie etwas vor ihrem Bauch verstecken.
Dennoch konnte man denken, sie würde einen direkt in die Augen starren. Aber niemand sah jemals ihre Augen, die waren nämlich immer hinter einer schwarzen Brille verborgen. Mrs. Miller starb an einem "tragischen Unfall". Sie war mitten in der Nacht schwimmen, als sie plötzlich nach unten gezogen wurde. Sie gab dabei keinen Ton von sich, jedenfalls hatten die anderen Menschen nichts gehört.
Am nächsten Morgen wurde sie gefunden. In den Algen verheddert, als wäre sie dort festgebunden worden. Man erzählt sich, dass sie an einem plötzlichen Herzinfarkt oder so etwas verendete. Ab diesem Tag erzählt man sich, dass sie jeden der es wagt, Nachts gegen 3 Uhr im See umherschwimmen - um sie damit sozusagen zu verspotten-, zu sich holen würde.

Mittlerweile waren wir wieder aus dem Wasser gekommen, da uns allen kalt war. Eingewickelt ins Handtuch hatte Lydia die Geschichte erzählt. Lustig, wie Jungs nun einmal waren, schlugen sie vor, zu testen, ob diese Geschichte den auch stimmen würde. Also gingen wir kurz vor 3 Uhr in der Nacht wieder in den See. Ja, auch ich ging mit, weil ich nicht allein bleiben wollte. Ein paar Sekunden vor drei war es, als Lydia plötzlich unterging, dabei stieß sie einen kleinen, leisen Schrei aus. Voller Panik durchsuchte ich das Wasser, ich war kurz davor in Tränen auszubrechen, als ihr Lachen hinter mir ertönte.
Na toll, sie hatte sich einen Scherz mit mir erlaubt. Natürlich war ich wütend, also verließ ich das Wasser und trocknete ich mich ab.

Doch als ich mich umblickte, sah der See aus, als wäre nie jemand darin gewesen. Das Mondlicht spiegelte sich auf dem glatten Wasser. Es sah wunderschön aus. Aber wo waren die anderen auf einmal hin?
...Spurlos verschwunden!...
Auf einmal hörte ich meinen Namen, ein leises flüstern:

"Lucy...Komm zu mir..."

Langsam ließ ich mein Handtuch fallen und bewegte mich wie ferngesteuert auf das Wasser zu.

"Noch ein kleines Stück..."

Ich steckte schon bis zur Brust im Wasser und es war eiskalt. Ich fing an zu zittern und wollte aus dem Wasser, aber ich konnte nicht, ich war wie festgefroren.

" Na endlich...", flüsterte die Stimme und mit einem Ruck wurde ich unters wasser gezogen.

", flüsterte die Stimme und mit einem Ruck wurde ich unters wasser gezogen

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